Zähne – man leidet, wenn man sie kriegt, wenn man sie hat und wenn man sie verliert.

Gibt es unter euch jemanden der so verrückt ist und gerne zum Zahnarzt geht? Falls ihr jetzt lacht: Meine Mutter ist so eine Kandidatin. Sie geht nicht nur freiwillig, sondern lässt die Behandlung (egal was!) immer ohne Betäubung durchführen. Aber nicht nur das! Meine Mutter stellt sich sogar als Schulungsobjekt zur Verfügung. Bei ihr dürfen auch Azubis Hand anlegen. „Na irgendwo müssen die doch üben!“ nimmt sie dazu Stellung. Recht hat sie. – Aber bitte nicht bei/ an/ in mir! Ihren Mut auf dem Folterstuhl habe ich definitiv nicht geerbt!!! Ganz im Gegenteil. Mein Vater hat mir offensichtlich das Adrenenalin-schießt-in-die-Höhe-Kreislauf-sinkt-ab-Angstschweiß-tritt-auf-Gen vererbt. Bis vor wenigen Jahren „musste“ immer irgendwer mitkommen und „Händchen halten“. Heute, wo ich zwar immer noch Angst habe, aber es inzwischen allein schaffe, ist mir das ein wenig peinlich. Aber was soll’s. Das gehört eben zu mir und vielleicht macht es ja jemanden der dies liest ein wenig Mut, dass er/ sie es auch schaffen kann!? Diese Person sollte an dieser Stelle AUF GAR KEINEN FALL weiterlesen!!! 😉

Wer Angst vor den Männern und Frauen in Weiß mit Folterwerkzeugen hat, fängt irgendwann sich näher mit ihnen auseinander zu setzen. (Ich zumindest versuche alles zu analysieren.)

ZAAls erstes kommt natürlich die Frage auf WAS so ein ZAHNARZT überhaupt ist. „Ein Zahnarzt ist ein Arzt, der mit dem Zurechtbiegen demolierter Zähne sein Geld verdient.“ meint Studipedia dazu. Ja, ich denke das trifft es ziemlich gut. Meine Definition wäre wohl noch „Der mit der Folter schmerzgeplagter Menschen sein Geld verdient.“ Mein bester Freund fragte vor Jahren mal seinen Zahnarzt WARUM dieser ausgerechnet diesen Beruf ergriffen hat. Dieser stellte eine Gegenfrage: „Was meinen Sie denn?“, die Miguel mit: „Dafür muss man entweder Sadist oder Geldgierig sein.“ Der Zahnarzt grinste und sagte mit der Einstellung könne er leben. – Anmerkung: Ich glaube das wäre einer der Momente, in dem ich aus der Praxis geflüchtet wäre!!! – Tatsächlich bestätigt Studipedia diese Ansicht, dort steht: „Das Geheimnis an dem Erfolg der Zahnärzte ist, dass sie mit dem Teufel (Welcher auch mal gleichzeitig Deutsche Gesundheitsministerin war) einen Vertrag geschlossen haben, um mit ihrem Hobby, kleine Kinder zu quälen, viel Geld verdienen und dann auch noch privat versichert werden.“ AHA! Da haben wir es!

Irgendwann fing ich an darüber nachzudenken, WARUM ich überhaupt Angst vor dem Zahnarztbesuch habe. Ich kam zu dem Ergebnis, dass ich als Kind nach einem Praxisbesuch IMMER Zahnschmerzen hatte. Das obwohl überhaupt nichts gemacht wurde, nur Kontrolle. Trotzdem schmerzte mein Gebiss. (Gedankengang: Ob einem heimlich etwas gegeben wir, was die Schmerzen auftreten, sobald man die Praxis verlassen hat, damit man zwangsläufig wiederkommt?) Später wurde es nicht besser. Ein Zahnarzt passte mir eine Schiene an. Soweit so gut. Nur saß die so fest um die Zähne, dass sie einen permanenten Druck ausübte – und ich permanente KopfschmerzenZA2 hatte. „Das muss so eng sein.“ sagte der Arzt. „Ich trag das Ding nicht und wechsle den Zahnarzt.“ War meine Antwort. Bei meinem letzten Zahnarzt waren es die Füllungen die Probleme machten. Zwar schmerzte es wenig, aber die Füllungen fielen zwei Wochen später wieder raus. Nicht nur einmal…. Ich war genervt… Aber es kam noch besser: Ich klagte über (leichte) Zahnschmerzen. Da sein nichts, die Behandlung wäre abgeschlossen. Vielleicht bekam ich deswegen Unterlagen mit Preisen für Füllungen, Kronen, Implantate und all so etwas, dass ich mir einfach nicht leisten kann!?

So begab ich mich die Suche nach einem neuen Zahnarzt. Mal wieder. Wirklich einfach war es wahrlich nicht, denn alles was ich zu hören bekam war: „Wir nehmen keine neuen Patienten mehr auf. Tut mir Leid.“ Mir auch! Ich war so verzweifelt, dass ich mich sogar an meine Krankenkasse wandte und dort das Problem schilderte. Einen Zahnarzt der derzeit Patienten aufnimmt könnten sie mir nicht nennen, aber Notfällen dürften generell nicht zurückgewiesen werden. Die Nummer der Ärztekammer schickte man mir gleich mit, falls ich mich beschweren wolle. Nein, wollte ich nicht. Ich wollte – ausnahmsweise – einfach nur mal zum Zahnarzt!

Irgendwann, meine Backe wurde stetig dicker, erbarmte sich eine Sprechstundenhilfe mir einen Termin zu geben. In Behandlung bleiben durfte ich aber nur, wenn ich mich mit Vormittagsterminen abfinden könne. – Habe ich etwa eine Wahl???

Zahnärzte und das erlebte sind nur ein Punkt von vielen, der mich einst den Satz schaffen lies:

„Ärzte sind Engel in weiß, die ihre Seele an den Teufel verkauft haben!“ [Roswitha Pick]

In diesem Sinne entschuldigt mich bitte. Ich habe einen Termin …

… beim Zahnarzt… 🙁

0 Gedanken zu „Zähne – man leidet, wenn man sie kriegt, wenn man sie hat und wenn man sie verliert.“

  1. Guten Morgen…
    Oweh das Problem mit den „lieben“ Zähnen kenne ich auch nur zu gut -.- Mein Freund und ich sind beide selbst Angstpatienten und es hat lange gedauert, bis ich es geschafft habe einen Zahnarzt in Kassel zu finden, dem ich soweit vertrauen und an meine Zähne lassen konnte. Aber mit nem Loch im Backenzahn war halt Handlungsbedarf gefragt :'( Nur wie Du schon schreibst…finde erstmal den richtigen Zahnarzt. Das ist ziemlich schwierig… Genauso schwierig wie es ist, einen richtigen Psychotherapeuten zu finden oder Augenarzt…meist heißt es bei ersteren „ne wir nehmen keine Patienten mehr auf!“ oder: “ das ist leider nicht mein Fachbereich.“ (wo ich mich dann frage, warum dieser überhaupt Arzt wurde, aber das habe ich nur gedacht xD)

    Es ist mittlerweile in Deutschland wirklich schwer geworden, den richtigen Arzt zu finden und das ist eigentlich traurig :/

    Liebe Grüße
    Deine Jenny

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  2. Moin,

    die Angst vorm Zahnarzt kenne ich auch. Als Kind habe ich erlebt, wie rücksichtslos und rabiat eine Zahnärztin sein kann (frei nach dem Motto „du bist ein Junge, sei ein Mann“ und „stell dich nicht so an, Indianer kennen keinen Schmerz“). Nach der Behandlung sagte ich zu ihr, dass ich sie zum Mond schießen würde, falls sie nochmal so rabiat sei. Ich war nie wieder bei dieser Zahnärztin. Später als junger Mann ging ich dann nur alle paar Jahre zum Zahnarzt, wenn es halt gar nicht mehr anders ging. Erst als wir mit unserem Sohn eine einfühlsame Zahnärztin gefunden hatten ging ich ohne Angst zum Zahnarzt. Seitdem bin ich regelmäßig zur Kontrolle dort, habe (fast) keine Probleme mit den Zähnen.
    Wünsche allen, dass sie auch so eine Zahnärztin / einen Zahnarzt finden.

    LG Jens

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  3. Das Bild ist genial und dass Du mit Zahnweh noch so einen Text rausbringst…allerhand…

    Es ist sehr viel wert, einen Zahnarzt zu kennen, bei dem man sich als Patient gut betreut fühlen kann….auch meine Suche war lang, bis ich einen Holländer fand und durch seinen Akzent allein hatte der schonmal Schnitte bei mir…
    Er ist ein echter Handwerker und versteht was vom Fach.
    Ein bisschen cholerisch ist er auch manchmal, aber auf herzliche Weise, gut zu nehmen und wenn er wo Angst wittert, wird er sanft und lieb und kommt gleich mit einer Spritze angerannt.
    Er sagte mal:
    Bei mir soll niemand Schmerzen leiden, also rechtzeitig melden.
    Ich bin schon seit einigen Jahren dort und so jemanden wünsch ich Dir auch, vielleicht nicht ganz so temperamentvoll…😉

    Ich wünsch Dir schnelle Gesundung,

    Viele Grüße
    von der Karfunkelfee

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  4. Hihi, ich lach mich grad schlapp über das Granatapfelbild ggg
    Ich hab keine Angst und kann auch ganz entspannt im Sessel sitzen/liegen.
    Bin auch froh drüber, dass es so ist 😉
    lg, Reni

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