Das Schlechte wehre ab mit etwas, das besser ist. [Rezension: Der Teejunge Kasim]

Abu Bakr Heyn

Incarceron

 

Illustrator: Felicitas Hahn

Verlag: IBE – Verlag für islamische Bildung & Erziehung (2008)

Seiten: 64

ISBN: 978-3-939808-01-5

~°~ Klappentext ~°~

 „Schnell! Schnell!“, denkt Kasim, „damit die Männer nicht schon wieder ihre Gemeinheiten loslassen.“ Wie der Wind saust er mit seinem Tablett voller Teegläser durch die Gassen von Damaskus… doch es hilft nichts: Der alte Bostan schießt schon wieder giftige Wortpfeile ab, die Kasim mitten ins Herz treffen. Kasim glaubt, sich in irgendeiner fernen Stadt vor ihm verstecken zu müssen. Aber da kommt ihm eine Idee…

 ~°~ Eindrücke / Meinung ~°~

 Seht es mir bitte nach, wenn ich hier wirklich viel aus dem Buch erzähle. Das zwar eigentlich nicht meine Art, doch diese Geschichte wird dennoch ihren Reiz haben, wenn ihr das Buch selbst lest. Es hat, trotz der wenigen Seiten, nämlich sehr viel Tiefgang.

 >>> ACHTUNG! SPOILER!!! <<<

 Heute möchte ich euch mal wieder ein Buch vorstellen. Ein ganz besonderes Buch. Ich möchte euch jemanden vorstellen:

 Kasim ist ein Junge. Er lebt in Damaskus. Alleine, denn seine Mutter ist gestorben und sein Vater arbeitet in einer anderen Stadt. Um zu überleben verkauft er Tee. Auf dem Basar ist er daher als „Teejunge“ bekannt. Er kocht Wasser, gießt das Heißgetränk auf läuft mit einem Tablett durch die Gassen.

Doch Kasim hat es nicht leicht, denn nicht alle Menschen sind nett zu ihm. Der Goldschmied Bostan ist sogar richtig fies zu ihm! Immer wieder muss der Teejunge sich Beschimpfungen anhören: Kasim sei gar kein richtiger Muslime!

Dem Jungen schmerzt es, denn er versteht es nicht. Er trägt doch (meistens) sauber Kleidung, hat (meistens) saubere Hände, geht in die Moschee und all das.

Als der Goldschmied eines Tages seinen Tee nicht bezahlt will Kasim die Flucht ergreifen und aus Damaskus wegziehen. Bei einem wirklich sehr guten Kunden möchte er sich aber noch verabschieden, denn der Teppichhändler hat immer Zeit für ihn! Abu Mazin hört sich Kasims Leid an. Als Kasim ihn fragt was eigentlich ein echter Muslime ist, antwortet er nicht gleich. Stattdessen schickt er ihn mit einer Lammkeule zu einer armen Familie. Stolz legt der Junge sie dort ab, doch die Frau schickt ihn fort. Er solle die Keule lieber zu den Nachbarn bringen, denn die haben noch weniger zu essen. Doch auch dort wird er wieder zum nächsten Nachbarn geschickt. … Die letzte Familie bei der er war schickt ihn wieder zur ersten. Kasim schleppt die Keule völlig verwirrt zurück zum Teppichhändler.

Und der lächelt und nickt, als der Teejunge ihm die ganze Geschichte erzählt. Kasim wird klar, dass Abu Mazin wusste das er mit dem Fleisch wieder zurück kommen würde und endlich weiß er was ein richtiger Muslime ist.

 Schon auf dem Cover ist ein schönes Bild, passend mit einer Teekanne, Teegläsern und Datteln. Es wirkt wie eine Buntstiftzeichnung und sieht wirklich nett aus.

Auch im Inneren gibt es einige Illustrationen. Im Gegensatz zum Einband sind diese aber nicht farbig. Dafür aber Seitengroß. Insgesamt sind fünf davon zu finden.

 Der Schreibstil ist zwar einfach, aber hat dennoch etwas das mich in seinen Bann zog. So genau kann ich gar nicht beschreiben was, vielleicht lag es auch an der Geschichte selbst. Anfangs dachte ich diese Buch in wenigen Minuten durch zu haben, doch tatsächlich legte ich es immer mal wieder einen Moment weg. Ich hielt inne, dachte über das grade gelesene nach und stellte mir Kasim vor. Letzteres ging sehr leicht, denn er war mir von Anfang an sympathisch. Wie ein Freund. Als würde ich neben ihm stehen. Oft wollte ich ihm zurufen, ihn sagen das er sich nichts aus dem Gerede machen soll.

 ~°~ Fazit ~°~

 Ein außergewöhnliches Buch! Nicht nur für Muslime!!! (Ich bin zumindest keine und trotzdem begeistert.) 😉

Es zeigt das es auf innere Werte ankommt, auf ein Mit- und Füreinander.

Durch die liebevollen Illustrationen auch eine schöne Geschenkidee.

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