Der Räuber mit den sanften Pfoten

Katzen sind schon tolle Tiere, wenn auch oft eigenwillig. So sehr uns unsere Vier auch manchmal zur  Verzweiflung treiben, so würden wir sie um nichts in der Welt eintauschen. Sie sind so wie sie sind. Jeder mit seinem eigenen Charakter und seinem Charme. – Letzteres besonders dann, wenn sie etwas wollen. 😉

„Mein Kleiner“ – auch liebevoll „der schwarze Teufel“ genannt zieht, im Gegensatz zu den anderen, die schützenden Wände des Heims vor und bleibt gerne in der Nähe von Herrchen, Frauchen oder auch Onkel.
So kommt es auch, dass die Liste seiner Opfergaben an uns doch recht kurz ist. Dafür legt er, neben seiner Intelligenz, jede Menge Kreativität an den Tag:

Als er noch bei Herrchen war streifte er in einer lauwarmen Nacht durch die nachtbarschaftlichen Gärten. Zurück kam er mit einer, wohl unschlagbaren, Opfergabe für seinen lebenden Dosenöffner: Eine gegrillte Rostbratwurst!!! Anmutig und mit Stolz legte er sie ihm vor die Füße. Herrchen lobte (und lachte). Brav teilte er mit Harlekin. – Zumindest tat er so, als er die Wurst klein schnitt und den Kater von seiner Beute kosten lies.

Im neuem Haus überschütteten uns die anderen drei beinahe mit Geschenken (Vögel, Mäuse, Maulwürfe,…). Den angeboreren Jagdtrieb kann man eben einfach nicht stoppen. Nun konnten wir aber auch nicht umhin unseren „Zoll“ von Harlekin zu fordern und sagten ihm, er solle doch auch mal was fangen und bringen. Noch in der selben Nacht hat er es umgesetzt: Mit einer (lebenden!) Maus im Maul kam er miauend in mein Zimmer. Er hielt sie fest und guckte mich fragend an. Sein Blick sagte so etwas wie: „Und jetzt Frauchen?“. Auch wenn ich Mitleid mit der Maus hatte, es war sprichwörtlich ein Bild für die Götter! (Die Maus konnte ich übrigens retten und lebend wieder aussetzen. Wenn sie noch kein anderer gefangen hat, dann … Naja…)

Harlekin scheint, im Grunde seines Herzens, ein friedliebender Kater zu sein. Die Maus brachte er lebend, die Rostbratwurst war quasi schon tot, … So verwunderte mich auch sein letztes Geschenk nicht mehr wirklich:

In der letzten Nacht weckte mich der Kleine. (In letzter Zeit scheint er Spaß daran zu finden…. *grummel*) Ein Blick auf die Uhr zeigte etwa 04:00 Uhr (ja, nachts!). Ich dachte erst, dass er entweder der Meinung ist, ich müsste ihn füttern oder ihm sei langweilig und ich solle mit ihm spielen. Doch dann bemerkte ich an meinem Rücken plötzlich etwas kaltes, was sich irgendwie glitschig anfühlte. Sofort sprang ich aus dem Bett,  in der festen Überzeugung dort gleich eine tote Maus oder etwas in der Art vorzufinden. Mein Puls raste und mein Herz klopfte wild als ich das Licht einschaltete. Dann sah ich sie – und fing an zu lachen. Mein kleiner sanfter Räuber hatte mir eine frische Kirsche (!!!) geschenkt. 😀

1001 Knuddelpunkte!

Mein kleiner Jäger <3

Harlekin ~Mein kleiner Jäger <3

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