Der Unheimliche Harlekin

Immer wieder werden Tiere von den Menschen als mystische Wesen angesehen.

Währen bei den alten Ägyptern die Katze heilig war, wurde sie in Europa  gegen Ende des Mittelalters immer mehr verteufelt. Wie fast nicht anders zu erwarten, hatte dabei die Kirche ihrer Finger im Spiel. Die Katze genoss als heidnische Gottheit ein sehr hohes Anwesen. Da ein Christ ja nur einen Gott haben soll, wurde sie daher kurzerhand zum Abbild Satans erklärt. Da die Farbe schwarz zudem als dämonisch angesehen wurde, kam später der Glaube auf Hexen würden sich in schwarze Katzen verwandeln, um so unerkannt Unheil anzurichten. (Während der Hexenverfolgungen wurde versucht die Katzen auszurotten. Jeder, der eine Katze besaß, musste fürchten mit Hexerei in Verbindung gebracht zu werden und wurde verbrannt …)

Wie ihr ja wisst gibt es bei uns gleich zwei „schwarze Teufel“. (Der Dritte erobert die Welt, auf seinen eigenen Wunsch hin,  andernorts.) Gehen wir einfach mal davon aus, es würde sich bei den beiden tatsächlich um ähm, sagen wir mal, magische Wesen handeln.

Phex wäre dann wohl ein ungeschickter Magier. Jung und unerfahren. So wie er teilweise herzzerreißend miaut klingt es, als könne er den Zauber nicht rückgängig machen und ist im Katzenkörper gefangen. Amer Kerl.

Harlekin indes müsste wohl so etwas wie ein Obermagier oder Hexenmeister sein. Er ist manchmal (öfter) so intelligent, dass es schon unheimlich wird. Erfreulicherweise sieht er dabei Herrchen und Frauchen scheinbar noch eine Stufe über sich. Aufträge erfüllt er mit Bravour. (Ich berichtete über die letzte Opfergabe.)

Gestern Abend war es dann wieder soweit. Beim abendlichen Katzengutenachtknuddler blickte Herrchen tief in die leuchtend gelben Augen des Schlitzohres und sprach:

„Harlekin, Phex hat gestern etwas gebracht. Du hast Frauchen letztes Mal beschenkt, jetzt bin ich wieder dran. Eine Röstbratwurst wäre zwar klasse, aber ich glaube bei diesem Wetter hat wohl keiner gegrillt. [Anmerkung der Autorin: Es regnete bereits den halben Tag.] Dan nehme ich eine Maus. Eine ganz junge und noch schön frisch und saftig.“

Während ich noch lesend im Bett lag lief eine miauende Katze durch mein Zimmer. Von der Stimmer her ordnete ich es einem der Grauen zu. Wie sich heraus stellte handelte es sich um Nimoeh die Herrchen mit einer, frischen jungen, Maus beschenkte. (Vielleicht hatte sie die Aufforderung gehört und wollte ihrem Mitkater ein Schnippchen schlagen!?)

Doch Harlekin wäre nicht Harlekin, wenn in dieser Nacht nicht noch etwas passieren sollte.

Es muss wohl wieder so gegen vier Uhr gewesen sein. (Scheinbar die magische Uhrzeit für Katzen.) Irgendetwas war da neben mir. Es war kalt und glatt, dieses mal aber nicht glitschig. Meine Hand tastete sich zum Lichtschalter. Heute mal ohne Hechtsprung aus dem Bett, aber wieder mit einem breiten Schmunzeln auf den Lippen:

Erinnern wir uns noch einmal an Herrchens Bestellung. Er wünschte sich eine Rostbratwurst, ging aber davon aus das niemand gegrillt hätte. Nun, anbetracht meines Geschenkes stimmt dies vielleicht nur bedingt (Elektrogrill?). Aber trotzt aller Hindernisse brachte Harlekin das, was am nächsten heran kam. Er hatte es eindeutig verstanden!

Womit Harlekin mich erfreute?

Mit der (leider leeren) Packung von Rostbratwürstchen!!! 😀

Rostbratwurst

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