Dieses Gefängnis lebt!

„Wir verbieten Wachstum und somit den Verfall.

Ehrgeiz und somit die Verzweiflung.

Denn das eine ist nur das verzerrte Spiegelbild des anderen.

Vor allem aber ist die Zeit verboten.

Von nun an wird nichts mehr sich wandeln.“

Das Dekret von König Endor

 

~°~ Das Buch ~°~

 Catherine Fisher

Incarceron

Fliehen heißt sterben

Verlag: blanvalet

Seiten: 475

Erscheinungsjahr: 2014

ISBN: 978-3-442-26993-8

~°~ Klappentext ~°~

Incarceron ist ein gewaltiges Gefängnis, dessen Inneres aus Metallwäldern, verfallenden Städten und endlosen Weiten besteht. Niemand kann hier entkommen. Doch der junge Häftling Finn hat eine Verbindung zur Welt außerhalb, zu Claudia, der Tochter des Gefängnishüters. Sie ist Finns einzige Chance, aus Incarceron auszubrechen. Unzählige Gegner warten auf sie. Doch Finns und Claudias größter Feind ist Incarceron selbst, das seine Insassen wie ein hungriges Raubtier belauert. Denn dieses Gefängnis lebt …

>>> ACHTUNG! SPOILER! <<<

~°~ Eindrücke / Meinung ~°~

Okay, ich gesteht: Ich habe es (wieder) getan. Dieses Buch habe ich wegen seines Covers gekauft. Wie magisch zog mich der geprägte Schlüsseln auf dem Titelbild in seinen Bann. Erst einmal in der Hand las ich mir den Klappentext durch und die Entscheidung war endgültig getroffen: Ich MUSSTE diesen Roman lesen. Soviel sein schon einmal verraten: Ich habe es nicht bereut!

Die Geschichte handelt von einem Gefängnis, welches „Incarceron“ genannt wird. Es ist eine eigene Welt. Ein Gefängnis welches (fast) keine Grenzen kennt. Erschaffen wurde es vor hunderten von Jahren, als Experiment. Nichts sollte verschwendet, jedes Molekül recycelt und wieder verwertet werden. In den einzelnen Epochen der Zeit sollten die Gefangenen, fern abseits von der Welt, die sie nicht mehr wollte, sollten sie ein Sorgenfreies Leben führen. An nichts sollte es mangeln. Doch das Experiment scheiterte. Statt blühenden Wiesen, üppiger Nahrung und Harmonie herrschen in Incarceron Verrat, Hunger und Trostlosigkeit…

Hier lebt auch Finn. Ein Zellengeborener. Erschaffen vom Gefängnis selbst. Zusammen mit seinem Eidbruder Keiro kämpft er ums Überleben. Tag für Tag. Auf seinem Arm befindet sich eine Tätowierung: Ein Schwan. Was dieser bedeutet weiß niemand, nicht einmal Finn selbst. Doch dann findet er etwas. Eine Art Kristall in dem ein Schwan eingearbeitet ist. Dieser erweist sich als Schlüssel der die Toren Icarcerons öffnet. Zusammen mit seinem Bruder Finn und einem kleinen Mädchen, welches er gerettet hat, macht er sich auf die gefährliche Reise zum Tor. Nicht einmal ahnend wo dieses sich überhaupt befindet. Als wäre die Situation nicht schon verworren genug, beobachtet das Gefängnis die drei auch noch auf Schritt und Tritt – und will die Insassen definitiv nicht hergeben!

Claudia hingegen ist ein junges Mädchen außerhalb von Incarceron. Sie weiß vom Gefängnis, denn ihr Vater ist der „Hüter“ des selbigen. Allerdings kennt sie nur die Geschichten, in denen die Menschen dort glücklich sind. Von der Wahrheit ahnt sie nicht einmal etwas. Doch Claudia ist eifersüchtig auf das Gefängnis, denn ihr Vater verbringt nicht nur viel Zeit mit seinen Hüteraufgaben, sondern will sie auch noch verheiraten. Den Prinzen den sie heiraten soll, mag sie jedoch gar nicht.

„Man versuchte sie zu isolieren. Sie hatte damit gerechnet, und Jared hatte sie darauf vorbereitet. Man wollte sie alleine am Hof der Königin Sia haben, sodass sie niemanden vertrauen konnte. Aber das würde sie nicht zulassen.“ (S. 174)

„Nur die Hälfte des Tieres war organisch; der Rest war ein Sammelsurium aus verschiedenen Metallen, die erfindungsreich zusammengeflickt worden waren.“ (S.181)

~ Geschichte/ Handlungsstränge ~

Der Schreibstil ist leicht anspruchsvoll. Saloppe Wörter oder Sätze kommen äußerst selten vor, doch der Roman lässt sich schnell und flüssig lesen. Ein zurückblättern, um Zusammenhänge zu verstehen, ist nicht nötig. Alles fügt sich nach und nach. – Auf Grund des sich immer weiter aufbauenden Spannungsbogens, kann dieses gefühlt viel zu lange dauern. 😉 Immer wenn die Charaktere (und ich^^) eine Atempause hatte und ich dachte: „Jetzt weiß ich ENDLICH wer mit wem wieso und überhaupt.“, dann kam er wieder: Der von mir so geliebte Überraschungseffekt! Während der ganzen 475 Seiten „klebte“ ich an dem Buch. (Als ich mich auf die Bahnfahrt freute, damit ich endlich die letzten Seiten lesen konnte, traf ich einen Bekannten. Wir hatten uns eine Ewigkeit nicht gesehen, daher lies ich mein Buch stecken und unterhielt mich mit ihm. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich es gar nicht erwarten konnte, dass er endlich ausstieg. – Und es lag nicht daran, dass ich ihn nicht mag. ;))

~°~ Fazit ~°~

Zwei Schicksale, miteinander verbunden, führen zusammen. Eine einzigartige Geschichte um Leben und Tod, Wut, Trauer, Liebe und Verrat nimmt ihren Lauf …

Ich LIEBE dieses Buch. Es gibt sogar schon einen zweiten Teil, wenn auch (leider) nur als Hardcover. 😉

Incarceron

~°~ Über die Autorin ~°~

 Catherine Fisher ist die Autorin vieler fantastischer Kinder- u. Jugendbücher sowie zweier preisgekrönter Gedichtbände. Mit Incarceron gelang ihr der große internationale Durchbruch. Catherine Fischer lebt und schreibt in Wales.

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