Drachenstark

Wolfgang Hohlbein [Hrsg.]

Flammenflügel

Fantastische Drachengeschichten

Verlag: cbj
Erscheinungsjahr: 2007
Seiten: 380
ISBN: 978-3-570-13340-8

~ Klappentext ~

Sie sind die faszinierendsten mythischen Wesen der Welt, magische Geschöpfe aus uralter Zeit, gefährlich und geheimnisvoll, segensreich und zerstörerisch. Unter der Herausgabe von Wolfgang Hohlbein beschwören Nina Blazond, Katja Brandis, Monika Felten, Peter und Florian Freund, Rald Isau, Kai Meyer, Ulrike Schweikert und Peter Schwindt die Drachen ihrer Fantasie.
Davon handelt das Buch:
Bei „Flammenflügel“ handelt es sich um eine Anthologie aus dem Genre Fantasy. Diverse Autoren haben hier Kurzgeschichten rund ums Thema Drache geschrieben. Gleich neunmal nimmt dieses Buch den Leser mit auf eine atemberaubende Reise in die Welt der mächtigen Fabelwesen.

~ Davon handeln die einzelnen Geschichten ~

~°~ Ulrike Schweikert – Reyvigur ~°~
Swironeer, ein männlicher Eisdrache, und Peramina, ein weiblicher Kupferdrache, paaren sich. Der Vater gibt dem Weibchen zu verstehen das er sich das Kind holen wird welches aus ihrer Begegnung entstand. Peramina gibt ihm zu verstehen das sie dieses auf keinen Fall zulassen wird. Es kommt zu einem Kampf bei dem Swironeer stark verletzt wird. Er spürt das er an seinen Wunden erliegen wird und schickte einen Jungen aus seiner Menschensippe aus ihm einen letzten Wunsch zu erfüllen: Er will sein Kind sehen. Svenrik hat keine andere Wahl als sich auf die Suche zu machen, denn wenn der Drache stirbt wird auch seine Sippe zu Grunde gehen. Nur ein neuer Drache kann das Überleben der Menschen sichern.

~°~ Kai Meyer – Komm, schweb mit mir, mein Amethyst ~°~
In der „Nacht des Drachen“ (Paarungszeit) schleichen sich ein Junge und ein Mädchen verbotenerweise außerhalb der Stadtmauern. Während des Liebesspiels verliert ein Drache eine Schuppe. Die beiden begeben sich auf die Suche danach.

~°~ Nina Blazon – Die Tombola ~°~
Im Dorf ist „Drachenwahl“. Alle 7-12 Jahre findet diese Wahl statt. Für die Jugendlichen stellt es eine harte Prüfung dar: Wer ein weißes Tuch zieht überlebt, wer ein rotes Tuch zieht muss sich dem Kampf gegen die Drachen stellen. Noch nie hat einer diesen Kampf überlebt.

~°~ Peter Schwindt – Drachenwinter ~°~
Marious ist schwer krank. Eines Tages sitzt plötzlich eine unbekannte Frau an seinem Bett die im unbedingt eine Geschichte vorlesen will. Wochen vergehen ehe er schließlich einwilligt und die Frau ihm die Geschichte vorliest. Eine Geschichte mit Folgen.

~°~ Peter und Florian Freund – DragonLand ~°~
Thomas fährt mit seinen Eltern in den Urlaub in eine abgelegene Berghütte. Am nächsten Morgen erhält er eine Email und der als langweilig befürchtete Urlaub wird aufregender als er sich hätte je träumen lassen.

~°~ Katja Brandis – Silberschatten ~°~
Auf der Suche nach einem Drachen kommt ein Prinz ins Dorf. Da Jesko bei seinen Ausflügen auf einen schlafenden Drachen gestoßen ist bietet er dem Prinzen seine Dienste an. Doch er begeht einen großen Fehler und muss fliehen.

~°~ Ralf Isau – Das versteinerte Herz ~°~
Jin hat es sich zur Aufgabe gemacht die Geschichte der Drachen zu klären: Sind die Legenden Wahrheit oder Fiktion? Bei ihrer Suche nach Antworten gerät sie in große Gefahr.

~°~ Monika Felten – Die Legende der weißen Drachen ~°~
Balthin hat einen schwarzen Drachen getötet, doch unvorsichtig wie er war hat er dessen Atmen eingesogen. Seine Seele ist vergiftet, die einzige Hoffnung besteht darin einen weißen Drachen um Hilfe zu bitten, so erzählt eine Kriegerin. Balthins Schwester begibt sich mit iher auf die Suche.

~°~ Wolfgang Hohlbein – Drachenträume ~°~
Temjuin ist der Sohn eines Khans. Einmal soll er die Nachfolge seines Vaters antreten, doch Temjuin hält nichts vom kämpfen. Als er nach mehrmonatiger Abwesenheit in sein Dorf zurückkehrt ist sein Vater entführt wurden. Damit ist Temjuin zum Kahn geworden und die Krieger des Dorfes verlangen eine Entscheidung.

~ Eindrücke ~

Schon äußerlich macht dieses Buch eine Menge her. Den Schutzumschlag ziert ein Drache der, ebenso wie der Titel, nicht nur ansehbar sondern auch fühlbar ist, denn beides ragt ein Stück hervor. Selbst wenn der Umschlag einmal verloren gehen sollte sieht das Buch in seinem glänzend grünen Einband noch edel aus.

Die Geschichten habe unterschiedliche Längen und unterschiedlichen Charakter. Eines jedoch ist bei allen gemeinsam: Beim lesen tauchte ich in eine andere Welt. Ich selbst fühlte mich als Heldin der Geschichten. Es war nicht dieses Gefühl daneben zu stehen, sondern die Gefühle und Begebenheiten am eigenen Leib zu spüren. Es war einfach ein tolles Gefühl – und selbst das klingeln des Telefons hat mich nicht zurück in meine Realität bringen können.

Es handelt sich hierbei um ein Kinder- und Jugendbuch das ab 10 Jahren empfohlen wird. Heutzutage sind zwar die „Kleinen“ schon sehr mit Gewalt vertraut und sollten meiner Meinung nach nicht vom „ernsten Leben“ ferngehalten werden. Doch teilweise empfand ich die Geschichten für Zehnjährige als noch nicht geeignet.
Ein gutes Beispiel ist z.B. „Das versteinerte Herz“. Die Geschichte leitet so ein: […] „Als Jin Ling sich mit einem Küchenmesser die Pulsadern öffnete, war sie neunzehn Jahre alt und der einsamste Mensch der Welt. Zumindest empfand sie ihre Lage so und nicht anders.“ […] Auch wenn Jin am Ende überlebt, so kommen doch immer wieder Selbstmordgedanken und –versuche auf.
Hier kommt es vermutlich auf das geistige Alter und den psychischen Zustand des jungen Lesers an, in wie weit man ihm diese Kost reichen kann. ;o)

Drachen sind ja bekanntlich weise und so sind die Geschichten erfüllt von ihren Ratschlägen, wenn auch meist, wie es sich für einen Drachen gehört in Rätseln. Ein schönes Beispiel aus „Drachenträume“: […] „Ein paar Kratzer und Schrammen heilen irgendwann. Ein genommenes Leben kommt nicht zurück. Aber manchmal verfolgt es den, der es genommen hat.“ […] Sämtliche Weisheiten haben für mich einen wahren Kern und regen, zumindest war es bei so, zum Nachdenken an.

Nicht immer gehen, wie der Leser vermuten könnte, die Geschichten gut aus. Dies sorgte bei mir für einen gelungenen Überraschungseffekt.

Positiv fiel mir auf das die Autoren nicht nur leicht verständlich und ausschmückend schreiben, sondern auch oft Jugendsprache benutzten. Besonders schmunzeln musste ich bei dieser Beschreibung aus „DragonLand“: […] „Der Mann erinnerte ihn eher an einen bekifften Brautmaulfrosch als an einen knallharten Geschäftsmann.“ […]

~°~ Fazit: ~°~
Ein Buch in edler Gestaltung mit Geschichten zum träumen und nachdenken. Hier wird spielerisch gelehrt das man Ängste überwinden kann in denen man sich ihnen stellt und das man nichts töten oder sich vor etwas fürchten muss, nur weil man es nicht kennt.
Kurz: Drachenstark!

Flammenflügel

Schreibe einen Kommentar