Ein Tag am See (Roswitha Pick)

Ein Tag am See

(Roswitha Pick)

Ein milder Sommerabend. Blauer Himmel, erträgliche Temperaturen. Genau richtig für ein Picknick am See. Ich habe mir große Mühe gegeben uns appetitliche Häppchen zu zaubern: Serano-Schinkenröllchen, Lachsschnittchen, Käsepralinen und Fruchtspieße. Gegen den Durst kühles Blondes und Fruchtschorle. Wir bahnen uns den Weg durch die Natur auf der Suche nach einem lauschigen Plätzchen.

Ein leichter Windhauch hebt mein Kleid. Verschmitzt versuchst du einen Blick darunter zu erhaschen. Ich lege den Kopf schief und hebe strafend den Zeigefinger. Wir lachen und setzen unseren Weg fort. Langsam, fast ehrfürchtig, nähern wir uns einem abgelegenen Plätzchen an dem wir uns nieder- und die Welt hinter uns lassen. Der See liegt strahlend vor uns, um uns rum nichts als Bäume und Sträucher. So schnell wird hier keiner unsere Zweisamkeit stören.

Du breitest die Decke aus während ich den Picknickkorb öffne und uns die Gläser fülle. Mit einem zufriedenem Seufzen lässt du dich auf die Decke fallen. Ich reiche dir ein Glas. Wir stoßen an, auf den Tag, das Leben, auf uns.

Gegenseitig füttern wir uns mit den Köstlichkeiten, teilen uns einen Fruchtspieß. Die Vögel untermalen alles mit ihrem zauberhaften Gesang. Ich lege meinen Kopf an deine Schulter. Verträumt blicken wir auf das schillernde Wasser. Lange sitzen wir so da, jeder in seinen eigenen Phantasien versunken.

Die Sonne versinkt am Horizont, taucht die Welt in rote Farben. Ich ziehe meine Beine heran, umschlinge sie mit meinen Armen. Es ist frisch geworden. Du streichst mir den Rücken entlang, ziehst mich weiter an dich. Die Wärme deines Körpers durchdringt mein Kleid und hinterlässt ein wohliges Gefühl auf meiner Haut. Ich entspanne mich. Meine Beine sinken hinab, meine Augen suchen die deinen. Du siehst mich an und wir versinken in dem Blick des jeweils anderen. Unsere Körper ziehen sich wie magisch an. Immer näher und näher.

Unsere warmen weichen Lippen berühren einander, deine Zunge bahnt sich ihren Weg. Spielend und fordernd zugleich. Deine Hand streichelt die Innenseite meiner Schenkel entlang. Meine Beine spreizen sich wie von selbst. Ich schmelze unter deinen Berührungen dahin. Mein Körper senkt sich. Ich ziehe dich auf mich, presse deinen Kopf an meine Brust. Leise stöhnend genieße ich deine Liebkosungen. Allein die Hitze deiner Zunge bringt meinen Körper in Wallung. Ich halte es nicht mehr aus. Ich will dich! Nach einer endlos scheinenden Qual deiner Hände, unter denen ich mich aufbäume, dringst du endlich in mich ein. Meine Hände umfassen leidenschaftlich deinen Po, animieren dich zu immer tieferen Stößen. Unser Stöhnen wird immer lauter, unsere Leidenschaft immer ausgiebiger… Ein warmer Schwall ergießt sich in meinen Körper, deine Lippen suchen die meinen und besiegeln das Ende unseres Liebesspiels. Mit einem zufriedenem Seufzer rollst du dich von mir, legst dich neben mich. Wir halten uns im Arm.

Die sternenklare Nacht senkt sich über uns. Nur der Mond in seiner vollen Pracht wirft Licht auf uns. Um uns herum verschmilzt alles zu einem Ganzen. Wir scheinen in einer anderen Welt, fast schwebend. Das knacken eines Zweiges durchbricht die Stille, doch wir hören es längst nicht mehr. Es gibt nur noch uns.

See

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