Eindrücke eines Wochend-Trips – Hamburg (Teil 1)

Miguel brachte uns, tatsächlich lebend (!), nach Hamburg. Schon während wir uns dem Zentrum näherten sah ich meine „Behauptung“ bestätigt:

HAMBURG STINKT!!!

Nichts für ungut liebe Hamburger, Bewohner und Liebhaber der Stadt. Es ist nicht gegen euch persönlich gerichtet. (Ich bin KEINE Bremerin! ;)) Aber die Luft in Hamburg vertrug ich noch nie. Es riecht einfach unangenehm. Ich kann nicht mal genau sagen nach was. (Nein, kein Fisch!) Ich schätze es ist eine brisante Mischung aus Abgasen und Industrie. Schon früher bekam ich nach spätestens einer Stunde Aufenthalt Kopfschmerzen…. Ich gebe zu das ich gehofft hatte. ich hätte das „früher“ nur anders wahr genommen. Doch leider ….

Aber es half ja nichts. Immerhin war der Abend organisiert!

Station 7 – Hotel

Während mein Bruderherz sich wieder allein Richtung Heimat aufmachte, betraten Ron und ich das „Hotel Stephan“. Schon von außen machte es einen eher antiquarischen Eindruck. Genau so ging es innerhalb der Mauern weiter:

Eine junge freundliche Dame im Hoteloutfit (Bluse, Wese, dunkle Hose) empfing uns freudestrahlend. Das wirkte schon mal positiv. Aufs Zimmer brachte sie uns allerdings nicht, sondern drückte uns, mit einer kurzen mündlichen Wegbeschreibung, den Schlüssel in die Hand. Schon die Flure waren nebst retro Teppich mit goldenen Spiegeln, Dekoschalen und Marmortischen gespickt. Mir schwante schon, was uns hinter der Zimmertür erwarten würde …

Aussicht
Aussicht

Leider hatten wir nicht das Glück ein Zimmer mit Glück in den Garten zu bekommen, sondern zur Straße und hatten – ausgerechnet – Sicht auf eine Kirche. (Ob man uns bekehren wollte?) Und da sich sicher der Ein oder Andere fragt: Nein, es gab KEINE Bibel. Dafür aber ein Gesangsbuch. Und NEIN, wir haben nicht daraus geträllert. *g*

Unser Zimmer war, wie auch schon Eingang und Flur, in erster Linie eines: RETRO. Das Mobiliar hatte etwa den Charme wie die Wohnung meiner Großeltern. (Nur bei denen

Koje
Koje

roch es anderes.) Alles dunkle Möbel, gestreifte Tapeten und gerahmte Bilder. Es gab sogar eine Stehlampe mit Schirm! Neben der „älteren“ Optik waren die Möbel auch größtenteils abgestoßen. Das Bad war klein, hatte aber alles was Mann und Frau brauchen (inkl. Seife und Duschgel was man mitnehmen konnte. ^^) Es war eben zweckmäßig. Aber es war ja nur für eine Nacht. – Ach ja, das Bett hat übrigens die Nacht überstanden!!! *hust*

Das Personal ist hier irgendwie … durchwachsen. Beim einchecken hatten wir ja die nette (süße^^) Dame. Doch uns sollten noch ganz andere Gestalten begegnen.

Praktisch ist hier die 24-Stunden-Rezepzion, denn der Schüssel funktioniert nur für das Zimmer. Wer aber z.B. nachts ins Hotel möchte, findet draußen eine Klingel für den Nachtservice. Wir nutzten diesen – und waren etwas verwirrt. Uns öffnete ein junger Mann in Schlappershirt und mit verwuschelten Haaren. Er sah aus als hätten wir ihn grade aus dem Bett geschmissen. Ich gestehe, mir war das total unangenehm und ich fühlte mich nicht als Gast, sondern als Störfaktor.

Bei unser Abreise war ein etwas älterer Herr an der Rezeption, der uns zuvor bereits im Flur über den Weg gelaufen war. Da war er grade beim Mülleimer ausleeren. – Scheinbar macht hier jeder alles. – Am Morgen als wir zum Fischmarkt aufbrachen saß genau dieser Mann unten am PC und war sehr bestrebt darin uns zu ignorieren! Ich warf ein freundliches „Moin“ entgegen. Gehört müsste er das in der Lautstärke haben und weit und breit war niemand anderes. Eine Antwort erhielt ich nicht, nicht einmal einen Blick. Bei unser Abreise war der Mann dann freundlich und redete mit uns. Getreu dem Mott „Endlich reisen sie ab!“ Ich kam mir, mal wieder, komisch vor … Aber nun war es ja vorbei. 😉

Nach dem Zimmerbezug bekam Miguel von mir eine MMS mit Foto des selbigen – und dem Text: „Guck mal, wir wohnen im Museum!“ 😀

Aber natürlich haben wir den Abend nicht nur im Hotel verbracht. Ganz im Gegenteil: Wir nutzten die noch verbleibende Zeit, nach einer erfrischenden Dusche, um die Gegend zu erkunden. Zu Fuß machten wir uns auf den Weg zum Hafen.

Station 8 – Hafen

Auf dem Weg zum Hamburger Hafen entdeckten wir zwar nicht viel, vor allen Dingen eben (Fisch-)Restaurants, dafür aber auch so kuriose Sachen wie den „Klangfilmbildbarklub“. (Versucht das jetzt 3x schnell hintereinander zu sagen. Wir haben es nicht fehlerfrei hinbekommen. ;))

Am Fischmarkt verweilten wir kurz, um den An-/ Ausblick zu genießen und uns einen ersten Eindruck zu verschaffen. Fazit: Hier stinkt Hamburg schon viel weniger! 😉

Vom Land aus erkundeten wir Gegend und Wasser. Natürlich dachte ich auch daran hier eine Ansichtskarte vom Kiez für mein Bruderherz zu kaufen. HIER ist das mit (halb)nackten Frauen auf Karten eben wesentlich einfacher. 😀 Wie bereits erwähnt war Miguel ja allein unterwegs, umso mehr irritierte mich der Anblick von Leichenumrissen … Meine Fantasie tat ihr übrigens und ein neues (Haus-)Blogeintrag war geboren. (http://haus.miguel.de/venizianische-gedankengaenge-ein-moerder-allein-in-venedig)

Die Zeit bis zum bording nutzten Ron und ich um den Hafen ein wenig runter zu laufen. Die Sonne schien, ein laues Lüftchen wehte und die Wellen rauschten. Es war wirklich angenehm.

Dann kam sie endlich, die Stunde des bordings und die ersehnte Bootsfahrt rückte in greifbare Nähe … Doch von der möchte ich euch in meinem nächsten Eintrag berichten. Bleibt neugierig. 😉

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