Eine Stimme für die Tiere [rezi]

Peter Wohlleben

Das Seelenleben der Tiere

240 Seiten

Heyne [13.04.202]

ISBN 9783453605398

~°~ Eindrücke / Meinung ~°~

Eichhörnchen sind total knuffige Tierchen, die man einfach lieb haben muss. Schleimige Schnecken sind hingegen ekelig und eine Plage, da sie unsere Nutzpflanzen auffressen. Sätze die man einfach immer wieder hört. – Auch wenn ich persönlich diese nicht nachvollziehen kann, da für mich alle Tiere gleich sind. Ich töte ja auch keine Fliegen, nur weil sie mich nerven oder Mücken, weil sie mich stechen. Es liegt eben einfach in ihrer Natur. – Was ist nun aber, wenn ich euch sage, dass Eichhörnchen sich nicht nur von Eicheln ernähren, sondern auch von kleinen süßen Vogelküken? Wie niedlich ist der Baumbewohner jetzt noch???

Genau darum geht es in „Das Seelenleben der Tiere“. Förster Peter Wohlleben klärt auf, über Vorurteile und hilft dem Leser, vieles einmal genauer zu betrachten. Oft haben wir nur ein sehr begrenztes Wissen über bestimmte Tierarten, weil es uns eben genau so (z.B. in der Schule, durch Eltern oder unsere Umwelt) so vermittelt wird. Selten stellt der Mensch etwas in Frage. Aber ist das auch richtig so? Ich denke nicht! Hinterfragen hat die Menschheit ja erst vorangebracht und sie ermutigt neue, andere, Wege zu gehen.

Was denkst du über dein Schnitzel auf dem Teller vor dir, wenn du weißt, dass Schweine Sozialverhalten von ihren Eltern lernen und eine Art Schule haben. Und wieso liegt da überhaupt Schweinefleisch vor dir und kein Delfin? Nur weil Delfine niedlich(er) sind?

Und findest du Mäuse immer noch ekelig, wenn dir bewusst wird, dass sie mit ihren Artgenossen leiden. So wie wenn z.B. dein Elternteil, deine beste Freundin oder eine andere nahestehende Person vor deinen Augen gequält wird und dir das Herz blutet? – Um das herauszufinden, haben „Wissenschaftler“ Mäusen u.a. Pfoten auf heiße Platen gedrückt und ihnen Säure in die Pfoten gespritzt… 🤬💢

Ja, dieses Buch ist schonungslos ehrlich und das ist auch gut so!!!

Der Schreibstil ist einfach und einfühlsam, aber dennoch relativ neutral. Auch wenn ich persönlich immer „pro Tier“ bin, finde es gut, dass der Autor hier sachlich bleibt und persönliche Meinung auch als solche Kennzeichnet. Ebenfalls beeindruckt hat mich die ausführliche Liste der Quellenangaben, die nicht nur die Quelle angeben, sondern (bei Onlineartikeln) sogar das Abrufdatum. Wer also mehr erfahren möchte, kann ich hier ohne weiteres selbst recherchieren. Respekt!

~°~ Fazit ~°~

Ein Buch zum Lachen und Weinen, zum Staunen und verwirrt den Kopf schütteln. Ein Appell an die Menschlichkeit und eine Stimme für ALLE Tiere. Ich kann nur hoffen, dass wirklich jeder es einmal liest und vor allen Dingen, dass es Spuren hinterlässt…

3 Gedanken zu „Eine Stimme für die Tiere [rezi]“

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