Erkläre mir was Liebe ist [Rezension]

Der Erichvonwernerverlag bescherte mir eine kurze, aber schöne Lesestunde mit einem EBook, welches eigentlich für Kinder geschrieben wurde. Vielen lieben Dank für die schöne Geschichte, die mir sonst vermutlich verborgen geblieben wäre. 🙂

~°~ Das Buch ~°~

Andreas Herteux

Das Sternenkind und der Rabe

Erich von Werner Verlag / 01.10.2016

ISBN: 9783981838824

~°~ Klappentext ~°~

In einer wunderschönen Nacht fällt ein Stern vom Himmel. Ihm entschlüpft ein kleines Mädchen, ein Sternenkind. Verwirrt und neugierig wandert es umher. Bald trifft das zarte Wesen von den Sternen auf den Raben Albrecht, der ihr zwar den Namen Sara gibt, aber ansonsten nur eines über die Zweibeiner weiß: Sie streben nach der Liebe. Was das aber ist, vermag der Rabe nicht zu sagen. Da auch das Sternenkind Sara noch nie von der Liebe gehört hat, beschließen sie, gemeinsam nach ihr zu suchen und sie zu ergründen.

~°~ Eindrücke/ Meinungen ~°~

~ Cover ~

Das Cover ist schlicht, aber doch sehr liebevoll gestaltet. Auf das Wesentlich beschränkt zeigt es ein Sternenkind, welches gerade aus einem Stern entschlüpft ist, sowie einen Raben auf einen Ast.

~ Inhalt / Meinung ~

Der Anfang erinnert ein wenig an die Geschichte von Sternentaler: Ein Stern fällt vom Himmel aus dem ein kleines Mädchen hervorkommt. Sie stammt nicht von dieser Welt und kennt sich daher auch nicht aus, weiß nicht einmal, warum die Sterne Sie auf die Erde geschickt haben. Zu ihrem Glück trifft sie auf einen Raben. Der weise Rabe erzählt ihr, dass es der Sinn des Menschen darin besteht, die Liebe zu finden. Was das aber ist, „Liebe“, das weiß der Vogel leider nicht, da er als Rabe nicht lieben kann. [Ich finde es an dieser Stelle schade, dass davon ausgegangen wird, dass Tiere es generell nicht können, da ich hier anderer Meinung bin. Sicher werden bei ihnen ähnliche chemische Prozesse wie beim Menschen in Gang gesetzt.]

coverZusammen beschließen die beiden sich auf die Antwort nach der Frage zu machen, was denn Liebe überhaupt sei. Vertrauensvoll stellt das Sternenkind jedem seine Frage, der den beiden über den Weg kommt. Wie im richtigen Leben sind das eine Menge verschiedener Gestalten: Ein altes Ehepaar, dass schon seit Jahrzehnten glücklich miteinander ist; eine junge Frau, welche von ihrem Ehemann geschlagen wird, ihn aber dennoch nicht verlassen will; ein kleiner Junge der seinen Ball liebt mit seiner Mutter, die er zur Verzweiflung treibt; einen wirren Professor, der Liebe an Hand von Baustoffen erklärt, … Je mehr Zeit vergeht und je mehr Personen sie befragen, desto weniger scheinen sie zu wissen was Liebe ist. [Diese Befragungen sind sehr gut gemacht, denn die Menschen, welche das Mädchen befragt, sind weltlich. Auch das jeder eine andere Antwort auf dieselbe Frage hat ist einfach pure Realität. Allerdings würde das Sternenkind in der heutigen Zeit vermutlich eher verscheucht werden, als eine Antwort zu erhalten …]

Rabe und Mädchen werden älter und kommen am Ende dort an wo sie gestartet sind und dann passiert etwas, was beide nicht geahnt hätten und sie bekommen ihre Antwort dort, wo sie es am wenigsten erwartet hätten …

Der Schreibstil ist gut, lässt sich flüssig lesen, entspricht aber nicht dem typisch leichten Schreibstil welches Kinderbücher sonst mit sich bringen. Der Leser sollte schon recht gut lesen können, um den Text zu verstehen.

Alles ist untermalt von einfachen, aber doch schönen, ganzseitigen, Zeichnungen.

~°~ Fazit ~°~

Eine kurze, aber äußerst gefühlvolle Geschichte über die Liebe, die Freundschaft und den Tod. An der ein oder anderen Stelle musste selbst ich schlucken, so dass ich es nicht für zu junge Leser empfehlen würde. (Vorgeschlagen wird hier ein Mindestalter von 6 – 8 Jahren. Ich würde er sagen es ist eher etwas für Leser ab 10 Jahren.)

0 Gedanken zu „Erkläre mir was Liebe ist [Rezension]“

  1. Das klingt echt schön und süß!
    Wird die Unfähigkeit zu lieben denn generell auf Tiere bezogen oder nur auf den Raben? Sonst hätte ich gesagt, es gilt in diesem Buch vielleicht nur für den Raben. Raben/Krähen werden ja sonst eher dunkleren Themen zugeschrieben.

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