Geburtstage und andere Katastrophen

Vor drei Tagen war es, mal wieder, soweit: Ich wurde 29!!!

Äh ja, okay. *räusper* Zum vierten Mal…

Eigentlich ist mir mein Schlüpftag ziemlich egal. Es ist ein Tag wie jeder andere auch. Abgesehen davon, dass mich damals niemals gefragt hat ob ich überhaupt geboren werden will!!! Hätte ich die Wahl gehabt, wer weiß, vielleicht könnte ich heute nicht versuchen die Tiere zu retten. Vielleicht bin ich ja auch genau deswegen geboren wurden? Um denen eine Stimme zu verleihen, die nicht verstanden werden. Vielleicht hat sich eine Spermie auch einfach verschwommen. – Bei meinem Orientierungssinn liegt das irgendwie nahe.. Wie auch immer ich wurde lebend geboren und eigentlich ist das schon Strafe genug. Aber, wenn ich nun schon mal hier bin, kann ich versuchen das Beste daraus zu machen.

Vor einigen Wochen hatte ich mit meinem Stiefvater telefoniert, der mir mitteilte das sie mir dieses Jahr nichts schenken könnten, da bei ihnen der Blitz eingeschlagen hat. Sie bräuchten erst mal neue Elektrogeräte. Na gut, finde ich jetzt nicht schlimm. Ich will ja eh nie was zum Geburtstag oder zu Weihnachten.

Da ich an meinem Geburtstag arbeiten musste und auch am nächsten Tag mein Wecker wieder um fünf Uhr (Ja, Morgens!) klingelte, war nicht viel mit großartigen Aktivitäten. Was aber nicht weiter schlimm war, da ich hier eh keine wirklichen Kontakte pflege. (Ich mag halt keine Menschen!) Aber zwei Wesen gibt es mit denen ich am liebsten zusammen bin:

Meinen großen starken indischen Wikinger (meinem Göttergatten) und mein spanisch zynisch redseligen Bruderherz (Mitbewohner). Erster hatte Urlaub, letztere hatte Spätschicht. Perfekt! So freute ich mich tatsächlich ein wenig auf meinen Geburtstag.

GBFrühstück Am Morgen dann, ich war grade im Bad, hörte ich mein Bruderherz in der Küche. Als ich runter kam stand er neben einem Kuchen, samt Kerze und frischem Kaffee. (Zu diesem Zeitpunkt ersparte er mir das Singen.) Was für ein schöner Start in den Tag. 🙂

Meinen Kollegen hatte ich einen Kuchen versprochen, den ich auch brav mitbrachte. Während ich draußen mit einem der Bande auf die anderen wartete und nichts böses ahnte kam PLÖTZLICH und völlig UNERWARTET ein weiterer Kollege, der sich von hinten an mich ran schlich. Ab diesem Zeitpunkt war ich 100%ig wach! Besagte Kollegen hatte – natürlich – auch nichts besseres zu tun als Happy Birthday zu singen… Für den Beinahe-Herzinfarkt wurde ich dann mit einem blauen Textmarker entschädigt. Mühevoll (und etwas ungeschickt) mit Schleifchen. – Den Stift hatte ich mir gewünscht, weil ich auf der Arbeit nur vier Farben habe und mir blau immer fehlte. Die Welt soll ja schließlich bunter werden. 😉 Aber nicht nur meine Kollegen, sondern auch meine Klassenkameraden haben an mich gedacht: Neben Glückwünschen wurde mir auch eine Präsentation gezeigt, die mir zeigen sollte, wie man das Leben genießt. – Nun ja, irgendwie mag ich mein Leben ja schon. 😉

Am frühen Abend (oder späten Nachmittag) holten mich „meine beiden Männer“. Was ich schon fast befürchtet hatte traf ein: Mitte an der Weserpromenade, die ziemlich voll war, stellte die beiden sich auf eine Treppe und sangen lautstark „Happy Birthday“. Ich war mehr als peinlich berührt. Zu denen die neugierig guckten sagte ich nur: „Ich kenn‘ die nicht! Ich habe die beiden noch nie gesehen! Ich habe ABSLOUT keine Ahnung was die wollen!!!“ Gratuliert hat mir von den Passanten zumindest keiner, also haben die es evtl. geglaubt. Vermutlich hätte jede andere sich jetzt gewünscht in ein erlesenes Restaurant zu gehen. Essen gehen wollte ich auch. Allerdings was ganz banales und doch unheimlich leckeres: PIZZA!!! Seit Wochen gelüstete es mich schon nach einer reich belegten Cheesy Crust (Pizza mit Käse im Rand). ICH wollte kein Besteck bei dem ich ggf. nicht mal wüsste wozu das sein soll, sondern mit den Fingern essen. Klingt vlt. blöd, aber ich LIEBE das total. Da schmeckt mir alles doppelt so gut. *g*

Das Pizzarestaurant meiner Wahl befindet sich nur einige Häuser von meiner Arbeitsstelle entfernt, so dass wir ganz schnell da waren. Da ich ja so eine Lust auf besagte Mafiaschindel hatte, brauchte ich nicht einmal die Speisekarte, denn ich hatte schon am Morgen gewählt. Entsprechend oft lief mir während des Tages das Wasser im Mund zusammen und ich musste mich beherrschen nicht meine Tastatur anzusabbern. 😉 Im Restaurant sang glücklicherweise niemand. Dafür bekam ich ein Geschenk. Kreativ in glänzender Alufolie eingepackt und mit einer Karte vorne dran. Die beiden Männer drängte mich förmlich zum Auspacken. Natürlich lies ich mir extra Zeit. In dem Päckchen fand ich zuerst nur einen Buchkalender, der aber optisch wirklich wunderschön ist. Aber, da ich den Trick von meiner Familie kenne, hielt ich mich erst gar nicht lange damit auf und guckte unter das Zeitungspapier, was da noch drin lag – und grinste. Da lag nämlich Zubehör. Schnell öffnete ich den Kalender und siehe da, mein Wunsch wurde erfüllt. Endlich: Ich habe meinen eigenen Kindl Paperwhite!!! :))) – Auch wenn es mir immer noch ein wenig weh tut, dass der schöne Kalender zerstört wurde, um ihn darin zu verstecken, freue ich mich doch RIESIG! :))) Auch von meinen Eltern erhielt ich eine Karte – mit Geld. Ich war verwirrt, hatte ich doch gar nicht damit gerechnet. Erst wollte ich es zurück schicken, da ich es wirklich HASSE angelogen zu werden. Entschied mich dann aber dagegen und bezahlte stattdessen die Pizza damit. (Na gut, ich musste noch was drauf legen. War es aber allemal wert! ;))

Einen Anruf bekam ich von den beiden auch, ebenso wie von meinen Schwiegereltern. Erstere setzten aber noch einen drauf: Mein Stiefvater fragte ob ich am Sonntag nicht mal für ne Stunde vorbei kommen wolle (Ja, klar. Ich fahre ja auch nur drei Stunden …) er hätte mir nämlich einen Flachbild-TV gekauft. – Wow! Ich war ja schon beim Geld, auch wenn es nicht viel war, sprachlos. Aber das überforderte mich dann doch. GBKarten

So viele die an mich gedacht haben (selbst mein Brüderchen, also der Echte, hat mir gratuliert) und dann auch noch nur Geschenke mit denen ich auch wirklich etwas anfangen kann!!! :)))

DANKE an

Ron & Miguel für den Kindle

Tobi für den Textmarker

Karola für die Präsentation

Mama & Rainer für das Geld und den TV

sowie an alle andern für die Glückwünsche

Ich habe mich echt RIESIG gefreut!!! :)))

 ICH LIEBE GEBRUTSTAGE!!!

Happy Mit meinem Schatz wieder Zuhause suchte dieser als erstes sein Mobiltelefon. Da er sicher war das es im Auto sein musste ging er noch einmal zum Wagen. Ich hörte in der Zeit meinen Anrufbeantworter ab und staunte nicht schlecht… Als mein Göttergatte wieder ins Haus kam fragte ich grinsend ob er sein Telefon gefunden hätte. Er verneinte und erntete von mir ein: „Kannst du auch nicht!“ Das Telefon hatte er nämlich in der Innenstadt verloren. Vermutlich ist es ihm aus der Hose gerutscht, als er auf dem Weg zu meiner Arbeitsstelle war. Glücklicherweise gibt es im Telefonbuch des Handys einen Eintrag mit „home“ und glücklicherweise hat ein ehrlicher Finder es im Kontaktbüro der Polizei abgegeben. Die rief dann bei dem Eintrag an, in dem Fall meine Schwiegereltern, die wiederum bei mir anriefen. (Erinnert mich immer wieder ein wenig an die Telefonketten aus der Schule.) Nochmal Glück gehabt. 🙂

Glücklich kuschelten wir uns auf’s Sofa und verfolgten eine spannende Dokumentation über den Sehsinn und die Wahrnehmung. Als das Schicksal meinte mein Tag wäre zu gut gelaufen. Es klingelte an der Tür. Ich zögerte kurz, denn ich erwartete niemanden. Ich öffnete dann doch. Leider. Vor mir stand meine Vermieterin mit einer ihrer Töchter. Unser HERZALLERLIEBSTE LIEBSLNGSNACHBARIN (Wer sie nicht kennt: Etwa Else Kling, nur mit mehr wesentlich mehr meckern!) hatte sich – mal wieder – beschwert…. Das war an dem Tag echt zuviel. Ich glaube die gute Frau bereute es schon ihre kleine Tochter mitgenommen zu haben, da meine Agression gegen den knusprig braunen Menschen (Nein, sie ist nicht original farbig, sondern faltig sonnengebräunt.) nebenan sprühte förmlich Funken. Für mich war der restliche Abend gelaufen …

ICH HASSE GEBURTSTAGE!!!

0 Gedanken zu „Geburtstage und andere Katastrophen“

  1. Dann alles Gute nachträglich (und auch Kerle können süchtig nach der 29 sein, meiner fiel leider ins Flensburger Regenwasser 😉 )

    Und schade das der mega-gelungener Tag dann ein so mieses Ende fand 🙁

    Antworten
  2. Eine spannende Geburtstageschichte mitten aus dem Leben eben…
    Schlüpftag finde ich eine herrliche Wortschöpfung! Sie hat bei mir einen Schmunzler hinterlassen. Nachträglich wünsche ich Dir noch alles Gute, junge Frau.
    Geniesse die Sommerzeit.
    Ernst

    Antworten

Schreibe einen Kommentar