Geschmacklos oder Zukunftsorientiert?

„Ich esse Nichts was mich anguckt – und meine Familienmitglieder schon gar nicht!“ So in etwa war damals meine Aussage, als ich noch ein kleines Kind war. Dazu sei kurz erzählt, dass ich mit jeder Menge Tieren (Enten, Gänse, Hühner, Tauben, Hasen, …) aufgewachsen bin – die (leider) als Nahrung dienten. Da war klein Rosi aber ganz anderer Meinung und hat sich strikt geweigert, ihre Freunde zu essen!

Seit nun etwa drei Jahren bin ich Vegetarierin und esse weder bekannte, noch unbekannte Tiere. (Und das fühlt sich verdammt gut an!) Heutzutage werden Vegetarier und Veganer wesentlich weder belächelt, als noch vor Jahren. Immer mehr (aber noch immer viel zu wenig) Menschen verzichten auf Fleisch. Wer seinen Konsum gedrosselt hat, achtet meist mehr wesentlich mehr auf die Herkunft und genießt den, meist besseren, Geschmack viel mehr.

„Wenn die Schlachthäuser Glaswände hätten, wären alle Menschen Vegetarier“ sagte Paul McCartney. Doch ist das wirklich so?

Bei „Kauf ne Kuh“ kann jeder eine Kuh bzw. ein Stück davon kaufen. Diese (arme) Kuh, nennen wir sie einfach mal Lotta, wird geschlachtet, wenn sie vollständig verkauft ist. (Bsp.: 60 Menschen kaufen ein Minipaket á 3,6 kg Fleisch oder 30 Menschen ein Maxipaket). Der Käufer erhält dann die Info, von wo sein „Vieh“  stammt. Alles was von Lotta nicht im bestellten Paket landet wird ebenfalls verwendet, wie z.B. die Haut (Leder), Knochen (Leim), Innerein (Tierfutter), …

Die Kuh, ist (vollständig) verkauft. Nun gibt es eine neue Benachrichtigung. Lotta wurde vom Bauern abgeholt, wird in der Region geschlachtet und weiter verarbeitet.

Lotta ist eine von vielen Kühen, die nur drei bis acht Jahre geworden ist. Zwar verspricht das Start-Up, dass alle Bauern auf das Tierwohl achten, aber seinen wir mal ehrlich: Egal wie schön Lottas kurzes Leben war, sie hatte einen grauenvollen Tod, voller Angst und Schmerz, …

Lotta hatte nichts weiter getan, als in Gefangenschaft geboren wurden zu sein und das Pech zu haben, das irgendein Mensch der Meinung war, ihrem Leben einen Ende setzen zu müssen …

 

0 Gedanken zu „Geschmacklos oder Zukunftsorientiert?“

  1. Genau aus dem Grund bin ich auch Vegetarierin geworden. Was mich aber irgendwie nervt, sind oft die Kommentare von anderen Leuten dazu, die das nur belächeln oder sich witzig darüber machen. Trotzdem bleibe ich bei meiner Entscheidung. Genau solche Videos sollte jeder Mensch zu Gesicht bekommen, aber viele leben nach dem Moto „Was ich nicht sehe, das passiert nicht“… toller Beitrag!

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  2. Ich bin omnivor, ich schäme mich nicht dafür, ich werde mich auch nicht rechtfertigen, ich versuche aber auch nicht, irgendwem meine Lebensweise und die entsprechende Ernährung als den heiligen Gral zu verkaufen. DAS ist das, was oftmals zu Reibereien führt.

    Lustiger Weise gibt es die meisten hitzigen Diskussionen mit Leuten, die missionarisch versuchen, anderen ihre Art der Ernährung aufzudoktorieren. Wenn jemand sich rein vegetarisch oder vegan ernähren möchte, bitte sehr, aber diese Leute mögen dann doch bitte meine Entscheidung auch akzeptieren, dass ich es anders halte.

    Und ja, ich habe selbst schon mal ein Huhn geschlachtet und war dabei, wie eine Kuh zu dem Zwecke getötet wurde. Das Bauchgrummeln hatte ich ungefähr bis zu dem Zeitpunkt, bis das Fleisch der Tiere zubereitet vor mir auf dem Teller gelandet ist, bzw. ichs zubereitet habe.

    Was sich sehr wohl geändert hat, ist die Einstellung, wo ich mein Fleisch kaufe und woher es kommt und wie oft es bei uns Fleisch gibt. Aber da bin ich ehrlich, das mache ich genauso bei allem anderen, sprich beim Gemüse/Obst.

    Ich muss mich aus gesundheitlichen Gründen GESUND ernähren und ich darf gar nicht rein vegetarisch/vegan leben.

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