Gezahlt. Betrogen. Tot.

[DE: Hannover; Niedersachsen] Vor kurzen wurde die Leiche eines Obdachlosen gefunden. An sich bereits schlimm genug. Noch viel schlimmer: Jürgen N. hatte seine Miete immer bezahlt. Pünktlich. Dennoch landete er vor zwei Jahren auf der Straße. Zwangsräumung. Dazu gekommen war es, weil der Mieter auf Betrüger hereingefallen ist. Diese Scheinfirma hat das Geld nie an den richtigen Vermieter weitergeleitet und damit sind Mietschulden aufgelaufen. Der HAZ gegenüber teilte dieser mit, dass diese sich zum Schluss auf etwa 20.000 EUR belaufen haben sollen. Da frage ich mich wirklich, warum der Eigentümer dann so lange gewartet hat! Bei der Summe müsste ich so in etwa zwei Jahre keine Miete zahlen, um auf den Betrag zu kommen. Dass muss doch auffallen!?

Wer sich jetzt fragt, ob der Mann keine Freunde oder Verwandten hatte: Doch. Bei diesen kam er anfangs auch unter. Allerdings ist es rechtlich so, dass man einen „Besuch“ nur sechs Wochen haben darf, sonst gilt dieser als Untermieter und es kann richtig Ärger geben. So dann eben auch hier geschehen…

Mitte Februar 2019, zusammengekauert an einem Gebäude, starb Jürgen N. kurz vor seinem 65. Geburtstag. Würdelos und alleine…

Wirklich traurig, dass es so etwas in einem „reichen Land“ wie Deutschland überhaupt gibt! Am 07. Februar – dem Tag der Zwangsräumung und Jürgens Geburtstag – rufen Jürgen N.‘s zu einer Mahnwache. In Gedenken an den Verstorbenen, als auch als Zeichen gegen Wohnungsnot und soziale Ungerechtigkeit.

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