Glücksmoment

Manche glauben daran, andere halten es für absoluten Humog: Glücksbringer. Ich für meinen Teil habe – bewusst – zwar keinen, doch eine Mitpatientin hat mir zum Abschied mal einen Schutzengelschlüsselanhänger geschenkt, damit dieser immer auf mich aufpasst. (Sie glaubt(e) wirklich daran.) Tatsächlich habe ich ihn am Schlüsselbund, wenn auch mehr aus Zierde, da ich ihn ganz niedlich finde. (Auch wenn ich sonst so gar nichts mit Engeln anfangen kann. Ich bin eben mehr der Teufel Typ. ;))

Heute Morgen bin ich bereits gegen 04:00 Uhr aufgestanden. Nicht weil ich musste, sondern weil ich einfach nicht mehr schlafen konnte. Ein altes Sprichwort behauptet: „Der frühe Vogel fängt den Wurm.“ Ich bin kein Vogel, nur um das Mal klar zu stellen und dazu Vegetarierin, so dass mit dem Wurm auch hinfällig war. Aber gefunden habe ich dennoch etwas. Allerdings ohne es zu suchen.

ThomasMannAuf Grund meines frühen wach seins hatte ich am Morgen nicht nur Zeit endlich mal unter der Woche gemütlich zu frühstücken, sondern auch zum Lesen. Wie ihr sicher schon bemerkt habt bin ich literarisch ziemlich quer unterwegs. So lese ich derzeit u.a. einen „alten Schinken“ von 1945 (Erzählungen von Thomas Mann). Dieses Buch habe ich im letzten Jahr bei einer Haushaltsauflösung vor dem Müll bewahrt. Es landete dann erst Mal auf dem SuB (Stapel ungelesener Bücher) und wurde vor einigen Wochen zur Lektüre auserkoren. Ich gehöre nicht zu den Leuten, welche die Bücher vorher durchblättern. (Ich rieche höchstens daran. –> Nein, das ist KEIN Witz!) Ich weiß gar nicht mehr, wie ich heute dazu kam genau das zu tun. Vielleicht war es eine Eingebung, vielleicht auch purer Zufall. Als (ich) die letzte Seite aufschlug, staunte ich nicht schlecht und musste zweimal hinsehen. Aber es änderte sich nicht, sondern war wirklich da:

Ein vierblättriges Kleeblatt!

KleeDer Anblick zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. Nicht weil ich dachte, dass ich jetzt unendlich viel Glück haben würde, sondern auf Grund der Erinnerung. Genau wie dieses Kleeblatt haben meine Omi und ich eines, welches wir bei einem Spaziergang gefunden hatten, in einem alten Gedichtband (es war sogar noch auf Altdeutsch) gepresst/ getrocknet. Diese Erinnerung, an den Moment selbst, das Glücksgefühl, den (kindlichen) Stolz,… und selbst an den Duft und die Wärme des Tages, erzeugten bei mir ein wohliges Gefühl. Ich lächelte noch lange und trug eine innere Wärme in mir, die mich einfach glücklich machte. Ob ich nun an Glücksbringer glaube oder nicht, dieses Kleeblatt hat funktioniert. Und seine mir mal ehrlich: Glück findet man dort wo man es sucht. Manchmal muss man es eben einfach nur zulassen. 😉

0 Gedanken zu „Glücksmoment“

  1. Glücksbringer… ich glaube auch nicht daran. Trotzdem hängt an jedem dieser Glücksbringer eine Erinnerung. Und das ist für mich schon ein Teil vom Glück. Erinnerungen an den Menschen, der mir diesen Glücksbringer geschenkt hat, Erinnerung an ein gemeinsames Erlebnis etc.
    Und wenn ich wirklich diese Erinnerungen durch solch einen Gegenstand immer mal wieder lebendig werden lassen kann, dann ist es meist ein Moment, in dem ich einfach ein wenig glücklicher bin als zuvor.
    Also doch Glücksbringer ?

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  2. Ich hab als Kind mal eines gefunden…und es gibt da doch diese Behauptung es bringt nur Glück wenn man es isst….Gegessen hab ich es….dauert wohl noch paar Jahre, bis das Glück weiss in welchem Magen es gelandet ist…

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