Google ist kein Freund

Stelle ich eine Frage, egal ob auf der Arbeit oder im Privatbereich, welche mein Gegenüber nicht ad hoc beantworten kann, kommt meist die Antwort: „Google das doch!“

Ganz ehrlich? Ich finde das extrem erschreckend. Zum einen zeigt es, dass die Menschen verlernt haben selbst nachzudenken (Bsp. Schüler, die ihre Referate aus dem Internet kopieren), aber auch das diesen Leuten der Sinn für Vielfältigkeit verloren gegangen ist.

Für alle die Andere zum „Googeln“ auffordern, hier ein Weckruf:

Google merkt sich ganz genau, was ihr macht, welchen Link ihr anklickt, was ihr sucht, wie viel Zeit ihr auf einer Website verbringt, … Daraus ergibt sich schnell ein komplettes Profil: Alter, Geschlecht, politische Gesinnung, Vorlieben, … – Das muss nicht mal stimmen, weil ihr z.B. ein Geschenk gesucht habt oder Informationen für eine Arbeit brauchtet und dennoch wird dieser Filter für eure künftigen Suchanfragen genutzt. Ihr bekommt optimierte Suchergebnisse. Die Suchmaschine entscheidet, was euch interessieren könnte – nicht mehr ihr selbst. Es gibt daher meist nur ähnliche Ergebnisse, was im Umkehrschluss bedeutet, dass ihr „nichts Neues“ mehr entdeckt.

Es gibt NICHT NUR Google! Im Gegenteil, es gibt sogar eine ganze Menge anderer Suchmaschinen,  z.B.  Ecosia, Bing, Yahoo, MetaGer, StarPage, IxQuick, Blekko, … um nur einige zu nennen.

Lt. DUDEN heißt „googlen“ Google zu benutzen. So! 😉

(Ja, auch hier sammeln viele Daten.)

Ich persönlich nutze seit einer gefühlten Ewigkeit „Ecosia“, weil ich so mit meiner Suchanfrage gleich noch etwas Nützliches tun kann.

Wer keine Lust auf die „Verfolgung“ hat, kann z.B. DuckDuckGo (Suchanfragen können nicht miteinander in Verbindung gebracht werden), IxQuick (SSL-Verschlüsslungen möglich), StartPage (leidet die Anfragen anonymisiert an Google weiter) oder oder oder nutzen.

Da man nicht davon ausgehen kann, dass der Empfänger der Nachricht („Google das.“) nicht Google verweigert oder sogar blockiert hat (in meinem Freundes- und Bekanntenkreis sehr verbreitet), muss es korrekt heißen: „Benutze die Suchmaschine (deiner Wahl).“.

Danke 😉

0 Gedanken zu „Google ist kein Freund“

  1. Ich bin da zum Teil bei Dir. Zum Teil, weil alle Welt auf Google schimpft, pfui bah, aber fröhlich auf diversen Shoppingseiten rumsurft und nicht mitbekommt, dass diese genauso arbeiten, oder dass dort das böse Google auf einmal doch an die Vorlieben der Nutzer kommt… Und ich rede jetzt nicht zwingend von Amazon 😉 Viel lustiger, auf diesen Seiten geben die Leute freimütig ihre Kontodaten, Telefonnummer und natürlich Anschrift preis und machen sich nicht zwingend die Gedanken, wie bei Google…

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  2. Hmmm.
    Grundsätzlich bin ich da bei Dir.
    Dennoch hatte ich bei Deiner Überschrift erst mal den Impuls zu widersprechen.
    Warum?
    Ich denke nicht das es von Denkfaulheit zeugt wenn jemand eine Suchmaschine bemüht.
    Zwar stimme ich Dir zu, dass es leider häufig so ist das Wissen einfach nur noch mit sehr wenig Skepsis aus dem Internet „konsumiert“ wird, aber daran sehe ich andere Ursachen als ausgerechnet Google oder eine andere Suchmaschine.
    Das Google so wild Daten sammelt ist m.E. auch ein anderes Thema, und da passt dann Deine Überschrift wieder hervorragend. Dennoch werde ich nicht aufhören Menschen die zu faul zum Denken sind, und mich daher permanent beim Arbeiten stören (was bei mir als konzentrationsschwachem Menschen den Effekt hat das die Arbeit einfach kein Stück werden will weil ich ‚aus dem Flow gerissen‘ bin), darauf hinzuweisen das Google ihr Freund sei. Mit der Absicht dafür zu sorgen dass sie sich ganz unfaul ihre Infos selbst besorgen anstatt mich permanent zu löchern 🙂
    …Zumindest die Menschen die ich kaum kenne und die weder gute Kollegen noch Bekannte noch Freunde sind. Denn Letzteren gebe ich natürlich gern mein Wissen weiter – auch wenn ich mitten in der Arbeit stecke.

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  3. „Googeln“ ist mittlerweile ein Synonym für die Suche im Internet. So wie Labello für Lippenpflegestifte, Tempos für Papiertaschentücher, Tesa für Klebestreifen, o.b. für Tampon etc…

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