Hörnerhelme & andere Katastrophen – oder wie man ein echter Wikinger wird

Ehe mein indischer Wikinger und ich uns Morgen auf „Große Fahrt“ begeben und zum Markt nach Haitabu aufbrechen, möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten, wie es überhaupt dazu kam:

Mein Liebster hatte Geburtstag und ich habe ihn, sozusagen, gezwungen zu feiern. Bot sich einfach an, immerhin war es ein Samstag! Außerdem hatte ich einen Plan. Es ging um mein Geschenk für ihn. Da Ron total von Wikingern fasziniert ist und auch scheinbar nur arbeitet wollte ich ihm eine Freude machen. Bereits vier MONATE vorher organisierte, telefonierte und schrieb ich mir die Finger wund, damit alles klappt.

Über youtube stieß ich einige Zeit vorher auf äußerst angenehme Wikingermusik. Ich hatte die songs laufen, als mein Freund einst herein kam. Auch er fand sie toll. Meine Hirnzellen vermeldeten einen kleinen Erfolg. Kaum war er zur Tür heraus schrieb ich den Musiker an, lobte ihn und fragte – ganz dreist – ob er mir eine CD mit seinen songs aufnehmen würde. Bezahlen würde ich ihn dafür selbstverständlich! Als am nächsten Tag immer noch keine Antwort da war, wurde ich schon leicht nervös, denn ich dachte ich hätte DAS Geschenk gefunden. Doch dann war sie da: Die Antwortmail mit dem Einleitungssatz: „Das geht runter wie Öl!“. – Der Musiker, „Ragnar Rognik“, macht nämlich alles nur privat. Er hält sich nicht für gut genug … und dann kam ich. 😛 Christian alias Ragnar, sagte sofort zu und ging noch einen Schritt weiter: Auf der CD, seiner sozusagen ersten veröffentlichten ^^, findet sich nun unter Titel Eins ein Intro. Aber nicht irgendeins, sondern eines das für und über „Asathor Swafgardson“ (Rons Winkingername) erzählt. Etwas erschrocken habe ich mich, als plötzlich ich in dem Lied auftauchte. 😀  Diese CD ist also etwas GANZ PERSÖNLICHES und entsprechend hat sich mein Göttergatte auch gefreut. – Und ich mich mit ihm! <3

Hier geht’s zu den super songs von Ragnar Rotvik. Schaut doch mal vorbei, hinterlasst einen lieben Kommentar und abboniert ihn bei Gefallen. 😉

https://www.youtube.com/channel/UC-zSwT_OMPleSeO0tCNkRtA

Nach der überschwenklichen Danksagung und einem ausgiebigen Früstück richteten wir die Wohnung, nach unseren Möglichkeiten, ein wenig im Nordmannenstil ein. Ich bin da vlt. komisch, aber ich LIEBE Mottopartys und die entsprechende Deko gehört einfach dazu. 😉 Wochen vorher hatte ich schon das ein oder andere gebastelt. Aus Zeitmangel leider nur sehr wenig, aber besser als nichts. Am wichtigsten war eh die Torte, aber dazu komme ich später.

Am Nachmittag fand das, irgendwie obligatorsiche, Kaffeekränzchen mit der family statt. Darunter aber leider kein einziger Wikinger. Die schmunzeln alle nur und verstehen das alle irgendwie nicht. Entsprechend vielen auch die Kommentare zur „Inneneinrichtung“ aus. Nun ja, jedem das seine. 😉 Wie bei mir schon fast nicht anders zu erwarten, befanden sich auf der Torte – den Vorlieben des Geburtstagskindes entsprechend Zitronencreme – nicht ausblasbare Kerzen. ^^ Irgendwie schafften wir es dann aber doch noch, die Torte vor dem Abfackeln zu retten und den Neffen zu beschäftigen …

Am Abend, die Familie zog bereits von dannen, trudelten die Freunde ein. Als alle kulinarisch versorgt waren rief ich zum Rat zusammen. Der Winkinger hatte sich zu behaupten. DAS er an diesem Tage Prüfungen ablegen müsse, dass wusste er bereits. Nur das WIE hatte ich gekonnt verschwiegen. Bevor es aber los ging bekam der Arme erst einmal einen Helm verpasst. Mit Hörnern. (Auf die hatten Freunde bestanden, allein um Ron zu ärgern.) Da Nordmänner stark sein mussten bestand die erste Aufgabe im Kräfte messen. Armdrücken gegen drei der Anwesenden. Fast hätte Ron es geschafft… Wer lange unterwegs ist und sein Wildschwein bereiten will, braucht Feuer. Aufgabe zwei: Feuer machen. Die Streichhölzer allerdings hatten wir irgendwo ausgegraben. Das anfeuchten konnten wir uns ersparen. Sie brannte eh nicht. ^^ Die Nordmänner waren berüchtigte Seefahrer. Da liegt es nahe, dass die dritte Aufgabe darin bestand ein Boot zu bauen. In diesem Fall aus Papier. Allerdings könnte es sein, dass die Bögen des Geburtstagskindes so etwas dreimal kleiner waren, als die der anderen… Bei der vierten und letzten Prüfung galt es eine „Giftprobe“ zu machen. Dreimal Met sollte gekostet und beurteilt werden. Zweimal war es auch Kischmet, beim dritten Mal erhitzte ich roten Traubensaft. Auch wenn Ron nur knapp daneben geraten hat: Statt einem dritten BECHER Met, erhielt er sein erstes Geschenk: Ein Trinkhorn, welches Freunde ihn (auf einen kleinen Wink von mir) besorgt hatten. Geschafft, aber doch irgendwie glücklich, freute sich der „irgendwie.immer.noch.nicht.ganz.Wikinger“. Zeit schwere Geschütze aufzufahren!

Wie vorher abgesprochen kam nun Miguel’s Einsatz. Mit einem breiten Strahlen (gemeinhin auch als schelmisches Grinsen bekannt) überreichter er Ron seinen Lohn für die Prüfungen: Eine Wikingerquitscheente! 😀 Reaktion: „Oh ja danke. Ich freue mich. Wollte ich schon immer mal haben!“ So erlöste ich meinen Liebsten nach einigen Minuten. „Nein, das war nur ein Scherz: HIER ist dein richtiges Geschenk!“ Mit diesen Worte stellte ich eine, von mir handgefertigte, Kokostorte auf den Tisch. – Als Hörnerhelm …

Das arme Geburtstagskind war inzwischen völlig fertig und das lag sicher nicht nur an dem Met, sonder vielmehr an den ganzen Eindrücken. Wenn auch im postiven Sinne. Bevor Ron nun aber noch gänzlich zusammen brechen würde, zückte ich mein „Haupt“Geschenk für ihn. Einen Gutschein. Einen Gutschein für eine ZEITREISE! Und auf eben diese Zeitreise, auf die Spuren der Nordmänner, begeben wir uns dieses Wochende: Nach Haitabu … Wie es war, was wir erlebt haben und ob aus meinem Göttergatte ein echter Wikinger geworden ist, das erfahrt ihr in einem anderen Blogeintrag …

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