Ich hab‘ sie doch nicht mehr alle!

Gerüchte sind etwas Schönes. So bleibt man im Gespräch und erfährt praktischerweise Dinge über sich selbst die man oft selbst noch nicht wusste. Und das ohne langwierige Psychotest ausfüllen zu müssen! Umso mehr freute ich mich auch mal etwas über mich im Netz gefunden zu haben:

Ich spinne.Weihnachten-004

Ich habe ein Rad ab.

Mich kann man nicht ernst nehmen.

Ich leide an debiler Staatsgläubigkeit.

Und an kollektivem Kontrollwahn.

Ich habe einen am Kopf.

Zudem bin ich freiheitsfeindlich und hasse es selbstbestimmt und eigenverantwortlich zu handeln und zu leben.

So beschreibt ein gewisser Michale Sanchez „mich“ auf seinem Blog.

Als Hilfe schlägt er vor:

Einmal pro Woche zu einer ordentlichen Domina zu gehen und mich dort ordentlich verprügeln zu lassen.

Oder doch lieber gleich „Mit Mutti Merkel und deren geistig amputierten Gehilfen“ meine Zwangsstörungen ausleben und einen „neuen Sozialismus“ einführen.

Und wo der Gute Michael schon mal dabei ist die seine MITbürger (so leid es mir tut lieber Herr Sanchez, aber „WIR sind das Volk“) unter sich zu stellen, erkennt er auch kurzerhand diesem Land die Zukunftsfähigkeit ab. Es ist ja eh ein Irrenhaus als Freiluftveranstaltung. Dem Irrenhaus stimme ich an dieser Stelle eifrig nickend zu. Allerdings nicht dem Freilicht, hocken doch die meisten Bürger in staubigen Büros und dröhnenden Hallen unter Kunstlicht.

Nun fragt ihr euch sicher wer dieser Schreiber ist, der über „mich“ urteilt und warum ich das mich in Anführungszeichen setze. Ich schreibe ja nicht nur hier (und unserem WG-Blog) Beiträge, sondern ich lese auch gerne bei euch. Bei Michael Sanchez stieß ich auf einen Artikel über den er sich, nun nennen wir es mal aufregte. Dabei geht es um eine Umfrage die ein Meinungspanel vor einiger Zeit durchgeführt hat. Sicher habt ihr bereits von der yougove-Umfrage gehört. (War ja auch so ziemlich in allen Medien.) Dabei sollten die Teilnehmer abstimmen ob sie sich für ein gesetzliches Verkaufverbot für Weihnachtsartikel aussprechen und wenn, wann sie den Stichtrag setzen würden. Das Ergebnis sah so aus:

 Obwohl die Mehrheit gegen ein solches gesetzliches Verbot ist, sind jedoch 63 % der Befragten genervt von Weihnachtsware bereits im September! Nun fragt man sich natürlich, warum diese „Genervten“ dann wiederrum kein gesetzliches Verbot möchten. Blogger Michael sieht das Problem ganz klar im Verbraucher selbst. Würden die Leute den Weihnachtskram nicht schon so früh kaufen, würden die Händler ihn auch nicht anbieten. Punkt! Michael, ich gebe dir an dieser Stelle Recht! Liebe Weihnachtsliebhaber da draußen (kurioserweise scheint es so etwas tatsächlich zu geben!), BITTE lasst den ganzen Weihnachtskram bis Mitte November (oder so) im Laden stehen! Dann muss ich mir nächstes Jahr nicht die schwitzenden Schoko-Weihnachtsmänner ansehen, die unter ihrem dicken Mantel und den wonnigen „goldenen Herbsttagen“ schwitzen. Habt Mitleid mit ihnen!!! (Ein Vorteil an dem Schmelzfaktor liegt sicher auch für die Industrie vor: Das Einschmelzen der Weihnachtsware geht schneller und die Grundmasse für die Osterhasen steht schneller bereit. *g*)

 Diagramm

Das erklärt noch immer nicht, was es mit MIR zu tun hat?

Ganz einfach: ICH meckere nicht nur, sondern möchte auch das sich in Zukunft etwas ändert. Auch ich habe an besagter Umfrage teilgenommen. Und ja, richtig erkannt:

ICH gehöre zu den 31% …

 —

Zu Michaels Artikel:

Das Weihnachtsmassaker – Ein staatsgläubiges Land im Zeichen des Wahns

 Zur YouGove-Umfrage:

http://yougov.de/news/2014/09/22/jeder-dritte-fordert-gesetz-gegen-vorzeitige-weihn/

0 Gedanken zu „Ich hab‘ sie doch nicht mehr alle!“

  1. Ich rede gerade mit meinem Psychiater… Moment… Er meint hier ist niemand mit dem ich sprechen könnte.

    *hust* also uns (mein Psychiater inbegriffen) stört das Weihnachstszeug nicht direkt. Wir müssen es ja nicht kaufen.
    Was er allerdings immer sehr interessant findet, sind Gerüchte. Und er ist übrigens der Meinung das jeder das Recht hat jemanden für Verrückt zu halten *zwinkert*

    Wobei ich jetzt im allgemeine dafür bin, dass die Wirtschaft sowieso staatliche mehr kontrolliert gehört. Wir steuern ja leider in der Beziehung immer mehr auf amerikanische Verhältnisse zu. Und DAS kann wohl niemand wollen.

    Danke für den Beitrag. :3

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  2. Guten Morgen,

    Nach der Lektüre Deines Artikels bräuchte ich eigentlich schon früh am Morgen ein paar DominAsteine, damit die Wortpeitsche noch freiheitsliebender auf Despotenrücken und Tratschonkel knallen kann.

    Aber was soll ich sagen?
    Obwohl ich die ganze Wiese Gänseblümchenkahl gerupft habe, weiß ich immer noch nicht ob Angela Merkel mich nun endlich lieben mag oder nicht.
    Diese innere Zerrissenheit hat mich so unausgeglichen gemacht, dass ich unkontrolliert staatsanarchisch geworden bin und heute Morgen aggressiv gegen eine staatlich finanzierte Fußgängerampel trat.
    Sie sprang prompt auf grün um- sollte mir das etwas sagen?

    Wie gut, dass wir im Land der Meinungsfreiheit leben und damit wir auch weiterhin so frei sein können, lassen wir uns von DominAsteinen und Weihnachtsmännern verboten süß zu den unpassendsten Zeiten in unseren geheimsten Vorlieben züchtigen.

    Mit einem Zwinkern zu Dir hin, eine sportliche Einstellung, dass Du fair bleibst mit dem Herrn, der vorgibt, so gut zu wissen, was Dir fehlt…😉

    Einen lieben Morgengruß
    von der Karfunkelfee

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  3. Freiheit für das Marzipanbrot.Okay, den ganzen anderen Weihnachtstinneff sollte bis Dezember verschwinden. Aber bitte: legalize Marzipan…
    Ich empfehle dazu die Geschichte von Heinrich Böll: „Nicht nur zur Weihnachtszeit“ dann ist man von sowas kuriert :0)

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