Ich habe einen Plan! Sommerurlaub 2014 – Alte Abneigung neu geprüft

Na, schon neugierig gewesen was sich hinter meinem Urlaubspunkt „Alte Abneigungen neu überprüfen“ verbirgt?

Es geht um ein Genre. Ein Filmgenre um genau zu sein. Wie einige bereits wissen bevorzuge ich hier, genau wie bei Büchern, Horror & Thriller. Und es gibt etwas das ich auch hier absolut NICHT mag: WESTERN!!!

Mein selbsterwähltes Bruderherz weiß davon und war der Meinung ich müsse vielleicht einfach mal eine „modernere“ Variante sehen. So bekam ich kürzlich eine DVD in die Hand gedrückt – mit einem breiten Grinsen – und dem Satz: „Bitteschön. Ein MODERNER Western.“

Western sind für mich „alte Schinken“ die meist in Sepia gehalten sind und eine grobe Körnung aufweisen. Dazu noch runtergekommene Saloons, Rubensfrauen mit Strumpfbändern und Haaren auf den Szenen, Pferde und eine Schießerei. Fertig. – Okay, ich gebe zu das ist eine wirklich sehr klischeehafte Beschreibung. Aber für mich sind Western vor allen Dingen eines: Immer das Gleiche – und verdammt langweilig!

Miguel drückte mir „Young Guns“ (Special Edition, wobei das sich nur auf den Zusatz und nicht auf den Film bezog) in die Hand. „Young klingt zumindest erst mal nicht alt. 😀 Allerdings ist der Film auch „schon“ von 1988 und wohl nicht so ganz modern… Als ich eines Abend dann, mal wieder, nicht einschlafen konnte, war das die perfekte Gelegenheit die Playtaste zu drücken …

Ich musste schon direkt am Anfang schmunzeln, denn einer der Darsteller ist Emilo Estevez… (Wer mein Selbsterwähltes Bruderherz nicht kennt: Man munkelt in seiner Familie, es würde einen gewissen Verwandtschaftsgrad – über 100 Ecken ^^ – geben. So sind die Spanier eben. Stolz auf ihre Herkunft. ;))

Worum geht’s in DIESEM Film?

Um die bekannte Wild-West-Legende von „Billy the Kid“ und seiner Bande:

White Oaks in New Mexico, 1878. In einer Zeit ohne Gesetz und Ordnung kämpfen die beiden Rancher John Tunstall und Lawrence Murphy um Land und Vieh, Lincoln County in New Mexico scheint nicht groß genug für ein friedliches Nebeneinander zu sein. Um sein Eigentum – aber auch sein Leben – zu schützen heuert der Engländer Tunstall junge Männer an Herumtreiber, Waisen, Außenseiter, die auf der Ranch allerdings nicht nur arbeiten müssen, sondern auch Lesen und Schreiben beigebracht bekommen. Denn um es im Leben wirklich zu etwas zu bringen, braucht es mehr als eine schnelle Pistole, lehrt John Tunstall „seinen Jungs“. Unter ihnen befinden sich auch der romantische ‚Doc‘ Scurlock, der in seiner Freizeit Gedichte verfasst, der ruhige und besonnene Richard Brewer, der Indio Chavez y Chavez, „Dirty“ Steve Stephens, Charley Bowdre und William H. Bonney, der später unter dem Namen „Billy the Kid“ zu fragwürdigem Ruhm gelangen sollte. Als Murphy seinen Widersacher Tunstall in einen Hinterhalt lockt, ihn skrupellos ermorden lässt und die Ranch niederbrennt, schwören die sechs jungen Männer Rache. Da der Sherrif einer von Murphys Leuten ist und keinerlei Interesse daran zeigt, die Mörder von Tunstall dingfest zu machen, sind Richter Wilson die Hände gebunden. Doch dem Anwalt Alex McSween, ein enger Freund des ermordeten John Tunstall, gelingt es, die sechs Schützlinge von Tunstall zu Hilfssheriffs zu machen, die mit der Suche nach dem Mörder des Ranchers betraut werden. Als Billy jedoch einen der Revolverhelden Murphys erschießt anstatt ihn zu verhaften, wird die Lage brenzlig. Ab sofort werden sie nicht nur von Murphys Männern gejagt …

Tapfer habe ich den GANZEN Film gesehen. Bis zum bitteren Ende! Und eingeschlafen bin ich auch nicht. 😉

Aber wie fand ich’s denn nun? Werde ich zu einem Westernfan?

Das ich nicht abgeschaltet habe ist erst einmal ein gutes Zeichen. (Wer mich kennt weiß allerdings das ich auch grauenvolle Bücher zu Ende lese. Selbst „Feuchtgebiete“. Nur bei „Herr der Ringe“, habe ich nach 30 Seiten kapituliert… ^^)

Aber zurück zu Billy & Co.: Tatsächlich habe ich gelacht, sogar an mehreren Stellen. Dieser Film ist nicht so trocken wie „alte“ Western. Die Handlung ist nachvollziehbar. Bis auf eine Stelle, die ist mir auch eine Woche später noch ein Rätsel. Kennt jemand diesen Film und kann mir bitte die Stelle mit dem Haschtee und dem Indianerdorf erklären? Warum können die in der Geisterwelt da durch reiten, werden aber dennoch gesehen und was soll das verflixte Huhn??? *verwirrt dreinschau* Allerdings bestehen 80 Minuten des Films aus bloßem rumgeballer, was ich sehr schade finde. Zwar sind es keine Duells im klassichen Sinne und es sit auch alles spannender, aber zu viel macht es eben nicht besser.

Von Ton, Schnitt und Kameraführung bin ich allerdings begeistert. Auch die Musikeinbelendungen sind eher modern und sogar ein wenig fetzig.

Okay, ja, DIESER Western war BESSER als andere die ich bisher gesehen habe. Aber für meinen Geschmack gibt es auch hier zu viel wilde Schießerei und eine verwirrende Teeszene.

Ich werde kein Westernfan. Zumindest noch nicht… 😉

Vorschläge für „moderne Western“ werden gerne entgegen genommen.

0 Gedanken zu „Ich habe einen Plan! Sommerurlaub 2014 – Alte Abneigung neu geprüft“

  1. Liebe St._Moonlight,
    mit Interesse habe ich Deinen Beitrag zu Deinem Sommerurlaubs-Projekt gelesen. Ich habe einen gewissen Respekt davor, dass Du Dich zwingst Deine Abneigungen zu hinterfragen bezüglich deren Gültigkeit. Klasse finde ich, dass Du dabei die Möglichkeit zulässt, aus einer Zitrone Zitronensaft zu machen.
    Oftmals sind das doch mehr zufällige Vorgänge, wie bei mir, wenn ich merke, dass ich doch gerne Pilze esse, obwohl ich sie als Kind mit Nachdruck abgelehnt habe.
    Jetzt komme ich auf das eigentlich Thema zu sprechen – Western.
    Bei Western ist die Handlung in Varianten stets gleich. Hier wüten Kriminelle und reißen die Macht an sich und terrorisieren die Bevölkerung. Ein paar unbeugsame Gestalten, angeführt von einem mit Problemen behafteten Held, der mit dem Oberschurken eine Rechnung zu begleichen hat, leisten und organisieren den Widerstand. Eine nebenbei erzählte Liebesgeschichte heizt zusätzlich die Emotionen an, verlängert aber nur die Handlung etwas.
    Und jetzt kommt das Interessante, die Parallele zu der heutigen Zeit: denke an den Irak oder andere „Schurkenstaaten“. Dort wüten Kriminelle und terrorisieren Andersdenkende. Leider dauert der Zeitraum, bis sich die Bevölkerung von so einem Regime entledigt hat, ziemlich lange an. Hierbei denke ich auch an die eigene deutsche Geschichte im letzten Jahrhundert mit der Naziditktatur und dem DDR-Regime.
    Man kann also nur hoffen, dass das Gute sich schnell durchsetzt.
    Liebe St._Moonlight, wie wäre es, wenn Du Dir zum Thema noch einen Nachschlag genehmigst? Im Harz gibt es eine Westernstadt. Dort wird mit viel Liebe zum Detail der Mythos der vergangenen Zeit im Wilden Westen gepflegt, mit Allem, was dazu gehört. Ich habe letztes Jahr selber einen Betriebsausflug dorthin organisiert. Alle Teilnehmer (mehr als 50 Personen) waren total begeistert. Toll war auch, dass in der auf dem Hauptplatz gezeigten Western-Show keine Raufereien und Schlägereien gezeigt wurden. Stattdessen wurde eine Büffelherde durch die Stadt geführt und von Darstellern, die sonst alle in den Läden und bei den Attraktionen auf dem Gelände tätig sind, wurden kleine Kunststückchen vorgeführt. Fahr‘ doch ruhig einmal dort hin, solange Du noch Urlaub hast. Auf den Bericht wäre bestimmt nicht nur ich gespannt.
    Ein kleiner Tipp zur Westernstadt: nimm unbedingt eine Sonnenbrille mit bei schönem Wetter – weil die Sonne dort auch gnadenlos vom Himmel brennt – und ziehe festes Schuhwerk an, da die Wege mit Schottersteinen befestigt sind oder auch unbefestigt sind. Auch muss man auf Pferdeäpfel und Bison-Kötel auf den Wegen achtgeben. Im Internet erreicht Du die Homepage unter der Adresse http://www.westernstadt-im-harz.de/deutsch/westernstadt/willkommen/.
    Es grüßt Dich herzlich aus der Heideschäferei
    Andreas aus Walsrode

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    • Lieber Andreas,
      vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Kommentar.
      Interessant klingt es allemal, diese Westernstadt. Ich habe mir die Homepage mal genau angeschaut und hätte direkt aufschreien können: Büffelherden die getrieben werden, Pferde die angespornt werden, Ponys die verliehen werden, …. NEIN! Da du noch nicht lange meinem Blog folgst kannst du es nicht wissen: Ich bin der Meinung das Tiere MIT und nicht für uns leben. Ich finde es falsch sie zu benutzen. Daher beukotiere ich Veranstaltungen/ Lokations in denen Lebewesen geschunden werden. Auch wenn es damals, in der Zeit der „echten Western“ so gewesen sein mag, der Mensch behauptet von sich er habe sich weiterentwickelt. Dann soll er sich bitteschön auch so benehmen!

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  2. Hallo,
    das finde ich ja echt witzig. Bei dem Begriff heiliges Mondlicht steigt die Textabspeicherung immer kurz aus. Man darf hier wohl nicht die größer als oder kleiner als Zeichen verwenden.

    Aller guten Dinge sind 3 – dieses Mal ohne die bewussten Zeichen:

    Liebe St.-Moonlight,
    darf ich Dich Moony nennen? Das ist für mich griffiger als der Gedanke an ein vielleicht heiliges Moondlicht. O.K. Moony.
    Mit den Büffeln verhält es sich wie folgt: Sie grasen abseits des Trubels auf einer Weide. Einmal täglich unternimmt man mit ihnen einen Ausflug auf den Hauptplatz der Westerstadt. Der Ausfulg wird belohnt mit den Leckerbissen – Rübenstücke, die auf den Platz geworfen werden. Außerdem genießen sie die Bewunderung der vielen Zuschauer – und erst recht die Pferde und Hunde, die bei der Show zum Einsatz kommen.
    Mit den Ponys, die verliehen werden, verhält es sich wie folgt: eine Tierpflegerin führt die Pferde am Halfter – für max. 1/2 Std. meine ich – über das Gelände. Auf den Sätteln sitzen dann die Leute, die für die Tour bezahlt haben. Die haben schon aus Haftungsgründen Angst vor Unfällen. Deswegen werden alle Touren dort geführt.
    Und glaube mir, wenn da irgend etwas bekannt werden würde, das in der Westernstadt Tiere gequält oder misshandelt werden, dann würde der Park aber so etwas von sofort geschlossen werden. Du kannst Dir sicher vorstellen, dass dort alle davor große Angst haben, da sie ansonsten arbeitslos werden würden.
    Eigentlich wäre es jetzt an Dir, allen auf Deinem Blog das Gegenteil zu beweisen. Die Möglichkeit hättest Du dazu. Außerdem wäre es ja gerade für eine(n) Tierschützer(in) eine Verpflichtung, diesem Treiben SOFORT ein Ende zu setzen und nicht davor die Augen zu verschließen oder den Kopf in den Sand zu stecken.
    Also liebe Moony – gequält oder geschunden wird dort kein Tier. Du kannst getrost eine Jahrhundertreise in den wilden Westen in den Harz unternehmen.
    Ich habe z.B. in Marokko andere Erfahrungen machen müssen, wie dort mit Tieren umgegangen wird, die zudem noch schwerste Arbeit für die Menschen verrichten müssen. Ich will mich hier lieber nicht in weiteren Reise-Schilderungen auslassen. Ich wurde leider unfreiwillig Zeuge von dem schändlichen Verhalten der Menschen dort.
    Überall dort, wo es den Menschen wirtschaftlich nicht sehr gut geht, da müssen die Tiere ohne Wenn und Aber mit ran. Und glaube mir, bis vor 50/60 Jahren war es hier nicht viel anders in Deutschland – ich meine da nicht die Tierfrabriken, die es damals noch nicht gab.
    So, liebe Moony – Thema erledigt für mich. Ich konnte Deinen Kommentar nicht so stehen lassen.
    Ich wünsche Dir noch einen erholsamen Resturlaub!
    Liebe Grüße sendet Dir

    Andreas aus Walsrode
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  3. Hi hi, genau dasselbe halte ich von Western… Nichts gar nichts!!! Auch von den modernen Western (gibt es das wirklich) halte ich nichts, alle doof ausser ich *lol*
    Ne ne Western… schrecklich. Ich brauch Action, Actionhelden. Handlung mit Kopf und Fuss wenn es sein muss.

    Sei lieb gegrüsst 🙂
    kkk

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  4. Vielleicht, wenn auch kein „echter“ Western: Futureworld und Westworld. Sehr alt, und dennoch modern. Wenn Du ihn ansiehst, weißt Du, was ich meine. Ob man beide überhaupt auf DVD bekommt, wäre interessant zu erfahren.

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