Leidensweg einer Migränepatientin 0.5 + 0.6

Da es leider technische Probleme gab, gibt es heute einen 2in1-Bericht, denn inzwischen habe ich noch zwei B12-Spritzen intus. Vitamine kann man ja nie genug haben, gell? 😉

Heute betrat ich direkt nach Feierabend (meinem wohlgemerkt) die Praxis und fasste mein Anliegen wie folgt zusammen: „Ich komme zum Donnerstagsdoping!“ Keine Ahnung warum die Sprechstundenhilfe anfing zu lachen… ^^ Eigentlich geht das schnell, so eine Spritze. Aber eben nur EIGENTLICH. [Eigentlich ist eigentlich …] Obwohl nur eine Patientin im Wartezimmer saß, die auch recht schnell zur Ärztin gerufen wurde, wartet ich selbst über eine halbe Stunde. Dann wurde ich ins Labor gerufen und stehen gelassen. Wieder warten. Irgendwann kam dann die Arzthelferin und forderte mich auf mein ganzes Gewicht auf das linke Bein zu verlagern. Und *schwubs* bekam ich meine langersehnte Spritze. Sie erklärte mir übrigens, dass Vitamine brennen! Kann ich bestätigen und meinem Bruderherz wird das ab jetzt sicher als super Argument für seine Ernährung dienen. 😉

Wie ist das nun eigentlich mit der Wirkung dieser Vitamine? Tja, irgendwie ist das nicht so einfach zu sagen. Ich habe das Gefühl das es zumindest etwas besser ist. Meine Schwindelattacken (Ey, nichts Falsches denken!) sind weniger geworden und meist nicht mehr so intensiv. Kopfschmerzen, Übelkeit & Co. begleiten mich aber leider noch immer. Auch von einem Migräneanfall, an dem ich mich gleich an zwei Tagen (statt wie bisher einem) übergeben musste, suchte mich letzte Woche heim. Außerdem finde ich das meine Haut wesentlich unreiner ist, als zuvor… 🙁 Aber diese Spritzen haben auch eine merkwürdige Nebenwirkung: Nach der ersten hatte ich ein ungeheures Verlangen nach Sex (ß Nein, das ist KEIN Scherz! ;)), nach der zweiten Heißhunger auf Zimtbrötchen (Ich HASSE Zimt!). Drücken wir es mal so aus: Ich habe beide Gelüste befriedigt und hatte meinen Spaß dabei! *mbg* Mal sehen was die dritte Spritze bringt…. 😉

Aber es gab nicht nur Spritzen sondern auch eine Terminjagd. Wer einen selbigem bei einem Facharzt benötigt, wird wissen wie viel Aufwand damit immer wieder verbunden ist … Ihr erinnert euch vielleicht, dass meine Hausärztin mich zum Neurologen schickt. Adressen und Telefonnummern bekam ich, um den Termin muss(te) ich mich allerdings selbst kümmern. [Nur mal so am Rande: Das Team meiner Zahnärztin ruft auf Wunsch bei anderen Ärzten/ Krankenhaus an und vereinbart für ihren Patientin einen Termin!] Ich bekam drei Fachärzte. Die eine konnte ich direkt streichen, denn das war kein Neurologe, sondern eine Gynäkologin. Die hat mit meinem Hirn wohl eher weniger zu tun. Bei einer Psychiaterin/Neurologin wurde mein Durchhaltevermögen getestet: Erst nahm niemand ab, dann wurde abgenommen und weggedrückt, dann hatte ich eine Dame dran die sagte ich solle „einen Moment“ warten. Dieser „Moment“ waren 3:28 Minuten, dann wurde ohne ein weiteres Wort aufgelegt! Am nächsten Tag wieder das gleiche Spiel, nur dass die Dame diesmal tatsächlich wieder ans Telefon kam und mir einen Termin gab! Juhu! – Da ich mit „Psychodoc’s“ bisher nur schlechte Erfahrung gesammelt habe, versuchte ich es auch im Klinikum. Allerdings recht erfolglos, denn da nahm einfach keiner ab… Aber: Dafür habe ich ja einen starken Wikinger an meiner Seite, der es dann während meiner Arbeitszeit irgendwie schaffte mir einen Termin zu ergattern – wohlgemerkt nachdem er das gleiche erlebt hatte wie ich bei der Psychiaterin/ Neurologin. — Da kann ich mich nur wieder selbst zitieren:

„Ärzte sind Engel in weiß, die ihre Seele an den Teufel verkauf haben.“

[Roswitha Pick, 2005]

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