Leidensweg einer Migränepatientin 1.1

Gestern war es wieder soweit: ein heftiger Mirgänenfall lies mich Kloschüsseltango tanzen. Viel mehr bekam ich lange nicht auf die Reihe. Daher rief ich bei meiner Hausärztin morgens an und fragte, ob ich in die Sprechstunde kommen müsse oder ob ich einfach eine AU (Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung) rausholen könne, da die Ärztin ja eh nichts anderes machen könne. Die Sprechstundenhilfe sagte mir das dies kein Problem wäre, ich die AU allerdings persönlich rausholen müsse. (Die Begründung die sie ungefragt anfügte war: „Damit wir sagen könnem, dass Sie in der Praxis waren, falls mal irgendwas ist.“) Ich bedankte mich und teilte ihr mit, dass ich es an diesem Tag wohl nicht mehr schaffen würde und am nächsten Tag in die Praxis kommen würde. Auch den Zahnarzttermin den ich am Abend gehabt hätte, sagte ich ab. – Der Gedanke, dass mir jemand bei Migräne im Mund rumfumelt, war einfach nicht erbauend …

Tabletten
Heiliger Gral II

Da ich irgendwann das Gefühl hatte mein Kopf würde explodieren, schleppte ich mich in die Apotheke, um mir „Drogen“ zu holen, die auch helfen. Meistens jedenfalls. Da die „Nachahmervariante“ nicht vorrätig war, ich aber auf keinen Fall bis zum Nachmittag warten konnte – und wollte, berappte ich ein halbes Vermögen für zwei Tabletten … – Das Geschäft mit den Kranken und Leidenden scheint zu flurieren wie nie …

Glücklicherweise half die Tablette dann zumindest soweit, dass ich mich gegen Abend erst in die Blumenhandlung und danach zum Tierfriedhof bewegen konnte ohne umzufallen. In der Blumenhandlung erzählte mir die Eigentümerin – hier im ländlichen Teil der Großstadt ist jeder der Meinung einem irgendwas aus seinem Leben erzählen zu müssen –  dass ihr erst kürzlich im Disocunter die Geldböre geklaut wurde. Sie merkte nur, wie sich plötzlich ihre Tasche drehte und als sie nachguckte und hineinfasste holte sie ein Stück Butter heraus. Das hatte ihr der Dieb wohl da rein gepackt, damit sie das fehlende Gewicht nicht bemerkte. Teure Butter! Die Dame sagte, dass es ihr vor allen Dingen um die Papiere geht. Sie soll in einigen Wochen operiert werden, dazu braucht sie die Verischertenkarte, die war in der Geldbörse … und auch das Auto benötigt sie für ihren Laden. Von der Polizei hat sie nun erst einmal ein Schriftstück, dass sie überhaupt einen Führerschein hat und Auto fahren darf. Tja, dass lehrt uns mal wieder gut auf seine Wertsachen aufzupassen. Egal wo! – Ich hatte auf meine Wertsachen aufgepasst und konnte „meine“ drei roten Rosen bezahlen. 😉 Zusammen mit einer Kerze erwies ich Harlekin die Ehre …

Heute morgen, sprich am nächsten Tag, machte ich auf den Weg in die Hausarztpraxis. Den Arzthelferinnen gab ich mein Anliegen bekannt, was zur Folge hatte, dass sie mich ganz verwirrt ansahen. Ich erklärte, dass ich gestern angerufen hätte. Komischerweise war nichts hinterlegt, aber eine der Damen wollte das eben fertig machen. Da ich eh noch ein Einschreiben abholen musste, ging ich kurz zur Poststelle. Als ich wieder in die Praxis kam stand meine Ärztin an der „Theke“ und unterhielt sich grade über „meinen Fall“. Als sie mich sah, forderte sie mich auf kurz mitzukommen. Ich folgte ihr also in das Behandlungszimmer und war etwas über die Frage irritiert: „Was ist denn passiert?“ Ich erzählte ihr also von meiner gestrigen Migräneattacke und sie fragte mich im Gegenzug nach den bisherigen Geschehnissen beim Neurologen – von dem noch immer kein(e) Bericht(e) eingetroffen sind… Also fasste ich alles bisher geschehene zusammen – und sah eine etwas irritierte Hausärztin vor mir, denn eigentlich schickte sie mich zum Neurologen, damit dieser ein EEG bei mir macht. Das ist bisher jedoch noch nicht passiert … Aber immerhin sagte sie mir auch, dass der Termin für die SD-Untersuchung nicht so eilet. Wie gut, denn diesen habe ich erst im Dezember …

2 Gedanken zu „Leidensweg einer Migränepatientin 1.1“

Schreibe einen Kommentar