Leidensweg einer Migränepatientin 3.4

Freitag. (Gestern)

Ein ganz normaler Morgen. Na ja fast.

Ich musste bereits eine Stunde vor meinem Göttergatten arbeiten, so dass er gerade aufstand, als ich an der Wohnungstür stand und gerade „auf dem Sprung“ war. Wobei mit Springen nicht wirklich viel war. Ich hatte nämlich übelste Migräne, mit allem Drum und Dran. Da ich aber einen (relativ) kurzen Arbeitstag vor mir hatte, dachte ich es würde schon gehen. Mein Liebster schaute mich skeptisch an: „Ich dachte du bleibst heute Zuhause?“ – „Warum das denn???“ – „Weil es dir offensichtlich NICHT gut geht!!!!“ (Natürlich hatte er mein Kloschüsseltango kurze Zeit vorher gehört.) – „Ach, geht schon …“ Und weg war ich. Mit dem Fahrrad. Mir kam der Arbeitsweg schon ewig nicht mehr soooo lang vor.

An der Arbeitsstätte angekommen war ich auch zugegebenermaßen mehr als k.o.. Da ich im Sitzen arbeite, ja nicht ganz so wild – oder doch? Glücklicherweise war noch nicht so viel los, dass ich noch keinen Kunden am Telefon hatte, sondern mich um den ganzen Schriftkram kümmern konnte. Anfangs ging das auch noch. Halbwegs. Doch je mehr die Zeit verging, desto mehr verschwammen die Buchstaben auf dem Bildschirm zu einer einzigen Masse. Gefühlt saß ich auch schon etliche Stunden vor dem Monitor. Tatsächlich war es gerade kurz über eine Stunde. Ich beschloss, dass es vielleicht doch keinen Sinn macht weiter zu arbeiten und steuerte auf meine Vorgesetzte zu. Kurz erklärt, dass es mir nicht gut geht, ich gerne gehen würde und mich hiermit krank melde. Sie sieht mich an und sagt: „Du siehst auch Scheiße aus!“(Ich finde es wirklich toll, wenn mein Gegenüber einfach direkt ist. ;-)) Als ich die Frage, ob ich das Wochenende frei hätte, verneinte, schickte sie mich geradewegs zum Arzt: „Bevor du dich morgen wieder herschleppst!“ Grmpf. Hellsehen kann  meine Teamleiterin jetzt auch schon.

Auf dem Heimweg komme ich so oder so an der Hausarztpraxis vorbei. Daher beschloss ich, diese gleich anzusteuern. Siehe da, mein Hausarzt befindet sich aktuell im Urlaub. Juhu. Also zur anderen Ärztin (Gemeinschaftspraxis) und – warten. Ich hatte ja keinen Termin … Etwa 1,5 Stunden (!) später, war ich endlich dran. Bis auf das die gute Dame meinen Blutdruck gemessen hat (Der absolut top war, wie komischerweise fast immer, wenn ich Migräne habe. *Schulter zuck*), gab es noch das obligatorische „Ausruhen und viel trinken.“, sowie das Attest für das – nun freie – Wochenende.

Ich schickte eine Nachricht an meinen Göttergatten, dass meine Chefin mich zum Arzt gejagt hat. Die Antwort viel kurz und knapp aus: „Richtig so!“ – Verschwörung, ehrlich Mal!

Kaum Zuhause habe ich bis abends (fast) Nichts anderes gemacht, als geschlafen, so fertig war ich.

 

Samstag. (Heute)

Turbomodus aktiviert.

Heute hätte ich eigentlich arbeiten müssen. Aber meine Teamleiterin will mich ja nicht sehen. 😉 Schon blöd, denn ich habe mich gestern offenbar so viel ausgeruht, dass ich heute (fast) gar nicht stillsitzen kann. Ich habe sogar direkt nach dem Aufstehen den kompletten Haushalt, mit allem Drum und Dran, gemacht. – Und die Katzen werfen mir böse Blicke zu, weil sie nicht in Ruhe schlafen können und auf Frauchens Schoß sitzen geht schon mal gar nicht.

Ich wünschte wirklich dass diese Reihe mal ein Ende findet. Mein Körper schreit auch förmlich nach einem Chiropraktikerbesuch. Leider fehlt dafür derzeit das nötige „Kleingeld“ – und wieder einmal stellt sich die Frage, warum nie für etwas gezahlt wird, was wirklich Heilung bringt …

In diesem Sinne ein schönes und gesundes Wochenende für euch! 🙂

0 Gedanken zu „Leidensweg einer Migränepatientin 3.4“

  1. Klingt fies – ich habe zwar keine echte Migräne, sondern Spannungskopfschmerzen mit einer Cluster-Kopfschmerz-Komponente, aber ich kenne das Prinzip.

    Bei mir hilft Sport – vorbeugend, aber auch akut. Bei echter Migräne ist es im akuten Falle aber nicht zu empfehlen, so weit ich das weiß – hat was mit der Reaktion der Gefäße im Anfall-Falle zu tun.

    Ich freue mich schon für Dich, dass es kein mehrtägiger Anfall war – die hatte meine Migräne-Leidende Mama manchmal. Das war dann richtig übel.

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