Rentenaufbesserung der anderen Art – Oma auf Abwegen

„Die Herausforderung eines Rentners ist es,

die Zeit rumzukriegen ohne dabei zu viel Geld auszugeben.“

Das Lebensalter steigt, die Renten sinken. Immerhin muss ja das gleiche Geld auf immer mehr Menschen verteilt werden. Da bleibt oft nicht mehr viel übrig. (Sobald meine Generation in Rente geht gibt es vermutlich gar nichts mehr … Hallo, Altersarmut!) – Wen wundert es da noch das „Omi & Opi“ versuchen ihre Kleingeld etwas aufzubessern?

Das hatte offensichtlich auch die „Omi“ aus dem Paketshop vor. Offenbar wollte sie ihrem Enkel, der an diesem Tag fleißig mithalft (und irgendwie mehr Chaos verbreitete

Sparstrumpf (Gibts bei  Wolkendieb  auf dawanda.de)
Sparstrumpf
(Gibts bei
Wolkendieb auf dawanda.de)

als sonst herrscht) einen kleinen Obolus für seine Hilfe zukommen lassen. Ich wollte nichts als mein Einschreiben abgeben. Allerdings musst ich ein wenig warten, denn es waren noch zwei Leute vor mir. Die Dame die an der Reihe war gab zwei Pakete ab, bekam ihr Wechselgeld – und stutzte. „Da fehlen noch zwei Euro.“ „Postomi“ tat verwirrt: „Och ja, sie haben Recht. Da bin ich grade ganz durcheinander gekommen. Die habe ich noch in der Hand.“ Und übergab das Restgeld der Dame. Jetzt werdet ihr sagen: Kann ja mal passieren. Gebe ich euch Recht. WENN ich nicht zuvor beobachtet hätte, wie die alte Dame die Münze geschickt in der Handfläche verschwinden ließ. Sie drehte Münze und Hand so, dass man gar nicht sehen konnte, ob da noch was war. Wenn man eben nicht genau hingeguckt hat. Der Mann vor mir zahlte mit Karte, was die Dame mit Zähneknirschen quittierte. Zum einen waren vermutlich die Gebühren höher, als der Brief mit seinen 2,10 €, zum anderen brachte das dem Enkel ja nichts ein. Endlich war ich an der Reihe. „Paketomi“ brachte mir ein unsicheres Lächeln entgegen. (Ob sie bemerkt hatte, dass ich sie beobachtet hatte?) Könnt ihr erraten was passierte? Genau: Auch bei meinem Wechselgeld vollführte sie geschickte Bewegungen mit ihrer linken Hand – und siehe da: Ich bekam zu wenig Wechselgeld. Spätestens da war mir klar, dass es KEIN Zufall war! Das erklärte auch ihr unsicheres Auftreten. Ich habe wirklich kein Problem damit jemandem ein „Trinkgeld“ zu geben, wenn der Service stimmt oder auch mal zu sagen: „Behalten Sie den Rest.“ Aber DAS, der Versuch mich (oder andere) zu besch… geht GAR NICHT!!! Wäre es ein „echter“ Paketshop (nicht nur eine Fiale in einem Shop), hätte ich mich längst beschwert. Aber so, bleibt mir wohl nichts, als a) Meine Post in Zukunft anderswo anzugeben oder b) mein Geld immer passend abzugeben oder c) mit Karte zu zahlen. – Wie heißt es so schön: „Die Antwort ist immer D!“ Nur dazu fällt mir leider grade nichts ein… 😉

Ist euch das auch schon mal passiert, dass jemand versucht hat euch zu beschupsen? Wie habt ihr reagiert?

Ich habe mal etwas nachgeforscht. „Meine Paketomi“ ist sicher kein Einzelfall. Aber „da geht noch was“, dachten sich wohl einige andere „ältere Leute“:

Eine kleine Gruppe von drei Rentnern versuchte beispielsweise mehr als eine Tonne (!) Cannabis nach Frankreich zu schmuggeln. Der Älteste von Ihnen war 58 Jahre alt. (Der älteste Dealer, der je erwischt wurde, soll 83 Jahre alt gewesen sein.) Eine 85jährige wollte ihrem Sohn helfen, dafür schmuggelte die alte Dame Heroin aus den Niederlanden nach Deutschland. Den Erlös versteckte sie in in ihrer Wohnung. (Vielleicht in ihrem Sparstrumpf?) Der 68jährige Hans machte es sich einfach: Über Kontaktanzeigen lernte er recht vermögende Damen kennen – und entlockte ihnen mehrere Tausend Euro.

Bett
Ob das so bei der „Heroin-Omi“ aussah?

0 Gedanken zu „Rentenaufbesserung der anderen Art – Oma auf Abwegen“

  1. Ein Trinkgeld schön und gut & ich kann aus eigener finanzieller Knappheit auch verstehen, wenn man es ein wenig aufbessern will. Aber dann doch bitte ganz legal und ohne andere Menschen zu bestehlen, nur weil nicht jeder so genau auf sein Wechselgeld schaut. Geht für mich also gar nicht.

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  2. Liebe Roswitha! Dieses Thema (Renten) scheint zurzeit in Deutschland in den Medien (auch) ein Quotenhit zu sein… Wir sind entsetzt darüber – ich kann Dich sehr gut verstehen!
    Mit einem Freitag-Morgengruß an Dich in’s Bremer Land… Frank

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