Schöne Bescherung – Wie wir Weihnachten verbrachten

Weihnachten, das Fest der Liebe und der Besinnlichkeit. Aber auch, wie in meinem Fall, die Zeit des Grübelns…

Heilig Abend

An Heilig Abend arbeitete ich morgens noch kurz. Ironischerweise habe ich grade heute erfahren, dass es überflüssig war und meine Kollegin und ich, genau so gut ebenfalls hätten frei nehmen können. Sehr ärgerlich, denn am Freitag bin ich hier wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Wohnung gerannt, weil ich noch alles mögliche fertig machen wollte. – Den Weihnachtsbaum wollte ich noch aufstellen und ein wenig Deko verteilen, den Lebkuchen mit Schoki überziehen, der Salat wollte vorbereitet werden, Geschenke eingepackt,… und Haare schneiden wollten wir uns gegenseitig und sauber möchte man es (und sich) ja auch haben. Ron war schon ein wenig genervt und sagte ich solle aufhören mir selbst immer so viel Stress zu machen. Leider hat er damit Recht, denn an Heilig Abend sind ja ohnehin nur wir vier zusammen, also habe ich ja keinen Zeitdruck. Ich muss niergendwo hin und es kommt auch niemand. Also alles gut. Irgendwann war dann endlich alles zu meiner Zufriedenheit. (Sicher hätte ich weniger Stress, wenn ich meine eigene Messlatte nicht so hoch setzen würde. Aber das ist einfacher gesagt, als getan.)

Wie wohl bei vielen anderen gibt es auch bei uns „den Klassiker“: Kartoffelsalat. Da wir allerdings keine vegetarischen Würstchen bekommen hatten (und viel zu faul waren, noch einen weiteren Laden aufzusuchen), haben wir uns als Beilage für Frikadellen entschieden. In diesem Fall handelt es sich um Quinoa-Frikadellen. War ein Versuch. Wird es aber nicht wieder geben. An Rons Haferflockenfrikadellen kommt eben (bis her) Nichts ran! 😉

Kartoffelsalat, Quinoafrikadelle, gekochtes Ei, Baguette und Cocktailtomaten.
Kartoffelsalat, Quinoafrikadelle, gekochtes Ei, Baguette und Cocktailtomaten.

Bescherung!

Tradionell machen wir die Bescherung immer am Abend, nach dem Essen. – Weil wir uns ja nie was schenken wollen… 😀 – Aber ich LIEBE es einfach anderen eine Freude zu machen. Das macht mir sogar viel mehr Spaß, als selbst etwas geschenkt zu bekommen. Daher müssen – natürlich – auch Katzen und Mann als Geschenkeopfer herhalten. 🙂

Geschenke vorm Weihnachtsbaum
Kleine Sammlung an Geschenken – fast alles für Ron. (Aber NICHT von mir! :D)

Natürlich (?) bekommen Minou und Aronia ihre Geschenke zuerst. Wer hätte es gedacht: Spielzeug! Eine elektronische Kiste, die per Bewegungsmelder automatisch angeht und eine Feder schwingt. (Für dann, wenn wir einfach grade mal eine Pause brauchen – oder Frauchen Ruhe zum Arbeiten braucht… ;)) Diese Errungeschaft wurde erst skeptisch beäugt, aber dann interessiert bepfötelt.

Zwei Katzen = zwei Spielzeuge. EIGENTLICH war das Federspiel für Minou und die Eule für Aronia. Aber man will ja immer das, was man nicht bzw. was die andere hat. Scheint auch bei Katzen so zu sein. 😉

Aronia und Minou kuscheln mit der Stoffeule.
Aronia und Minou kuscheln mit der Eule.

Nachdem die Katzen beschäfigt sind, widmen sich endlich auch wir Menschen unseren Geschenken. – Ich bin dabei schon etwas nervös, weil ich mir nicht sicher bin, ob Ron sich über mein Geschenk freuen wird. Die Chance steht 50:50… Aber da das Beste ja ohnehin erst zum Schluss kommt, widmen wir uns erst einmal den anderen Geschenken.

Von einer Arbeitskollegin habe ich diese tollen Dinge bekommen: Eine Tüten mit selbstgemachten Leckereien – und einem selbstgemachten Wichtel, in den ich mich auf Anhieb verliebt habe!!! Dazu einen, ebenfalls selbstgemachten, Teelichthalter mit Blattgold. Soooooo schön und so liebevoll. DANKE!!!

Auch für Ron gab es, über die Firma, Geschenke.

Als letztes widmen wir uns unseren gegenseitigen Geschenken. – Jeder bekommt ein Buch von anderem! Bücher sind ja ohnehin das beliebteste Geschenk unter dem Weihnachtsbaum. Kann ich durchaus nachvollziehen! Schließlich kann Frau NIE genug Bücher haben!!! 😀

Erster Weihnachtstag

Das schlechte Gewissen

Dieser Tag begann für mich, im wahrsten Sinne, schlecht: Migräne… Es sollte nicht lange dauern, bis ich im Bad verschwand und mich einem ausgiebigen – und unfreiwilligen – Kloschüsseltango widmete. Traditionell findet an diesem Weihnachtstag immer das Essen mit meiner Schwiegerfamilie statt. Seit letztem Jahr wechseln wir uns mit dem ausrichten der Feier ab. Dieses Jahr waren Rons Zwillingsbruder und dessen Gemahlin dran und ich war sehr gespannt, was sie wohl auftischen würden. (Wir hatten den Auftakt im letzten Jahr mit einem vegetarischen 5-Gänge-Menü gemacht! :D) Als gegen Mittag meine Schwiegermutter hier aufschlug, um uns abzuholen, dachte ich aber nicht im geringsten ans Essen… Genau genommen hing ich schon wieder über der Kloschüssel… 🙁 Schweren Herzens entschied ich mich daher nicht mitzufahren und mich stattdessen, mit einem Kühlpad, hinzulegen und versuchen zu schlafen.

Geschenk mit Naturmaterialen verpackt.
Kleines Gastgeschenk für die Gastgeber.

Als es mir später etwas besser ging und ich vom Bett aufs Sofa umzog, dauerte es nicht lange und mein schlechtes Gewissen meldete sich…

An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an alle, die mich (virtuell) aufgemuntert und mir Trost gespendet haben. Manchmal dreht sich das eigene Gedankenkarusell einfach unaufhaltsam und es schön, wenn es die eine oder andere zumindest ein wenig entschleunigen kann! 🙂

Das Wetter wollte so gar nicht zu meiner Stimmung passen. Den Katzen war das ganz recht. Sie nutzten die Zeit für ein Sonnenbad und freuten sich, dass im Fensterkino „Die Vögel“ lief. 😀

Am Abend ging es mir dann – körperlich und seelisch – etwas besser. Ich konnte endlich etwas trinken und an einem Brötchen knabbern. Kuschelnd mit den Katzen – und dem inzwischen zurück gekehrten Mann – sah ich mir die (letzte) Weihnachtsansprache von Steimeier an. Aronia interssierte sich offenbar sehr für das Geschehen auf dem Bildschirm. Minou und Ron hingegen so gar nicht.. 😉

Aronia guckt die Weihnachtsansprache, während Minou schläft.
Aronia und ich gucken die Weihnachtsansprache

Zweiter Weihnachtstag

Nicht lange nach dem Frühstück packte Ron sich dick – sehr dick, denn es waren -10°C – ein, um sich auf den Weg ist Testzentrum zu machen. Zusammen mit meinem Schwager machte er sich anschließend auf den Weg zum Hospiz, um den jüngsten Bruder zu besuchen. Auf Grund von Medikamenten gegen die „innere Unruhe“, schlief dieser allerdings die meiste Zeit. Zumindest war er wohl für einige Stunden beim Frühstück und da „ganz gut drauf“. Ein kleiner Hoffnungsschimmer der, wie ich weiß, keiner ist…

Das mit dem Schlafen haben auch unsere Mädels beherzigt und lagen den lieben langen Tag auf der faulen Haut, während Frauchen und Herrchen fleißig waren.

Aronia gähnt
Aronia gähnt

Ron hat sich einem der Kratzbäume gewidmet, dessen Sisalseil dringend ausgetauscht werden musste, während ich mich um unser Abendessen gekümmert habe: Malzbiergulasch.

An diesem Tag hatten wir – besonders ich – so gar keine Lust auf einen Film. Stattdessen griffen wir zu unseren (neuen) Büchern. 😉

Dritter Weihnachtstag

Dritter … Weihnachtstag? Häh??? Jepp! Dritter Weihnachtstag! Ganz einfach darum, weil Ron heute einfiel, dass seine Mutter ihm ja noch ein Geschenk für uns mitgegeben hat. Dabei hatte ich mich schon gefreut, dass sie es ENDLICH sein lässt. Ich versuche ihr nun schon seit 9 Jahren beizubringen, dass sie uns (Kindern/ Schwiegerkindern) nichts schenken braucht/ soll. – Meine jüngste Schwägerin stößt damit sogar seit 20 Jahren auf taube Ohren… – Ich hatte mir schon einen schönen Schlusssatz für diesen Blogbeitrag überlegt, der lauten sollte: „Das beste Weihnachtsgeschenk dieses Jahr war, von meiner Schwiegermutter kein Weihnachtsgeschenk bekommen zu haben.“ Tja… Vielleicht nächstes Jahr… 😉

Weihnachtskarte, Beutel mit Nüssen und Süßigkeiten, Geld
Natürlich konnte es meine Schwiegermutter nicht lassen, uns ein Geschenk zu machen. (Im Gegensatz zu meinen Eltern hat sie sich immerhin die Mühe gemacht auch eine Karte zu schreiben…)

Das Ende vom Lied

Dieses Jahr war Weihnachten, aus diversen Gründen, komplett anders. Auf Migräne hätte ich verzichten können, beim Weihnachtsessen wäre ich hingegen gerne dabei gewesen,… Und trotzdem war es ein schönes Weihnachtsfest, denn ich hatte das große Glück die Tage mit den Tieren und Menschen verbringen zu dürfen, die mir etwas bedeuten. <3

Rosi und Ron küssen sich
True love

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