Über den Dächern … [Rezension – Jugendbuch]

Kürzlich habe ich euch zur Einstimmung bereits ein Video präsentiert. Der/ die Eine oder Andere hat vielleicht erraten welches Buch ich euch vorstellen möchte. Es ist ein atem(be)raubender Roman für ältere Jugendliche (aber auch junge Erwachsene oder eben alle die sich für das Thema interessieren.)

~°~ Das Buch ~°~

Jutta Wilke

Roofer

Coppenrath [01.06.2017]

ISBN 9783649615095

 

~°~ Klappentext ~°~

Hoch oben auf den Dächern gehört die Stadt dir! Hier oben bist du absolut frei. Hier oben kannst du alles verlieren. Alice sucht nach Halt in ihrem Leben, sie will mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehen. Doch als sie Nik und seine Clique kennenlernt, ist plötzlich alles anders. Denn Nik ist ein Roofer und klettert auf die höchsten Gebäude und Baugerüste der Stadt – gefährlicher Wahnsinn oder genau die Art von wilder Freiheit, die Alice insgeheim fehlt? Alice und ihre beste Freundin tauchen immer tiefer ein in die Welt der Roofer – bis eine Mutprobe alles infrage stellt: Muss man für die Liebe wirklich jede Grenze überschreiten?

~°~ Eindrücke/ Meinungen ~°~

Bereits das Cover ist ansprechend und zeigt die urbane Welt Frankfurts. Hier, in luftigen Höhen, klettern sie, die Roofer. Vollkommen ungesichert. Einzig und allein um den „Kick“ zu bekommen – und Anerkennung, denn fast immer filmen sie sich gegenseitig und laden diese Videos im Internet hoch. Was in Russland toleriert wird, ist in Deutschland verboten, denn oft begehen die Jugendlichen Hausfriedensbruch, wenn sie sich auf Baukränen oder Stahlgerüsten rumtreiben. Einer von ihnen ist Trash. Der junge Mann konkurriert mit einem anderen Roofer. Jeder will besser sein als der andere. Das bedeutet nicht nur mehr Höhe, sondern auch mehr Risiko.

Alice, deren Mutter von ihrem neuen Mann immer wieder betrogen wird, gerät durch ihre beste Freundin Nasti an diese Gruppe. Nasti ist bis über beide Ohren in Trasher verliebt. Und dann fordert er sie auf, ihm ihre Liebe zu beweisen. Zusammen mit dem Roofer soll Nasti auf einem Stahlträger balancieren. Völlig ungesichert …

Die Charaktere werden sehr authentisch beschrieben, die Gefühle werden gut transportiert. Richtig gut haben mir die ganzen Facetten gefallen. So gibt es nicht nur die Roofer, die sich nach Freiheit und Anerkennung sehnen, sondern auch eine Anspielung auf Vorurteile gegen Obdachlose und farbige Mitbürger.

Der Verlag empfiehlt hier ein Lesealter von 14-17 Jahren. Ich finde das sehr angemessen. Für jüngere Leser passiert hier einfach zu viel Schockierendes.

~°~ Fazit ~°~

Mir hat „Roofer“ sehr gut gefallen. Dieser Roman bietet nicht nur viel Spannung, sondern auch politischen Hintergrund. Das wohl Wichtigste aber: Es hat einen hohen Lerngehalt. So lehrt es sehr anschaulich das „echte Liebe“ keinen Beweis braucht, Vorurteile meist völlig unbegründet sind und der Wunsch nach Anerkennung nicht jedes Risiko wert ist.

Schreibe einen Kommentar