Vegeltung zur Rettung der Welt [Rezension]

~°~ Das Buch ~°~

Nils Honne

Corprate Anarchy

Divan [15.10.2016]

ISBN 9783863270384

~°~ Klappentext ~°~

Vom Durchschnittsbürger zum Terroristen Marvin ist am Ende. Rücksichtslose Manager, korrupte Politiker, ein sterbender Planet – mehr und mehr erkennt er, dass unsere Gesellschaft auf den Abgrund zusteuert. Mit zahlreichen Aktionen versucht er, gegen die Gier anzukämpfen. Er demonstriert, verfasst Beschwerdemails und überklebt nachts die Werbelügen, die er tags als Werbetexter verfasst. Als er einen Großauftrag seiner Agentur für einen Ölkonzern sabotiert, verliert er seinen Job. Trotz allem Aktionismus muss er feststellen, dass er machtlos ist. Als er eines Tages bei einer Demo einen mysteriösen Mann namens Lennard kennenlernt, ändert sich sein Leben schlagartig. Lennard zeigt ihm einen Weg, das System zu verändern: den Weg der Gewalt. Gemeinsam mit Gleichgesinnten tauchen sie in den Untergrund ab und ziehen als selbsternannte Richter skrupellose Manager für ihre Taten zur Rechenschaft. Bis Marvin erkennt, dass er einen schrecklichen Fehler begangen hat.

~°~ Eindrücke/ Meinung ~°~

Am Anfang des Buches dachte ich noch so etwas wie „Oh man, dass kann ja nicht gut werden.“, da mir schon alleine die benutzte Sprache nicht gefallen hat. Die Menschen, besonders der Hauptprotagonist, reden umgangssprachlich. So heißt es nicht „übergeben“, sondern „kotzen“. Es wird absolut kein Blatt vor den Mund genommen. Klar, es ist definitiv authentisch, jedoch auch ein wenig gewöhnungsbedürftig, rechnet der Leser ja eher nicht damit.

Der Einstieg ist etwas wirr und ich musste mich erst einmal zurechtfinden. Der Leser lernt hier einen Mann kennen, welcher ein wenig paranoid erscheint. Marvin hat genug von der Konsumgesellschaft, er sieht überall Lügen und Verrat. (Wer sich mit den Hintergründen seines Konsums beschäftigt wird ihm uneingeschränkt Recht geben!) Blöd nur das Marvin Werbetexter ist und damit ja einen Teil zu der „Lügenverbreitung“ beiträgt. Dann kommt der Tag ancorporateanarchy dem seine Werbeagentur den Auftrag bekommt für einen Ölfirma eine Kampagne zu starten. Es passiert ein Unglück das Vertuscht werden soll – und den Werbetexter dazu bringt aufzubegehren und nicht nur sein Leben zu verändern, sondern sich aktiv einzumischen. Es beginnt relativ harmlos, doch dann trifft Marvin auf einen Gleichgesinnten, der ihn zu einer Demonstration einlädt – und schon ist der junge Mann in einem Strudel gefangen, der ihn immer weiter hinabzieht, in eine Welt aus Macht, Lügen, Verrat, Qual und Leid.

Das Kredo der Gruppierung ist einfach: „Gleiches mit Gleiches vergelten“. Wer von den „Mächtigen“ etwas getan hat, was anderen geschadet hat (oder noch immer schadet), der MUSS bestraft werden. Keine Gnade! Wichtig dabei ist, dass die Menschen am Leben bleiben, denn die Aktivisten hoffen dadurch abzuschrecken.

Anfangs ist der Ex-Werbetexter noch total begeistert, doch dann werden die Taten immer extremer und der Anführer scheint ein dunkles Geheimnis mit sich zu tragen. Aus der anfänglichen Leidenschaft wird bald ein tiefer Abgrund aus Angst. Für Marvin gibt es nur eine Möglichkeit den Wahnsinn zu stoppen …

~°~ Fazit ~°~

Ein Roman der in die Abgründe der menschlichen Seele entführt: Tierleid, Tierqualen, Verpestung, …. Ein ungewöhnlicher Ökothriller der sich nicht davor scheut, dem Leser ins Gesicht zu sagen wie schlecht er ist (und ihn dazu bringt sein Verhalten zu überdenken)

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