Viva Venezia [Rezension]

Heute möchte ich euch mal ein super Sommerbuch vorstellen, auch wenn die Handlung im kühlen Herbst spielt. 😉 Für mich ist das Genre eher untypisch, denn es handelt sich mal nicht um einen Thriller. Genau genommen habe ich nicht die geringste Ahnung in welche Sparte es passen würde. Aber dazu später mehr.

Dieses Buch fand über ein Gewinnspiel zu mir, welches der Verlag veranstaltete. Im Vorfeld durfte man sich eine Neuerscheinung des Juli‘s aussuchen. Ich weiß nicht warum ich grade dieses wählte. Vielleicht wegen dem tollen Cover, dem interessanten Klappentext oder weil ich selbst tausende von Ängsten habe. Irgendwas hat einfach geschrien: „Nimm mich!“ und ich bereue nicht diesem Ruf gefolgt zu sein!

 

~°~ Das Buch ~°~

Mascha Vassena

Das verschlossene Zimmer

Piper / 13. Juli 2015

ISBN 978-3-492-30585-3

 

~°~ Klappentext ~°~

Trotz ihrer Brückenphobie reist Lena nach Venedig, um die Familie ihrer Mutter kennenzulernen. Doch im labyrinthischen Palazzo der Orlandis kommt es zu unheimlichen Vorfällen: Weshalb kennt Lena sich im Palazzo so gut aus? Woher kommen die Schreie, die nachts durch die Gänge hallen? Lena lässt sich nicht einschüchtern und entdeckt eine tragische Wahrheit, die in den dunklen Wassern der Stadt verborgen liegt …

~°~ Eindrücke/ Meinungen ~°~

Lena denkt sie kennt ihre Eltern, ihre Kindheit und sich selbst. Dann bekommen ihre Mutter und sie selbst eine Einladung nach Venedig. Der Brief stammt von einem Notar und es geht um den Verkauf einer Bank. Lenas Mutter, Gabrielle, stammt ursprünglich aus Venedig und ist von vielen Jahren nach Deutschland gezogen. Zu ihrer Familie hat sie keinen Kontakt und will diesen auch nicht, so dass sie die Einladung direkt in den Mülleimer wirft. Ihre Tochter, die von ihrer Familie überhaupt nichts weiß, nutzt die Gelegenheit ihre Mutter noch einmal zu fragen was in der Vergangenheit passiert ist, doch ihre Mutter schweig eisern.

Als Gabriella mit ihrem Mann Frank nach Afrika fliegt, um dort zu helfen sieht Lena sich in der Wohnung ihrer Eltern gründlich um. Dabei stößt sie auf ein Neugeborenarmband und ein Foto. Doch zu wem gehört es und warum ihre Mutter alles vor ihr versteckt. Welches Geheimnis liegt in der Vergangenheit?

Lena macht sich auf den Weg nach Venedig, um darauf Antworten zu finden. In der Brückenstadt kämpft sie nicht nur mit ihrer Brückenphobie, sondern auch mit ihrer „neuen“ Familie, Intrigen und dunklen Geheimnissen. Nebenbei lernst sie nicht nur etwas über alte Gemälde und die Stadtgeschichte Venedigs, sondern auch noch etwas die Liebe und vor allen Dingen über sich selbst.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig. Den Roman habe ich zügig gelesen, auch weil ich unbedingt wissen wollte wie es weiter geht. Immer wieder war ich mir sicher endlich zu wissen wie alles zusammen hängt und wer denn nun eigentlich mit wem verwandt ist. Immer wieder wurde ich auf eine falsche Fährte gelockt und genau das liebe ich: Viele Richtungen ohne aber verwirrend zu wirken. Am Ende laufen hier alle Handlungsfäden zusammen. Die Beschreibung der Charaktere ist so gut, dass ich sie beim Lesen sogar irgendwie fühlen konnte. Ich hatte das Gefühl jeden persönlich zu kennen.

~°~ Fazit ~°~

DasVerschlosseneZimmerEs ist spannend, aber kein Krimi.

Es ist romantisch, aber kein Liebesroman.

Es ist authentisch, aber keine Biographie.

Es ist humorvoll, aber keine Satire.

Es zeigt Ängste auf, ist aber kein Ratgeber.

Es beschreibt eine Stadt mit allen Facetten, aber ist kein Reiseführer.

Dieses Buch kann man einfach nicht beschreiben, sondern MUSS man lesen!

Für mich DAS Sommertaschenbuch 2015!

~°~ über die Autorin ~°~

Mascha Vassena wurde 1970 in Mainz geboren und arbeitete nach dem Studium als Journalistin und Kommunikationsdesignerin. Sie organisierte Poetry Slams und war Mitherausgeberin eines Literaturmagazins. In den letzten Jahren veröffentlichte sie zahlreiche Kurzgeschichten und Erzählungen. Die Autorin lebt heute in der Schweiz.

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