Was nicht fährt, fährt schneller!

Während Andere so einen Hass auf die öffentlichen Verkehrsmittel haben, dass sie kurz vorm virtuellen Amoklauf sind (siehe http://webblog.miguel.de oder https://twitter.com/UserGeloescht), habe ich derzeit offenbar mehr Glück als Verstand. Kaum ist der Bremer Freimarkt vorbei (Endlich!!!) wirkt der Hauptbahnhof vergleichsweise ausgestorben. Es ist möglich, schnellen Schrittes Richtung Bahnsteig zu stapfen und die Treppe ohne Slalomlauf zu erklimmen. Damit erreiche ich meine Regio-S-Bahn meist sogar schon bevor sie in den Bahnhof einfährt! 😀

Gestern war es aber irgendwie kurios.

Zugausfall

Schon an der Anzeigetafel am Eingang sah ich flüchtig das Laufband „Dieser Zug fällt aus.“ Dennoch ging ich Richtung Bahnsteig, könnte ja sein, dass ich mich versehen hatte. Hatte ich offenbar nicht, denn am Monitor zum Treppenaufgang stand es wieder: „Dieser Zug fällt aus.“ Ich seufzte und überlegte kurz umzudrehen und mir eine von diesen großen überzuckerten Mohnstreuselschnecken zu holen, die mich immer so anlächeln – und denen ich bisher tapfer getrotzt habe! Ich entschied mich aus mir völlig unbekannten Gründen zumindest kurz auf den Bahnsteig zu gehen. Genau das tat ich und – da stand ein Zug! Ich stutze, warf einen Blick auf die Anzeigetafel am Bahnsteig: „Dieser Zug fällt leider aus.“ Abgleich der Uhrzeit. Einmal. Zweimal. Eigenartig. Vor mir stand ein Zug, der eigentlich gar nicht da sein sollte…. Der Zug war recht voll und so entschloss ich mich – todesmutig – auch einzusteigen. Ich betete förmlich, dass dieses Verkehrsmittel auch wirklich Richtung Bremen Nord und nicht in Richtung Verden/Aller fährt. Das könnte unter Umständen teuer werden. Die Türen schlossen. Mein Herz klopfte – und ich atmete auf, als die nächste Haltestelle eine wohlbekannte war. *Puh, Glück gehabt.*

An meinem Knoten-/ Umsteigepunkt angelangt wechsele ich normalerweise in den Bus. Heute fuhr grade eine Regio-S-Bahn in meine Richtung ein. Ein Blick in den Himmel. Recht grau, aber es war relativ warm. In Gedanken ging ich kurz durch, was schneller gehen würde: Bus oder Bahn. Ich entschied mich für die Bahn und einen kleinen Spaziergang vom Bahnhof nach Hause. Bei den Kopfschmerzen, die mich, mal wieder, den ganzen Tag quälten, hielt ich es für eine gute Idee ein bisschen dreckige Luft zu tanken. (Der Weg führt leider nur an einer Hauptverkehrsstraße entlang.) Tatsächlich tat es verdammt gut. Etwas schmunzeln musste ich bei dem Spaziergang allerdings schon, da mein Mitbewohner diesen Weg sehr oft zu Fuß zurücklegt. – Absolut unfreiwillig, weil mal wieder die Bahn Verspätung hat und der letzte Bus weg ist …

Und ich? War mit einem Zug, der eigentlich nicht fuhr, sogar früher als sonst Zuhause … 😉

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