Zerhackstückelt [Rezension]

~°~ Das Buch ~°~

Moa Graven

Fremder

Cri-ki-Verlag [01.05.2017]

E-Book / auch erhältlich als Taschenbuch

~°~ Klappentext ~°~

Ein ganz normaler Freitag in Ostfriesland. Johann und Talea Schmees gehören auch zu denen, die sich ins Einkaufsgetümmel in Aurich stürzen. Als sie endlich fertig sind, machen sie sich auf den Weg nach Rechtsupweg zu Taleas Eltern. Doch sie kommen nicht dort an, denn sie machen auf der Landstraße einen Fund, der sich erst auf den zweiten Blick als grausame Entdeckung entpuppt. In einem Müllsack befinden sich Hände, Arme und Füße. Die Extremitäten von Toten. Was steckt dahinter? Jan Krömer und Lisa Berthold werden mit dem Fremden im Menschen konfrontiert.

~°~ Eindrücke/ Meinungen ~°~

~ Cover ~

Auf dem Cover ist ein Mann im strömenden Regen zu sehen, wie er die Fäuste ballt. Sein Gesicht ist zwar nicht zu erkennen, doch er wirkt wütend. Genau dieses Cover hat mich angezogen, denn durch den Bildschnitt und die eher düstere Gestaltung hat es etwas Geheimnisvolles. Auch der kurze prägnante Titel hat mich neugierig gemacht.

~ Inhalt ~

Johann ist von Beruf Kraftfahrer und möchte an seinen freien Tagen einfach nur seine Ruhe, doch seine Frau Talea unterstützt ihrer kranken Eltern und er muss sich mit ihr immer wieder ins Getümmel stürzen. Als sie von einem Einkauf zurückkommen, fahren sie an einem Müllsack vorbei. Da er mitten auf der Straße liegt, soll er an die Seite geträumt werden, doch was die beiden dann entdecken lässt sie erschaudern: Jede Menge menschliche Hände und Füße …

Die direkte und tierliebe Lisa Berthold und ihr Kollege Jan Kröner übernehmen die Ermittlungen, nicht wissend wo sie mit der Suche beginnen sollen. Zur angeblichen Unterstützung bekommen sie einen farbigen  Praktikanten an die Seite gestellt. Doch schnell wird klar, dass die „Oberen“ Helif nur als Prestigesubjekt nutzen wollen. Auch passt die Anwesenheit einigen Bewohnern so gar nicht. Während die drei sich auf die Suche nach dem Mörder begeben, müssen auch immer wieder miterleben, wie weit es in ihrem kleinen Dörfchen mit der Gastfreundschaft her ist, wenn der Gast eine andere Hautfarbe hat. Als wäre das noch nicht genug verschwindet dann ausgerechnet noch Johann spurlos …

Dieses ist bereits der siebte Band einer Krimireihe. Ich selbst kenne die anderen Bände bisher nicht, fand aber auch nicht, dadurch im Nachteil gewesen zu sein. Ab und an gibt es zwar eine kurze Anmerkung an vergangene Fälle, wenn ein Ermittler sich erinnert, aber dieses ist nicht so wichtig, so dass keine Vorkenntnisse nötig sind.

Die Geschichte ist zwar sehr kurz, umfasst aber viele Komponenten. Da sind  voranging natürlich der Leichenteilefund und die Ermittlungen, welche auch in die Vergangenheit führen. Eine nicht unwichtige Rolle spielen hier aber auch Fremdenhass, Ehedramen und selbst der Tierschutz. Eine bunte Mischung aus aktuellen Themen spannend verpackt.

Einziges Manko war für mich die Tatsache dass ausgerechnet die Ermittler nachts ihre Hintertür nur angelehnt lassen, damit der Hund zu jeder Zeit raus kann. Immerhin sind es ja gerade Ordnungshüter, die immer von Einbrüchen predigen.

~  Schreibstil ~

Der Schreibstil ist sehr prägnant, so dass auf den wenigen Seiten nichts verloren geht. Die Nebenhandlungen lassen die Charaktere echter wirken. Bildliche Beschreibungen – bei dem sich bei zarten Gemütern durchaus der Magen umdrehen könnte – runden das Gesamtpaket hervorragend ab.

~°~ Fazit ~°~

Eine tolle Mischung aus Spannung, Drama und politischen Themen. Durch den leichten, aber prägnanten Schreibstil lässt sich das Buch innerhalb kürzester Zeit „verschlingen“, denn genau das habe ich getan. Es war so spannend, dass ich es in wenigen Stunden durch hatte. 😉

 

 

~ Reihe ~

Killerfee – Band 1

Todesspiel am Großen Meer – Band 2

Kneipenkinder – Band 3

Fallensteller – Band 4

Flächenbrand – Band 5

Blindgänger – Band 6

Fremder – Band 7

Die Puppenstube – Band 8

Schreibe einen Kommentar