Erfolgreich über Migräne sprechen – auch mit deinen Vorgesetzten!

Kopfschmerzen können eine große Belastung sein, doch Migräne ist um einiges schlimmer – und zudem eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen, von der Menschen weltweit betroffen sind.

Doch warum ist es wichtig, über Migräne zu sprechen? Ganz einfach: Offene Kommunikation schafft Verständnis und Unterstützung. Viele Menschen leiden still unter den Symptomen der Migräne, sei es Übelkeit, Lichtempfindlichkeit oder starke Kopfschmerzen. Auch ich bin, von klein auf, Migränikerin. (Aktuell kämpfe ich, aufgrund des ständig wechselnden Luftdrucks, mit bis zu drei Anfällen die Woche … 🤯 )

Indem wir das Thema ansprechen, können wir anderen Betroffenen Mut machen und ihnen zeigen, dass sie nicht alleine sind. Auch im beruflichen Umfeld ist es wichtig, mit Vorgesetzten über Migräne zu sprechen. Denn nur so können angemessene Vorkehrungen getroffen werden, um migränebedingte Herausforderungen am Arbeitsplatz zu bewältigen.

Es geht darum, für sich selbst einzustehen und sich die nötige Unterstützung zu holen. Also zögere nicht länger – sprich offen über Migräne und hilf anderen dabei, ihre Stimme zu erheben! Es ist einfacher, als du glaubst!

Die Auswirkungen von Migräne auf die Arbeitsleistung

Migräne kann erhebliche Auswirkungen auf die Arbeitsleistung haben. Die Symptome, wie starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Lichtempfindlichkeit, können die Fähigkeit eines Menschen, produktiv zu arbeiten, stark beeinträchtigen. Menschen, die unter Migräne leiden, müssen oft Pausen einlegen oder sogar den Arbeitstag vorzeitig beenden. Dies kann zu Problemen mit Vorgesetzten führen und das Selbstvertrauen der Betroffenen beeinträchtigen.

Es ist wichtig, dass wir uns bewusst machen, dass Migräne eine ernsthafte Erkrankung ist und diejenigen, die darunter leiden, Unterstützung brauchen. Arbeitgeber sollten sich über Migräne informieren und angemessene Hilfestellungen anbieten. Flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice-Optionen könnten dabei helfen, den Druck auf Betroffene zu verringern und ihre Arbeitsleistung zu verbessern.

Eine offene Kommunikation zwischen Arbeitgebern und Mitarbeitern ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit trotz Migräne. Indem wir das Thema ansprechen und Verständnis zeigen, können wir gemeinsam Lösungen finden und (uns) den Arbeitsalltag erleichtern.

Wie kann man das Thema Migräne gegenüber Vorgesetzten ansprechen?

Es ist nicht immer einfach, das sensible Thema Migräne gegenüber Vorgesetzten anzusprechen. Doch eine offene Kommunikation kann helfen, Verständnis und Unterstützung zu erhalten. Doch es gibt einige Tipps, die dir helfen können, erfolgreich darüber zu kommunizieren:

Zunächst ist es wichtig, gut informiert zu sein und die eigenen Symptome sowie mögliche Auslöser genau zu kennen. Informiere dich über die Auswirkungen von Migräne auf deine Arbeitsleistung und sammle Informationen über mögliche Lösungen wie Präventionsmaßnahmen. Damit kannst du deine Vorgesetzten gezielt über dein Migräneleiden aufklären. Außerdem solltest du darauf achten, das Thema sachlich und ohne Übertreibungen anzusprechen.

Zeige ihm auf, dass du trotz der Migräneerkrankung engagiert bist und bereit bist, Lösungen zu finden, um produktiv zu bleiben. Erkläre deinen Vorgesetzten die Symptome, die du erlebst, wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Lichtempfindlichkeit.

Zeige Verständnis für mögliche Bedenken oder Fragen deiner Vorgesetzten und biete Lösungsansätze an. Biete konkrete Vorschläge an, wie flexible Arbeitszeiten oder ein ruhigerer Arbeitsplatz. Mit einer positiven Einstellung und klaren Kommunikationsstrategien kannst du das Gespräch erfolgreich führen und Unterstützung erhalten.

Strategien zur Vorbeugung und Bewältigung von migränebedingten Herausforderungen am Arbeitsplatz

Wer unter Migräne leidet, weiß, wie belastend diese Erkrankung sein kann. Besonders am Arbeitsplatz kann sie zu großen Herausforderungen führen. Doch es gibt Strategien, um präventiv vorzugehen und den Umgang mit migränebedingten Problemen zu erleichtern.

  • Eine wichtige Maßnahme ist es, Triggerfaktoren zu identifizieren und zu vermeiden.
  • Auch regelmäßige Pausen und Entspannungstechniken können helfen, den Stresspegel zu reduzieren.
  • Zudem sollten Betroffene ihre Bedürfnisse klar kommunizieren und auf Unterstützung durch Vorgesetzte und Kollegen setzen
  • Informationen über Migräne und mögliche Behandlungen können dabei helfen, das Verständnis für die Erkrankung zu fördern.
  • Schließlich ist es wichtig, sich selbst nicht zu überfordern und auf die eigene Gesundheit zu achten.

Mit den richtigen Strategien wird es möglich sein, die Auswirkungen von Migräne am Arbeitsplatz besser bewältigen zu können.

Unterstützungsmöglichkeiten durch die Firma bei Migräne

Wenn es um Migräne geht, ist die Unterstützung durch die Firma von großer Bedeutung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Vorgesetzte Mitarbeitenden mit Migräne helfen können:

  • Eine davon ist die Bereitstellung von flexiblen Arbeitszeiten oder Homeoffice-Optionen, um den Betroffenen mehr Spielraum zu geben und ihnen bei Bedarf Pausen zu ermöglichen.
  • Darüber hinaus können auch angepasste Arbeitsplatzbedingungen wie abgedunkelte Räume oder leise Arbeitsumgebungen hilfreich sein.
  • Informationsmaterial über Migräne und ihre Auswirkungen kann ebenfalls zur Verfügung gestellt werden, um das Verständnis im Kollegium zu fördern und Vorurteile abzubauen.

Ein unterstützendes Umfeld am Arbeitsplatz kann dazu beitragen, dass sich Menschen mit Migräne besser aufgehoben fühlen und ihre Leistungsfähigkeit steigern können. Durch diese Maßnahmen wird deutlich, dass Arbeitgebende die Bedürfnisse von betroffenen Mitarbeitenden ernst nimmt und sie in ihrem Umgang mit Migräne unterstützt.

Empathische Mitarbeitende und wie sie helfen können

Mitarbeitende, die Empathie und Verständnis für Migräne aufbringen, können eine große Hilfe sein, um das Gespräch darüber zu erleichtern. Sie können dazu beitragen, dass sich Betroffene nicht alleine fühlen und sich unterstützt wissen.

Wenn jemand Zuhörerbereitschaft zeigt und versucht zu verstehen, kann dies einen positiven Einfluss auf das Arbeitsumfeld haben.

Empathische Mitarbeitende können auch dabei helfen, mögliche Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und Vorurteilen entgegenzuwirken. Sie sind in der Lage, die Bedeutung von Migräne als ernsthafte Erkrankung anzuerkennen und mit Respekt darauf einzugehen.

Durch ihre Unterstützung schaffen sie eine Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit, in der es einfacher wird, über Migräne zu sprechen.

Zusammen können wir eine Kultur des Verständnisses schaffen und Menschen mit Migräne helfen, ihren Arbeitsalltag besser bewältigen zu können. 🫶

Wann ist der richtige Zeitpunkt, Vorgesetzten von Migräne zu erzählen? – Persönliche Erfahrung

Früher oder später im Leben stellt sich jede Person die Frage, WANN der richtige Zeitpunkt ist, um einer anderen Person etwas Bestimmtes mitzuteilen. Unterbewusst wissen wir es aber doch längst: „den richtigen Moment“ gibt es nicht!

Früher habe ich versucht meine Krankheit zu verstecken und mich, auch mit schwereren Anfällen, zur Arbeit geschleppt. Das hatte sogar einmal zur Folge, dass ich beinahe vom Stuhl gekippt bin. Meine damaligen Kollegen dachten, ich sei müde und wäre eingeschlafen. Statt mir zu helfen, gingen sie rauchen. Ich fühlte mich furchtbar alleine gelassen. – Allerdings wussten die Kollegen ja auch nicht, dass ich grade wirklich Hilfe benötigte! (Ich höre in dieser Zeit zwar, was um mich herum passiert, kann mich aber nicht verständlich oder bemerkbar machen.) Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es werden kann, dass Menschen im Umfeld von deiner Migräne wissen!

Trotz dieses Vorfalls habe ich versucht, mir meine Krankheit, auch beim nächsten Arbeitgeber, nicht anmerken zu lassen. Natürlich ging das nicht lange gut! Ich hatte immer wieder Fehltage und, da es in der Regel immer nur ein einzelner Tag war, statt die obligatorischen Woche, kam es schnell zu Gerede in der Firma. Meine Teamleiterin bat mich zu einem Gespräch und ich erklärte ihr alles. Ich fühlte mich erst nicht wirklich wohl dabei, doch ich merkte auch, wie gut es tat endlich „mit der Wahrheit“ herauszukommen! Das allerwichtigste aber: Von diesem Tag an bekam ich Unterstützung! In Absprache mit mir, erklärte meine Vorgesetzte auch dem Rest des Teams – und andere Vorgesetzte – über meine Leiden auf. Die Folge war das der Umgang miteinander besser wurde. An Tagen die es mir nicht gut ging, konnte ich z.B. einfach nur Backoffice machen, um nicht auch noch Akkord am Telefon zu hängen oder früher Feierabend machen. Statt zu tratschen boten Mitarbeitende mir Hilfe an. Von „Möchtest du an die frische Lusft? Ich kann mit dir gehen.“ bis zu „Schaffst du es alleine nach Hause oder soll ich dich fahren?“ war wirklich alles dabei!

All das hatte etwas mit mir gemacht: Als ich einige Jahre später die Firma wechselte, beschloss ich direkt offen mit meiner Migräne umzugehen. Anfangs fühlte sich das merkwürdig an. Immerhin war ich ja „die Neue“ und dann gleich ankündigen das ich vermutlich öfter krank bin? Das erfordert ICh rechnete mit irgendwas wie: „Tut mir leid, aber wir hätten dich nie eingestellt, wenn wir das vorher gewusst hätten!“ – Bekam aber ein: „Oh nein, du Ärmste! Das kenne ich von meiner Mutter, die leidet auch unter Migräne!“ – Da ich, durch den Verkauf der „alten“ Firma seit Anfangs des Monats einen neuen Vorgesetzten habe, fasste ich Mut und offenbarte auch ihm – nach nur einer Woche – alles. Die Reaktion war genau die Gleiche! Auch er kennt es nur zu gut, weil auch seine Mutter betroffen ist – und hat sich sogar für meinen offenen Umgang mit dem Thema bedankt.

Wann ist also der richtige Zeitpunkt über Migräne mit Führungspersonal zu sprechen? So früh wie möglich! Das ist fair für beide Seiten und es lässt sich schnell eine Lösung finden – gemeinsam.

Eine offene Kommunikation über Migräne für ein besseres Verständnis

Eine offene Kommunikation über Migräne ist von großer Bedeutung, um ein besseres Verständnis und mehr Unterstützung zu ermöglichen. Menschen, die unter dieser Erkrankung leiden, sollten nicht zögern, das Thema anzusprechen – auch mit ihren Vorgesetzten.

Durch eine ehrliche und transparente Kommunikation können Missverständnisse vermieden und individuelle Bedürfnisse besser berücksichtigt werden.

Es ist wichtig zu betonen, dass Migräne keine Seltenheit ist und viele Menschen davon betroffen sind. Informationen über Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten können dabei helfen, das Bewusstsein dafür zu schärfen.

Frauen sind häufiger von Migräne betroffen als Männer, werden aber weniger ernst genommen, daher ist es besonders wichtig, ihre Erfahrungen und Geschichten zu teilen.

Eine unterstützende Arbeitsumgebung sowie empathische Kollegen können ebenfalls dazu beitragen, das Gespräch über Migräne zu erleichtern.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Je offener wir über Migräne sprechen, desto besser können wir diese Herausforderung gemeinsam bewältigen.

4 Gedanken zu „Erfolgreich über Migräne sprechen – auch mit deinen Vorgesetzten!“

  1. Liebe Roswitha,
    als Migränepatientin habe ich deinen Artikel verschlungen und mich immer wieder beim Nicken ertappt. Dein Artikel sollte am Arbeitsplatz auslegen, um damit blöde Kommentare wie „Ist die schon wieder krank“ etc. zu vermeiden. Ich habe mich früher selber dabei ertappt, wie ich mich gefragt habe, ob ich nicht doch arbeiten könnte, wenn ich jetzt noch eine Tablette einwerfe. Heute mache ich das nicht mehr und habe festgestellt: Klare Kommunikation ist sooo wichtig. Danke für deinen Artikel!

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    • Liebe Anette,
      ich danke dir für deinen lieben Kommentar! Es freut mich sehr, dass ich mein Beitrag dir gefällt. Ich hoffe sehr, dass sich hier auch Menschen ohne Migräne her verirren, denn es gibt einfach noch immer viel zu viele Klischees da draußen … 🙄
      Bleib gesund!
      LG Rosi

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  2. Für viele sind Kopfschmerzen und besonders Migräne nur Ausreden oder Dinge, mit denen man trotzdem arbeiten kann. Wenig verständlich, denn diese Einstellung ist längst überholt. Oder sollte es sein. Ich habe es mal mit einem Migräne Piercing probiert, da bisher noch kein konkreter Trigger gefunden wurde.

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  3. Liebe Rosi,
    ich glaube, die Intensität und Häufigkeit meiner Migräne entspricht nur einem Bruchteil deiner Erfahrungen – im Laufe der Jahre wurde es auch weniger und wenn ich rechtzeitig eine Tablette nehme, geht es einigermaßen. Aber ernsthaft arbeiten? Einfache, ruhige Routinearbeiten sind möglich, aber schwierige Gespräche, Telefonate, Entscheidungen – das funktioniert nicht.
    Vor einigen Tagen versuchte ich mal, ohne Tablette auszukommen, aber diese Tortur werde ich mir nicht so schnell wieder antun.
    Im beruflichen Umfeld lassen sich Kopfschmerzen und Migräne m. E. kaum verheimlichen (der Gesichtsausdruck verrät es ohnehin), und ich erlebe auch eher Mitgefühl und Verständnis, wenn es mich wieder einmal erwischt hat. Zumindest Kopfschmerzen sind ja ähnlich wie Zahnschmerzen: Jeder kennt sie und freut sich, wenn er keine hat.
    Liebe Grüße
    Astrid

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