Mann schnitt Hund die Zunge raus, damit er nicht mehr bellte! – Fakenews erkennen

(Was es mit der Schlagzeile aus der Überschrift auf sich hat, erfahrt ihr weiter unten, im Beitrag.)

Wer von euch hat heute schon die Nachrichten gelesen und was stand so drin?
Und die vielleicht wichtigste Frage: GANZ SICHER das es sich wirklich um Nachrichten gehandelt hat? Könnte es vielleicht auch eine Werbung oder eine Meinung oder eine Selbstdarstellung oder oder oder gehandelt haben? Ich schätze spätestens jetzt ist jemand von euch ins Grübeln gekommen – und das ist auch gut so! Wir werden heutzutage geradezu mit Informationen überschwemmt. Für unser Gehirn ist das ganz schön viel Input. Dabei noch zu unterscheiden, was jetzt „richtige“ Nachrichten sind und was mit dem „gängigen Journalismus“ wie er sein sollte, nichts zu tun hat, ist gar nicht so einfach, oder?
DOCH! Wie genau das geht und was man beachten sollte, um herauszufiltern, was denn überhaupt die „echten“ Nachrichten sind, darum geht es in diesem Blogartikel. Ein wenig ist glücklicherweise von meinem Autorenstudium noch hängengeblieben und ich möchte mein Wissen gerne mit euch teilen.

Am Ende gibt es sogar noch einen Test, bei dem ihr prüfen könnt, wie affin ihr seid.

Was sind Nachrichten?

Ganz grob gesagt, ist eine Nachricht etwas, das neu ist und irgendjemanden interessieren KÖNNTE. – Das reicht von einer Meldung in den TV-Nachrichten bis zu dem Plausch mit der Nachbarin, der ich erzähle, dass es es am Wochenende regnen soll. Eine „Nachricht“ gibt Antworten auf die 6-W-Fragen:

  • Was?
  • Wann?
  • Wo?
  • Wie?
  • Warum?
  • Mit wem?

Das ich meiner Nachbarin also erzähle, dass es am Wochenende bei uns stark regnen soll, weil ein Wind eine Luftströmung zu uns weht, ist das eine Nachricht. Wenn ich dazu noch sage, dass ich das ich das nicht schön finde, weil ich mit meinem Mann eine Radtour machen wollte, ist – dieser zweite Teil (=meine Meinung) – ein Kommentar.

Merke: Eine Nachricht ist eine OBJEKTIVE Mitteilung über ein Ereignis.

Was sind vertrauensvolle Quellen?

Heute bekommen wir Informationen von allen Seiten. Sei es aus der Zeitung, dem TV, dem Internet oder auch weitergeleitet über SocialMedia, per Briefpost, an Plakaten, aus dem Hörfunk,… Aber ist eine bereits hundertfach weitergeleitete Nachricht über Facebook wirklich nicht so vertrauenswürdig, wie ein Bericht in der Tagesschau auf ARD? Ich sage: Das kommt ganz darauf an!

Vor vielen Jahren war ich auch, wie so viele andere, der Meinung der Tagesschau könne man blind vertrauen. Immerhin ist das ja ein öffentlich rechtlicher Sender. Doch dann fiel mir irgendwann auf, dass immer mehr berichte mit den Worten: „Wie die BILD berichtete…“. Nanu! Das war der Moment, an dem ich mich, noch viel mehr als ohnehin, nach anderen Informationsquellen umgesehen habe.

Völlig egal WO ihr „Nachrichten“ lest, schaut nach Quellenangaben. Je nachdem wo ihr die Nachrichten empfangt, ist es oft schwierig diese überhaupt noch zu finden. Besonders groß scheint das Problem bei Social Media, denn manches wurde so oft geteilt, dass es schwer wird, herauszufinden, wo der Ursprungspost eigentlich her kommt. Bei Printmedien findet ihr oft ein Sternchen (*) oder eine kleine hochgestellte Zahl (²) beides verweist meist darauf, dass es eine Anmerkung dazu gibt. Meistens ist diese dann direkt unter dem Artikel zu finden.

Große Nachrichtenagenturen in Deutschland sind z.B. dpa und reuters. Hier sind meist freie Reporter unterwegs, auf der Jagd nach Neuigkeiten. Diese können dann von allen Medien genutzt werden, um sie in ihrem „Newsfeed“ zu verbreiten. Sicher habt ihr schon öfter das Kürzel .dpa gesehen. Achtete mal darauf, oft ist am Foto zu einem Bericht zu erkennen.

Wenn in einem Artikel z.B. auf eine Studie Bezug genommen wird, versucht diese Studie zu finden. Es wird gar nicht angegeben, um welche Studie es sich handelt? Dann solltet ihr skeptisch sein! Prüft auch WER ggf. den Artikel geschrieben hat. Wenn ein Automobilkonzern schreibt, dass die Belastung durch Feinstaub gering ausfällt,

Schon gewusst: Auch Seiten wie Wikipedia solltet ihr nicht blind vertrauen! Im Gegensatz zum Glauben vieler, handelt es sich hier nicht um ein geprüftes Onlinelexikon. Das heißt, eine Prüfung erfolgt zwar schon, aber nur von einigen wenigen. Es ist z.B. Konzernen ohne weiteres möglich eigene Einträge zu schreiben und sich so in ein besseres Licht zu rücken, denn mitschreiben darf dort JEDER! (Selbst ich hatte früher mal ein Konto…) Ihr lest dort also NICHT ALLES, sondern das, was irgendwer anders für wichtig hält. Kleinere Beiträge, z.B. für eine kleinere Band, die eher unbekannt ist, werden gar nicht erst veröffentlicht, da jemand bei Wikipedia entschieden hat, dass dieser Artikel nicht genug von euch interessiert. Nur ein Beispiel von Vielen.

Wie teile ich selbst Informationen ohne Fakenews zu verbreiten?

„Mann schnitt Hund die Zunge raus, damit er nicht mehr bellte!“ – So (oder so ähnlich) lautete die Schlagzeile eines Artikels, der vor einigen Jahren viral ging. Er wurde sehr oft auf geteilt und war sogar auf einigen Onlineseiten zu sehen. Auch ich sah den Artikel und habe mich schon auf Grund der Überschrift aufgeregt, dass Menschen so grausam sein können. Meine Finger juckten bereits, weil ich darüber bloggen wollte. Ich las also den ganzen Artikel und siehe da, er war gar nicht so grausam, wie ich erwartet hatte. Der profane Grund: Es war ein Experiment. Die Ersteller wollten zeigen, wie schnell sich Fakenews verbreiten. Daher hatten sie eine Überschrift gewählt, welche die Emotionen bei den Leser ansprach.

Eine tolle oder erschreckende Nachricht gesehen, die ihr am liebsten sofort mit euren Freunden teilen wollt? Stopp! Hier gilt ganz klar erst einmal: Erst denken, dann teilen!

Bevor ihr etwas teilt:

  • Meldung genau anschauen (steht z.B. irgendwo etwas wie „Werbung“, „Ad“, „sponsoring“?)
  • Lest den gesamten Artikel.
  • Worauf bezieht sich der Autor (Quellenangaben prüfen)
  • Nach weiterer Quelle suchen (Berichtet noch eine andere Quelle über das Thema?)
  • Mein Tipp: Im Zweifel einfach den Finger vom Teilenbutton lassen!

Testet eurer Wissen!

Fühlt ihr euch jetzt sicher(er) im Umgang mit Medien? Dann besteht ihr diesen Test sicher mit Bravour:

https://der-newstest.de

(Kostenlos, keine Anmeldung oder ähnliches erforderlich)

 

 

[Quellen: Bundeszentrale für politische Bildung, Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Landesanstalt für Medien NRW, Medienanstalt Berlin Brandenburg]

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