Streaming – das neue rauchen

23 pro Sekunde!

So viele Bäume bräuchte es, um das weltweite „Googeln“ auszugleichen.

Wer sich das nicht so recht vorstellen kann, dem empfehle ich einen Blick auf das Projekt „CO2GLE“. Die Künstlerin Joana Moll hat hier eine Seite geschaffen, die zählt, wie viel CO2 ausgestoßen wird, während die Seite geöffnet ist. Eine weiße Seite, mit schwarzem Text, keine Bilder und doch ist das Ergebnis erschütternd:

Wer sein Onlineverhalten genau analysieren möchte, für den gibt es das kostenlose Firefox Add-On „Carbonalyser“ von „The Shift Project“. Dieses kleine Tool zeigt nicht nur an, wie lange ihr bereits im Internnet unterwegs seid, sondern auch, wie viel CO2 ihr damit verursacht hat. Toll finde ich, das es sehr simpel dargestellt ist (z.B. wird angezeigt, wie viele Smartphones man dafür hätte laden können oder welche Strecke mit dem PKW dieses in etwa entspricht).

Analysen zu Folge, verursacht unser Onlineverhalten das meiste CO2. So sollen auf die Produktion von digitalen Inhalten 45%, auf die User 55% entfallen. Das meiste davon (80%), zumindest beim Konsum, auf das Videostreaming (Unnützes Wissen: ¼ davon sind Pornos.)

Enthaltsamkeit

Welches Fazit können wir aus den Ergebnissen ziehen und vor allen wie selbst handeln?

Niemand sagt, man solle jetzt alle Computer, TV-Geräte, Smartphones etc. abschalten (wobei das vermutlich Milliarden Tonnen CO2 einsparen würde.) Aber unsere Bequemzone sollten wir in jedem Fall verlassen.

Mein Vorschlag rettet zwar nicht die Welt, aber vielleicht ja ein paar graue Zellen:

  • – Filmabend mit Freunden. Statt das jeder für sich streamt, mehrere zusammen.
  • – Nicht mit jeder Frage eine Suchmaschine beauftragen, sondern erst einmal selbst nachdenken oder vielleicht sogar mal das gute alte Lexikon/ Wörterbuch/ Fachbuch aus dem Regal kramen.
  • – Statt neueste Spiele am PC zu zocken, mal wieder mit Familie und Freunden Brettspiele (oder noch besser Rollenspiele ;-)) spielen.
  • – Einen ausgiebigen Spaziergang machen, statt ziellos das Internet zu erforschen.
  • – Statt stundenlanges Chatten mit Freunden, diese einfach persönlich treffen.
  • – Keine Berieselung von Serien oder TV-Programm (besonders wenn es eh nur im Hintergrund läuft) und stattdessen einfach ein gutes Buch lesen.

Ich gehe jetzt mit gute Beispiel voran und widme mich meinem aktuellen Buch (Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär), welches wirklich wunderbar ist, um darin Stunden zu verbringen.

Jetzt wünsche ich euch einen schönen (offline) Sonntag, getreu dem Motto: Erst denken, dann Googlen! 😉

[Quellen: The Shift Project / Joana Moll / Einstein Centre Digital Future / TU Berlin]

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