Der Schnabeltierwerfer Teil 1 [Spielbericht Deponia]

Ein (nicht so) netter Abend

Schauplatz: Dungonga, eine karge Insel in der Siffigen See. Hier liegen viele Piratenschiffe, die meisten davon umgebaut zu Läden bis hin zu Restaurants und Bordellen. In dieser Gegend ist ein Trio unterwegs, welches wohl unterschiedlicher kaum sein könnte:

Homungoliath“, ein Rattenmensch. Gekleidet in Lederresten und einem Schädel seiner Ahnen als Kopfschmuck. Stets dabei hat er seinen kleinen Teddybären und seine Schnuffeldecke, selbst dann, wenn er sich auf seinem Minibike die abgestandene Luft um‘s Fell wehen lässt. Leider lassen machen ihn einige Geräusche auf der Stelle müde…

Uuayeahhaa‘eeiii“, eine füllige Eisenschwein-Händlerin aus Schrottland. Ihr Markenzeichen ist, neben ihrem Ruder und dem Fischernetz, ihre laute Stimme. Unpraktisch sind für sie nicht nur die Fahndungsmeldungen des Organon, sondern auch ihr Sprachfehler. Da kann auch nicht drüber hinwegtäuschen, dass sie jeden als ihren Freund bezeichnet.

Casisus 200“, ein zur Kampfmaschine umgebauter Börsenroboter. Allerdings ist er Pazifist. Dank seines eingebauten Humorchips („h-a-r–h-a-r“) nimmt er es gelassen und berechnet alles schneller als sein eigener Schatten – besonders gerne Wahrscheinlichkeiten.

Der Abend ist hereingebrochen und das Trio möchte irgendwo einkehren, um sich die Bewohner ein wenig näher anzuschauen. Die Wahl fällt zweistimmig auf die „Ölige Kantine“. Im Inneren ist es dunkel und laut. Aus den Lautsprechern dröhnt Computermusik, die Homungoliath die Ohren anlegen lässt. Casius 200 „b-i-e-b-t“ hingegen direkt die Tanzfläche und macht rhythmische Bewegungen. Da diese ein wenig stocken, könnten Außenstehende jedoch schnell denken, er hätte einen Wackelkontakt. Während der Rattenmensch Hipster anrempelt – und diese mit einem bösen Blick bedenkt, wenn sie sich zu ihm umdrehen, schlägt Uuayeahhaa‘eeiii dem Wirtsroboter ein Geschäft vor: Sie will singen und hebt die Stimme. Bevor die Situation eskaliert, kommt Casius dazu. Er lenkt den Wirt ab, indem er seinen (nicht vorhandenen) Businessplan optimiert. Dafür bekommt Casius 200 sogar ein Fässchen leckeres ranziges Motoröl. Da es in der Öligen Kantine keine Übernachtungsmöglichkeiten gibt, machen sich die drei auf dem Weg zu einem nahegelegen Hotel.

Schlaf der (Un-)Gerechten

Als das Trio die „Wombat“ ein windschiefes Hotelschiff, betritt, treffen sie auf eine bleichgesichtige Frau. Wie sich unschwer an der Frage:. „Wie viele Särge braucht ihr?“ erkennen lässt, handelt es sich Rezeptionistin. Glücklicherweise ist noch ein Zimmer mit drei madigen Holzkisten frei. Für Casisus wird sogar eine Aufladestation angeschlossen. Homungoliath und Uuayeahhaa‘eeiii legen sich schlafen – wobei Letztere auf Grund ihres massiven Körperbaus doch einige Schwierigkeiten dabei hat – und der Roboter schaltet auf StandBye.

Mitten in der Nacht zeigen die Exzesse des vorangegangenen Abends ihre Wirkung: Ein mächtiger Druck lastet auf der Blasen der (Halb-)Humanoiden. Als erstes erwachte die Händlerin, quälte sich aus ihrer Kiste und suchte eine Möglichkeit zur Erleichterung. Als Uuayeahhaa‘eeiii schließlich vor der Toilettentür stand, war diese jedoch verschlossen. Eine weibliche Stimmer drang durch die Tür zu ihr. Einen wirklichen Sinn konnte die Schrotthändlerin jedoch nicht erkennen. Nur irgendwas davon, dass die Frau – auf den grade so benötigten Sitz – Hilfe brauchte. Mit ihrer lauten Singsang-Stimme, dass gewisse Dinge doch jeder selbst erledigen sollte!

Homungoliath hingegen torkelte an Deck, um sich von der Reling zu erleichtern. Während sich ein gewaltiger Strahl in die Siffige See ergoss, tauchte plötzlich eine grauhaarige Frau neben dem Verursacher auf. „Ihr seid der Richtige. Euch habe ich gesucht. Ich brauche eure Hilfe.“ – Was der Rattenmensch zwar nicht ignorierte, aber da ihn die Stimme müde macht, döste er direkt ein. Als Homungoliath kurze Zeit später erwachte, war die Frau verschwunden.

Das Betriebssystem von Casius 200 fuhr hoch, da seine Batterie vollständig geladen war. Als seine Prozessoren vollständig online waren, registrierte er eine Humanoide vor sich. Sie übertrug ihr Hilfegesuch, sowie Koordinaten an den Roboter und verschwand.

Die weitere Nacht verlief ereignislos.

Immer schön auf Hygiene achten

Nach dieser, nicht erholsamen, Nacht machte sich das kurios anmutende Trio auf den Weg zu Treffpunkt, auch wenn keiner so recht wusste, warum. Sie hatten eben einfach nichts besseres zu tun. Dank Casius toller Führung, kamen sie schnell ans Ziel. Plötzlich blitzte es und eine, wohl bekannte, grauhaarige Frau erschien. Wieder erzählte die Dame, dessen Namen die Helden nie kennen würden, davon, dass sie Hilfe brauchte: Als sie von einer Parallelwelt erzählte, in der es keine Zahnbürsten gibt, hatte Casius 200 bereits gerechnet und eine manuelle, selbstverständlich gebrauchte, Zahnbürste hervor und überreichte diese der verdutzten Dame. Für den Roboter war der Vorgang damit abgeschlossen: Die Frau bat um Hilfe, sie bekam eine Zahnbürste, für die Parallelwelt in der es keine Zahnbürsten gibt. Doch die Dame hatte wohl noch anderes mit den Dreien vor: „Eine geheime Waffe wurde, von einem Organon gestohlen. Ihr müsst sie zu mir bringen!“ Da jedoch keiner der Dreien einer aus dem Nichts erscheinenden Gestalt traute, einigte man sich darauf, die besagte vor Ort zu vernichten. Doch dazu müsste man sie erst einmal finden – und natürlich in diese schiefe Parallelwelt gelangen (in der es keine Zahnbürsten gibt). Und diese Aufgabe sollte für Homungoliath, Uuayeahhaa‘eeiii und Casius 200 noch so einiges an Herausforderungen bereits halten.

Fortsetzung folgt…

Ihr wollt wissen, ob das ungleiche einen Weg findet und ob auch alle eine Zahnbürste dabei haben? Dann bleibt neugierig und lebst bald schon den zweiten Teil des Spielberichtes. 😉

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