2052 ist das neue 1984 [Rezension – SciFi]

Theresa Hanning

Die Optimierer

272 Seiten

Bastei Lübbe [29.09.2017]

ISBN 9783404208876

~°~ Klappentext ~°~

Im Jahr 2052 hat sich die Bundesrepublik Europa vom Rest der Welt abgeschottet. Hochentwickelte Roboter sorgen für Wohlstand und Sicherheit in der sogenannten Optimalwohlökonomie. Hier werden alle Bürger von der Agentur für Lebensberatung rund um die Uhr überwacht, um für jeden Einzelnen den perfekten Platz in der Gesellschaft zu finden. Samson Freitag ist Lebensberater im Staatsdienst und ein glühender Verfechter des Systems. Doch als er kurz vor seiner Beförderung beschuldigt wird, eine falsche Beratung erteilt zu haben, gerät er in einen Abwärtsstrudel, dem er nicht mehr entkommen kann. Das System legt alles daran, ihn zu optimieren … ob er will oder nicht.

~°~ Eindrücke / Meinung ~°~

Die Zukunft ist optimal, denn 2052 wird alles optimiert. Von der Maschine bis zum Menschen. Selbstbestimmung war gestern. Damit jeder Bewohner der BEU (Bundesrepublik Europa) das Beste für das Wohl der Allgemeinheit bietet, gibt es sogenannte Lebensberater. Samson Freitag ist einer von ihnen, wenn sich sogar der Beste. Ein unbescholtener Bürger im Dienste der Optimierung. Seine Freundin ist von seiner „Gutmensch“-Einstellung alles andere als begeistert und findet die ganze Überwachung bedenklich. Samson will von alledem nichts wissen, doch dann nimmt sein Leben einen rasanten Lauf – Berg ab!

Kaum haben seine Eltern Samson zu einem Essen eingeladen, scheint das Chaos seinen Lauf zu nehmen. Statt Beförderung wird er außer Dienst gestellt, statt Verlobung trennt sich seine optimale Freundin, statt Freiheit erwartet ihn das Internat, … Alles nur, weil Samson Schuld am Tod einer Kundin sein soll. Dabei war das Ergebnis eindeutig! Versucht ihn jemand loszuwerden? Warum ist ihm vorher nie aufgefallen, was für Daten von ihm gesammelt und ausgewertet werden? …

Theresa Hanning hat einen prägnanten Schreibstil, der den Leser in seinen Bann zieht. Es fiel mir teilweise sehr schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Die Geschichte ist spannend, allerdings fehlte mir da der „Kick“. Die ganze Zeit dachte ich, es würde gleich etwas extrem außergewöhnliches passieren. Oft waren die Handlungen jedoch vorausschaubar, nichts desto trotz in jedem Fall sehr interessant, besonders da es „Weiterentwicklungen“ von bereits heute vorhandenen „Dingen“ geht – und nicht zuletzt dem Leser die Augen, im Umgang mit seinen eigenen Daten, öffnet.

~°~ Fazit ~°~

Für mich hat dieser Roman eine ganze Menge Parallelen zu George Orwells „1984“. Da ich diesen Klassiker erst kürzlich gelesen habe, fielen mir diese Schnittpunkte vermutlich extrem auf. Dennoch war auch „Die Optimierer“ sehr interessant. Quasi ein modernes Update: 2052 ist das neue 1984. 😉 Für alle die wissen wollen was die Zukunft bringen könnte: Lesepflicht! 🙂

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