… und wenn ich groß bin fliege ich zum Mars!

Nick Heathcote, Marshall Corwin, Susie Staples

Abenteuer Weltraumfahrt

Verlag: Bertelsmann
Erscheinungsjahr: 1993
Seiten: 96
ISBN: 3-570-02478-4
Altersempfehlung: ab 10 Jahre

~ Klappentext ~

Seit Jahrhunderten haben die Menschen davon geträumt, in den Weltraum zu reisen, aber erst seit jüngster Zeit verfügen wir über die Technik, die es uns erlaubt, andere Welten als unsere eigene zu erkunden. Am 12. April 1961 überwand der sowjetische Kosmonaut Jurij Gangarin als erster Mensch die Schwerkraft der Erde. Die bemannte Raumfahrt wurde Wirklichkeit. Acht Jahre später, 1969, landeten Neil Armstrong und Buzz Aldrin auf dem Mond. Dieses Buch hält Rückschau auf die verblüffenden Leistungen der vergangenen Jahre und schildert Höhepunkte der bisherigen Entwicklung. Es beschreibt, was sich heute in der Welt der Raumfahrt abspielt: wie ein Astronaut ausgebildet wird, wie sich das Leben an Bord einer Raumstation gestaltet, wie Raketen und Raumsonden arbeiten. Es lädt zu einer phantastischen Reise in die Zukunft ein, einer Reise, die den Menschen auf den Mond, zum Mars und darüber hinaus führen wird.

~ Eindrücke ~

Schon der Coverdruck, der einige Satelliten über der Erde und den Mond im Hintergrund zeigt, lädt zu einer Reise ins All ein.
Schlägt man dieses Buch auf bekommt man eine kurze Übersicht. Der Inhalt ist übersichtlich aufgeführt und mit den entsprechenden Seitenzahlen des Beginns versehen. Es gibt eine kurze Einführung wovon dieses Buch handelt, die aber leider fast dem Klappentext gleicht.

Es beginnt mit einer Einführung in die Astronomie. Hier werden die Planeten unseres Sonnensystems mit Fakten aufgeführt. Das sieht z.B. so aus: „Merkur: Sehr heiß, steinig, kraterbedeckt, weder Luft noch Wasser“. Auch auf Galileo Galilei und seine Entdeckungen wird kurz eingegangen.

Schon kurz darauf heben die Autoren mit dem Leser ab. Sie erzählen wie es überhaupt möglich war in die Weiten des Universums vorzudringen. Sozusagen ein kleiner Rückblick in der Geschichte, der durch die wesentlichen Faktoren aber spannend gehalten wird. So wird auf die Erfindung des Schwarzpulvers ebenso eingegangen wie auf die Raketenbeessenheit der Menschen um 1920.

Raketen und Shuttle werden von innen gezeigt, ein kurzer Überblick über die ersten Starts gegeben. Ein Beispiel: „Space Shuttle: Amerikas revolutionäre Startrakete flog erstmals 1981. Besonders schön finde ich den Größenvergleich, bei dem Raketen und Shuttles nebeneinander vor einer Skala abgebildet sind. Um sich die Größe auch bildlich vorstellen zu können befindet sich am Rand ein Mensch.

Blättert der wissbegierige Leser weiter so landet er mit Armstrong & Co. auf dem Mond und kann von dort die Erde bildlich betrachten. Schon ein komisches Gefühl einmal der Erde und nicht der Sonne beim „aufgehen“ zuzusehen.

Besonders viel Aufmerksamkeit widmen die Autoren dem Space Shuttle. Auf mehreren Seiten wird nicht nur auf die Technik, sondern auch die Lebensbedingungen der Astronauten eingegangen. Spätestens hier wird einem bewusst was ein „Weltraumfahrer“ alles leisten muss.

Es wird ein Überblick über die Zukunft verschafft. Raumstationen werden vorgestellt, Pläne für Siedlungen gezeigt. Sehr interessant ist hier ein Foto eines Kosmonauten unter der Dusche im Skylab. Diese Konstruktion hat wenig mit dem uns bekannten Duschvergnügen gemeinsam. Hier bekommt man als Leser den Eindruck Dinge „von einem anderem Stern“ zu sehen.

Selbst die Menschen die auf der Erde zurückbleiben und ohne die ein reibungsloser Ablauf nicht möglich wäre finden ihren Platz in diesem Buch. Es ist spannend zu sehen wie viele Personen wirklich hinter einem einzigem Flug stecken, meist sieht man ja nur die Astronauten als „Helden“.

Wer nun Lust bekommen hat selbst einmal die Sphären unseres Universums zu erkunden erfährt welches harte Training er dafür absolvieren muss – und das es nur die wenigsten schaffen.

Besonders toll finde ich das die Autoren auch die Schattenseiten aufzeigen. Hier wird z.B. der Astronautin Christa McAuliffe gedacht, welche die erste Lehrerin im All werden sollte. Leider explodierte die Maschine nach 73 Sekunden und alle sieben Astronauten an Board starben. Auch der wohl bisher berühmtesten Katastrophe die mit den Worten „Houston, wir haben da ein Problem …“ begann hat ihren Platz gefunden. Ich finde es wichtig das auch diese Seite der Weltraumfahrt gezeigt wird. Hier bekommt man als Leser einen guten Eindruck davon wie gefährlich der Vorstoß in die Tiefen des Weltalls sein kann – und das manchmal schon auf der Erde.

Wie es sich, meiner Meinung nach, für ein Sachbuch über den Weltraum gehört, wird auch auf die Möglichkeit von fremden Leben eingegangen. Ein kleiner Auszug: „Unsere Sonne ist nur einer unter etwa hundert Billionen Sternen im Weltall. Viele Wissenschaftler halten es für unwahrscheinlich, dass bei der unvorstellbar riesigen Ausdehnung des Universums der Mensch darin das einzige intelligente Lebewesen ist.“ In diesem Abschnitt wird ebenso gezeigt wie Wissenschaftler Kontakt mit fremden Lebensformen aufnehmen wollen, wie auch (angebliche) Ufosichtungen und der Einzug des „Science Fiction’s“ in Bücher und Filmen.

Für alle die nun einmal die Weltraumfahrt hautnah erleben möchten stellen die Autoren das „U.S. Space Camp“ in Hunstsville vor. Auch ich träumte nach diesem Bericht davon, einmal dort in die Rolle der Astronautin schlüpfen und ein Training absolvieren zu dürfen. (Leider wurde mir dieser Kindheitstraum verwehrt.) Wer nicht gleich so tief in die Rolle schlüpfen möchte, dem werden einige auserwählte Museen in aller Welt vorgestellt. Da sich um ein Buch für Kinder und Jugendliche handelt ist die Auswahl sehr begrenzt, dafür wurde aber darauf geachtet das die Kids dort nicht zu kurz kommen.

Natürlich wirft auch das beste Sachbuch noch Fragen auf. Die Autoren haben daher am Ende ein Kapitel mit dem Titel „Fragestunde“ eingesetzt. Hier werden Fragen gestellt (und natürlich beantwortet) die Kinder gerne einmal einem Astronauten über den Flug in der Raumfähre stellen würde, wie z.B. „Welche Uhrzeit gibt es im Weltraum?“ oder „Gibt es Geruch im Weltraum?“. – Ich finde das sind durchaus Fragen die nicht nur Kinder, sondern auch durchaus Erwachsene interessieren.

Im letzten Teil findet sich das „Logbuch der Raumfahrt“. Hier ist mit Datum, Foto und Landesflagge aufgeführt wann welches wichtige Ereignis stattfand. Auszug: „3. November 1957 – Die Sowjetunion startet Sputnik 2. Er trägt als lebenden Passagier die Hündin Laika an Bord. Diesmal war die Raumkapsel kegelförmig und verfügte über eine Druckkabine für Laika, die den Flug leider nicht überlebte.“ Dieses Logbuch bietet einen schnellen Überblick.

Sehr schön finde ich die vielen Fotos und Zeichnungen. Sie machen alles anschaulicher und verdeutlichen das gelesene. Auch das immer wieder auf entsprechende Personen, z.B. Wissenschaftler oder Astronauten eingegangen wird macht Lust mehr zu erfahren.
Der Schreibstil ist mehr kindgerecht als sachlich-nüchtern gehalten. Dieses animiert zum weiterlesen und macht neugierig darauf was sich hinter den Titeln verbirgt.

~ Fazit ~
Ein sehr schönes und kindgerechtes Sachbuch über die Weltraumfahrt, welches durch spannende Texte und eindrucksvolle Fotos neugierig macht noch mehr zu erfahren.

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