Böse Kunden – Wenn König sein zu Kopf steigt

Der Kunde ist nur so lange König,

wie er sich wie ein König benimmt!

Wie die meisten von euch bereits mitbekommen haben arbeite ich im Bereich der Kundenbetreuung. Den lieben langen Tag kümmere ich mich um die kleinen und großen Wünsche, Sorgen und Probleme der Kunden. Ob nun Bestellannahme, Vorschläge, Versandnachfragen, Produktdetails oder technischer Support. All das und noch viel mehr darf ich machen. Ich mag meinen Job, weil er wirklich abwechslungsreich ist, aber manchmal, ja manchmal, da denke ich so bei mir „Ohne Kunden würde der Job noch viel mehr Spaß machen.“

Die Sache mit dem Datenschutz

So hatte ich einen Kunden der die Rechnungsadresse seiner Frau ändern lassen wollte, weil die beiden umgezogen sind. Schön und gut, darf ich aber nicht. Passte dem guten Mann natürlich gar nicht und er akzeptierte auch nicht, dass aus Datenschutzgründen seine Liebste sich bitte selbst melden möchte. In Deutschland wäre das nämlich nicht so, dass wüsste er ganz genau. Selbstverständlich sagte er dieses mit Nachdruck, sprich er schrie mich an, woraufhin ich ihm ein schönes Wochenende wünschte und das Gespräch beendete. – Hey Leute, wir sind nicht taub! Wer uns anschreit erreicht absolut gar nichts, wenn nicht sogar das Gegenteil von dem was er möchte.

Koffeinentzug ohne Hilfsmittel

Ein anderer Mann beschwerte sich darüber das er die Vakuumverpackung seines Pulverkaffees nicht ohne eine Schere aufbekommen würde. Das würde gar nicht gehen, dass er erst ein Werkzeug bräuchte, um an den Inhalt zu kommen. Bei anderen Produzenten gebe es ja auch eine Lasche zum Aufziehen! – Ja nun, egal ob Lasche oder nicht. Ich persönlich bekomme diese Verpackungen wirklich NIE nur mit der Hand auf, völlig egal welcher Hersteller. Und mal ehrlich: Ist das so viel Arbeit einfach mal eben die Verpackung aufzuschneiden???

Reden ist Gold

Dann gibt es noch die Paare, zumeist ältere Eheleute, die offensichtlich nicht mehr miteinander reden. So rief mich der Mann an, da er Ersatzteile für ein Möbelstück benötigte. In mühevoller Kleinarbeit suchte ich die benötigten Teile mit dem Kunden zusammen heraus und bestellte sie. – Bis dato waren schon knapp sechs Minuten vergangen. – Dann sagte er, seine Frau möchte mich auch noch mal kurz sprechen und diese fragte mich dann nach einer Rücksendung des Möbeltisches. Etwas irritiert erklärte ich ihr das Vorgehen und dann sagte die Dame sie werden es sich überlegen. Die Ersatzteile solle ich bitte doch (noch) nicht rausschicken. Da sie nach der Verabschiedung nicht direkt aufgelegt hat, hörte ich wie sie zu ihrem Mann sagte dass sie es doch lieber zurückschicken möchte. – Ganz ehrlich: Ich (wir) hassen so etwas. Klar, versuchen wir dem Kunden zu helfen so gut es geht. Allerdings müssen wir auch bestimmte Dinge erfüllen und rechtfertigen, zum Beispiel haben wir pro Anruf nur eine bestimmte Zeit zur Verfügung – und die liegt weit unter fünf Minuten. Ihr könnt uns also helfen, wenn ihr alle benötigten Daten schon parat habt. – Vorher mit einem Partner gesprochen haben ist manchmal auch nicht verkehrt. 😉

Mobilfunk der 20er Jahre

Eine Kundin hatte ich, die eine Karte für Ihr Smartphone aktivieren wollte. An sich ja keine große Sache. – Wenn man mal davon absieht, dass dieses nicht zu meinem Aufgabengebiet gehört und ich damit keinen Zugriff auf die benötigten Daten haben. – Allerdings bestand die werte Frau nichts desto trotz darauf, dass Sie das Mobilfunkgerät 1916 gekauft hätte, selbst als ich vorsichtig „Sie meinen 2016?“ fragte. „Nein, 1916!“ – Nun gut, war eh für eine andere Abteilung. Aber ich frage mich trotzdem, ob die Kollegen ihr mit der Freischaltung helfen konnten … 😀

Eine Suchmaschine weiß eben doch nicht alles

Aber auch Firmen melden sich bei mir. Im Normalfall haben Sie die gleichen Anliegen wie Privatkunden. Etwas anderes ist es wenn dann ein „Kartenerstelldienst“ anruft. – Ihr wisst schon, die mit den Kameraautos, die man fragt, wenn man wissen möchte wo sich etwas befindet. Ich kann jetzt wohl behaupten, dass die Mitarbeiter dort ihre Informationen direkt von den Geschäften selbst beziehen, denn mehrfach hatte ich verschiedene Mitarbeiter dran, die fragten ob es Filiale XY noch geben würde. – Irgendwann habe dann darauf hingewiesen, dass sie einfach auf unsere Homepage gehen könnte, da wären alle aufgelistet. Die Antwort? Diesen Daten trauen sie nicht, sie wollen sich absichern … – Ich lass das jetzt einfach mal so stehen und ihr lasst diese Aussage auf euch wirken. 😉

Fazit

Ja, trotz den ganzen „bösen“ Kunden mag ich meinen Job. Aber ab und wünsche ich mir ein wenig mehr Respekt und eine sachliche Ebene. Das hilft Anliegen schneller zu klären. Ernsthaft! – Und abgesehen davon kann die Person dran ist, absolut nichts für das was vorher vielleicht schief gelaufen ist. Oder wollt ihr beim Bäcker angeschrien wären, weil die Fachverkäuferin sich am Ofen verbrannt hat, als sie eure Brötchen rausgeholt hat? Denkt mal drüber nach!

In diesen Sinne wünsche ich euch allen ein schönes – friedliches – Wochenende. 🙂

 

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