Eine Herausforderung jagt die Nächste – MonatsrückBlog August

Bei anderen sieht eine Hochzeit planen oft mühelos aus. Auch ich hatte mehr als früh genug angefangen und organisiert. Alles konnte reibungslos laufen. Doch schnell wurde uns klar: Das funktioniert nur dann, wenn keine anderen Personen involviert sind! Eine Herausforderung jagte die Nächste! Von einer Band, die plötzlich unvollständig ist, über ein Fahrzeug, das wir nicht haben, bis hin zu einem Feuer, das vielleicht gar nicht erst angehen sollte. Und weil wir ja ohnehin so beschäftigt waren – und ja auch noch arbeiten mussten – gab es noch einen Wasserschaden on top. Unser August war vielleicht mit Abstand der härteste Monat des Jahres.

Hochzeit

Den wohl größten Punkt nahm, wie wohl kaum anders zu erwarten, unsere bevorstehende Hochzeit ein. Wie konnte es anders sein, als dass sich neue Steinchen türmten? Generell mag ich Steine, da lassen sich tolle Dinge draus machen. Aber wenn man seit über einem Jahr „den schönsten Tag des Lebens“ plant und dann, so kurz vorher, scheinbar alles schief zu gehen scheint, verzichte ich gerne auf Steine. Tatsächlich gab es in diesem Monat Tage, an denen wollte ich mir am liebsten eine Decke über den Kopf ziehen und einfach nur heulen. ABER: Für eine Decke ist es viel zu warm, wir haben bereits eine Menge Geld ausgegeben und einfach aufgeben war noch nie meine Stärke. Also machen wir das, was wir immer tun: das Beste daraus!

Auto

Auf dem Land ein Auto leihen? Scheinbar ein Ding der Unmöglichkeit! Einen Anbieter fanden wir, bei denen wir zumindest einen Kombi für die Tage mieten konnten – für 134 EUR . PRO TAG!!! Da wir das Fahrzeug nur mieten und kaufen wollten, verzichteten wir dann doch.

Band

18 Tage vor dem Auftritt fiel einem Bandmitglied auf, dass er an dem gebuchten Tag ja gar keine Zeit hat! Er hatte seiner Frau (Künstlerin) versprochen, mit auf einen großen Handwerkermarkt zu gehen und sie dort zu unterstützen. Sonst würde er sich immer alle Termin aufschreiben, doch genau diesen hatte er „vergessen“. – Uns wurde die Wahl gelassen, ob wir komplett stornieren und eine Band suchen möchten oder eben diese Band, nur eben mit einem Mitglied weniger, spielen zu lassen. – Als ob wir so kurz vor dem Termin eine Alternative finden würden …

Catering

Da wir keinen Direktcaterer gefunden hatten, nutzten wir letztlich einen Vermittler. Leider führte das dazu, dass Antworten ewig dauerten. Von der angegebenen Flexibilität merkten wir nur wenig, besonders als dann plötzlich – nur wenige Wochen vor dem Termin – nicht einmal klar war, ob der beauftragte Cateringservice, den Auftrag ausführen könne: Personalmangel …

Eheringe

Den allerstressigsten Punkt nahmen unseren Eheringe – bereits im letzten Jahr bestellt und im Januar dieses Jahres vollständig bezahlt – ein, denn denen mussten wir wahrlich hinterherrennen. Trotz dass von unserer Seite alles geregelt war, konnten wir sie erst 29.08. (!!!) in den Händen halten. (Hochzeitplaner raten zu einer Abholung spätestens 6 Wochen vor der Zeremonie. DAS sollte auch den entsprechenden „Werkstätten“ bekannt sein und diese sich daran orientieren …)

Haardesign und MakeUp

Da ich selbst genau Null Ahnung davon habe Frisuren zu machen – schon gar nicht an mir selbst – und fast genauso wenig Ahnung von MakeUp, versuchte ich einen Termin in einem entsprechenden Hairstudio zu bekommen. Leider fand ich nur einen Salon, der am Hochzeitsdatum noch etwas freihatte – und das nur am Nachmittag. Nützte mir also absolut nichts. Haare also doch einfach offen lassen? Vorweg fragte ich einfach meine Schwiegermutter, ob sie Haare flechten kann und das bei mir machen würde. Sie fühlte sich geehrt, und probte einen Tag meine „Wunschfrisur“. Es gelang und ich „buchte“ sie für den Hochzeitsmorgen. Für das MakeUp suchte ich mir eine einfache Anleitung im Internet, für ein ebenfalls einfaches und dezentes MakeUp, und nutze die Chance entsprechende vegane Produkte zu erwerben.

Kühlschrank

Zum Glück fiel uns noch rechtzeitig ein, dass der Kühlschrank, welcher sich in der gebuchten Location befindet, viel zu klein für alle Getränke ist. Wir suchten uns daher einen Anbieter, der einen Getränkekühlschrank verleiht, fanden diesen. Leider war es nicht möglich vorab herauszufinden wie viel die Lieferung kostet, da unser Lieferort die Kilometeranzahl überstieg – und wir, nach telefonischer Rückfrage, wieder auf die Homepage verwiesen wurde, wo es die Kilometer ja eben nicht gab …

Location

Um genügend Zeit zum Aufbau zu haben, haben wir die Scheune bereits den kompletten Vortag gemietet. Was aber nicht ganz klar war, ob es nun Tische vor Ort oder nicht. (Gab es, aber zu wenige.) Die Schlüsselübergabe wollten wir einfach an dem entsprechenden Morgen machen, damit wir nicht zweimal hinfahren müssten. Doch das war dem Vermieter „zu knapp“ und so fuhren wir bereits am späten Mittwochnachmittag hin – und nutzten die gewonnene Zeit, um schon einiges aufzubauen.

Wetter (Rahmenprogramm)

Als Abschluss für die Feier hatte ich mir eine Feuershow mit „Flammenden Herz“ gewünscht. Bereits im letzten Jahr gab es da schon Schwierigkeiten, da die gemietete Scheune unter Denkmalschutz steht und erst die Stiftung tagen musste. Eine Lösung war dann, nach einigem Hin- und Her gefunden. Allerdings keine, was das Wetter betraf, denn eine Alternative, falls es z. B. zu windig ist oder zu stark regnete, gab es nicht. Wir mussten also hoffen und spätestens 48 Stunden vor dem Termin entscheiden, ob die Crew kommen soll oder eben nicht.

Mehr zu den einzelnen Punkten und natürlich auch wie die Zeremonie war – und vor allen Dinge OB wir überhaupt „JA“ zueinander gesagt haben, wird in künftigen Blogartikeln zu lesen sein. 😉

Land unter

Was kann man am allerbesten gebrauchen, wenn man ohnehin total im Stress ist? Ganz klar: Einen Wasserschaden! Durch starke Regenfälle liefen erst die Zisternen voll, dadurch dann das Überlaufbecken und letztlich der Keller. Vermutlich wäre es noch einige Tage unentdeckt geblieben, wenn ich meine Schwiegermutter nicht nach Holzscheiben gefragt hätte, die sie mir ausleihen wollte t und eben im Keller lagerte. Die Treppe kamen wir gar nicht bis zum Ende herunter, da das Wasser bereits sehr hoch stand. – Und passend dazu hatte ihr Neffe im letzten Jahren sein Hab- und Gut dort untergestellt … Statt also meinen freien Tag, wie geplant, für die letzten Hochzeitsvorbereitungen, zu nutzen, schippte ich mit meiner Schwiegermutter Wasser bis kurz vor dem Umfallen. – Denn natürlich waren alle anderen entweder arbeiten oder hatten (angeblich) keine Zeit. Am Folgetag räumte ich dann mit Ron den Keller leer, was, eben aufgrund des ganzen Zeugs von seinem Cousin, einfach ewig dauerte. Wieder ein „verschwendeter“ Tag …

„Wasser, Wasser, Wasser überall …“ – Auch wenn die Situation an sich belastend war, ich hatte doch Spaß beim schippen.

SANTIANO

ENDLICH war es so weit und ich konnte einen langersehnten Wunsch von meiner BucketList erfüllen: Der Besuch eines SANTIANO-Konzertes! Leider war es extrem voll und, da wir ja meinen Schwiegervater dabei hatten, leider nicht mit als Erste da waren, standen wir nicht vorne, sondern hinter irgend so einem blöden Gerüst …. Trotzdem konnte ich, zumindest wenn ich einen Giraffenhals machte, den Blick auf die Bühne erhaschen. Ich bin tatsächlich total aus mir herausgegangen, dachte mir: „Scheiß drauf, was die anderen denken!“ und habe laut mitgesungen und getanzt. Es war ganz schön anstrengend, aber insgesamt wunderbar. Ron sagte später: „Ich habe dich lange nicht mehr so glücklich gesehen.“ – Ich fühlte mich einfach fantastisch und danke meinem Liebsten für dieses wunderbare Geburtstagsgeschenk, welches ich sicher nicht vergessen werde. <3

Open Air Bühne mit Santiano Logo
Bedauerlicherweise nicht die beste Sicht, aber immerhin überhaupt die Möglichkeit, die Bühne zu sehen. – Und Hören ging dafür sehr gut! 🙂

Was sonst noch war

Ich entdecke verborgene Zauberkräfte: Morgens habe ich eine Schale mit gekochten Kartoffelschale in den Hühnerstall gestellt, am Abend befand sich in der Schale Zebrakraut! It’s magic!

Eine kleine Zebrablume in einer Metallschale
Sieht doch auch irgendwie viel chicer aus, als Kartoffelschalen. 😉

Mehr als einmal war Knut so lieb und hat uns mit auf seinem Spaziergang mitgenommen.

Schwarzer Labrador Knut liegt draußen auf einem sandigen Boden, vor ihm eine blaue Faltschale gefüllt mit Wasser
Bei größeren Schnuffelnasenrunden haben wir immer Wasser dabei. – Für Knut und für uns.

Die Hühner bekommen mehr Auslauf und dürfen, zumindest ab und an, auch mal in den Garten.

Katze Aronia sitzt am Fenster und beobachtet Hühner, die durch den Garten streifen.
Das hat mich monatelange Überzeugungsarbeit gekostet. Aber es hat sich gelohnt! – So sind Hühner UND Katzen beschäftigt. ;-))

Ausblick September

  • Unsere (mittelalterlich angehauchte) Hochzeit
  • Endlich Urlaub
  • Quatsch Comedy Club
  • Zahnreinigungen …
  • Aronias Geburtstag

Schreibe einen Kommentar